Hortensien sind blütenreiche Sträucher, die in sehr vielen Gärten zu erkennen sind. Es gibt ca. 90 verschiedene Hortensienarten, die beliebtesten Arten sind Bauernhortensien, Rispenhortensien und Kletterhortensien. Wir zeigen dir, wie du Hortensien pflegen solltest, sodass sie üppige Blütenbälle und ein prächtiges Laubsystem entwickeln.
Die Blüte der Hortensie kann zwischen einzelnen Jahren variieren, obwohl du nichts an der Pflege verändert hast, das liegt meistens an veränderten äußeren Bedingungen. Falls deine Hortensie im Vorjahr oft trocken, der Sommer zu kalt, oder im Winter unter Kahlfrösten gelitten hat, fällt ihre Blüte im darauffolgenden Jahr nicht so üppig wie sonst aus. Die Pflanze muss sich von den Strapazen aus dem Vorjahr erholen, zusätzlich können Blütenknospen nicht vollständig ausgebildet werden.
Prinzipiell solltest du auf einen sauren ph-Wert der Pflanze achten, da sie sich bei basischen ph-Werten nicht entwickeln kann. Zusätzlich ist die Hortensie bei einem basischen ph-Wert anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Um einen Befall von Mehltau, Hortensienvirus, Blatt- und Schildläuse, oder Dickmaulrüssler vorzubeugen, solltest du auf den korrekten ph-Wert achten und die Hortensie nach ihren Bedürfnissen gießen, düngen, schneiden und eventuell umtopfen.
Hortensien werden in der Botanik auch Hydrangea genannt, was aus dem Griechischen übersetzt so viel wie „Wasserkanne“, der hohe Wasserverbrauch ist eine der Haupteigenschaften der Hortensie. An warmen und sonnigen Tagen solltest du deine Hortensie mehrmals gießen, sodass sie nicht austrocknen kann. Um in der Natur unter diesen Bedingungen leben zu können, ist sie am Wasser und an feuchten Waldrändern zu finden. An diesen Standorten ist nur wenig Kalk zu finden, daher solltest du deiner Hortensie keinen zusätzlichen Kalk geben. Aus diesem Grund vertragen Hortensien kein Leitungswasser, da der Kalkanteil zu hoch ist. Regenwasser und entkalktes Leitungswasser sind für Hortensien das optimale Gießwasser.
Auch wenn deine Hortensien einen hohen Wasserverbrauch haben, solltest du unbedingt darauf achten, dass keine Staunässe entsteht. Bei anhaltender Staunässe kann es zu Wurzelfäule und zum Tod der Pflanze kommen. Versuche daher Staunässe unbedingt zu vermeiden. Falls deine Hortensie in einem Topf steht, überprüfe ihn regelmäßig auf stehendes Wasser in seiner Auffangschale.
Beim Gießen solltest du nicht von oben auf die Blätter der Hortensie schütten, dabei einer Blattdusche die Luftfeuchtigkeit erhöht wird und das die Mehltau-Gefahr erhöht. Falls du deine Hortensie im Kübel pflegst, solltest du regelmäßig die Erdoberfläche überprüfen, da die Pflanze sehr viel Wasser benötigt.
Hortensien sind Starkzehrer und brauchen zur Blütenbildung eine ausreichende Nährstoffversorgung. Beim Pflanzen solltest du den Erdboden mit Hornspäne und Kompost auf die Hortensie vorbereiten. Als regelmäßiges Düngemittel kannst du speziellen Hortensien bzw. Rhododendrondünger verwenden, beide Pflanzen können am besten in einem sauren Boden gedeihen.
Falls du kein Fan von mineralischen Flüssigdünger bist, kannst du deine Hortensie auch über Rinderdung-Pellets mit Nährstoffen versorgen. Diese organischen Rinderdung-Pellets werden ringförmig um die Pflanze herum unter die Erde gelegt.
Ende Juli solltest du die Zufuhr von Düngemittel bis in den nächsten April unterbrechen, sodass sich neu gebildete Triebe verholzen können und vor dem Winterfrost geschützt sind. Auf Blaukorndünger solltest du in der Hortensienpflege verzichten, da der hohe Phosphoranteil die Blaufärbung der Blütenstände verhindert.
Einige der verschiedenen Hortensienarten haben ein unterschiedliches Wachstum, daher müssen sie auch unterschiedlich geschnitten werden. Bauern-, Samt und Tellerhortensien bilden im Herbst Knospen, welche überwintern und sich im nächsten Jahr zu prächtigen Blütenbällen entwickeln. Bei diesen Arten muss du im Frühjahr ganz genau darauf achten, welche Triebe du entfernen möchtest. Falls du Triebe mit bereits gebildeten Knospen abschneidest, wirst du in diesem Sommer nicht viele Blüten an deiner Hortensie haben. Diese Hortensien solltest du nur auslichten und erfrorene Triebe entfernen, zusätzlich solltest du alte Blüten kurz über den neuen Knospen entfernen.
Andere Hortensienarten wie zum Beispiel Ball und Rispenhortensien bilden ihre Blüten erst im Frühjahr, deshalb kannst du Triebe bis auf ein Augenpaar pro Ast im Frühjahr zurückschneiden.
Falls du nicht sicher sein solltest, welche Hortensienart in deinem Garten gepflanzt ist, überprüfe die Triebe auf Knospen im Winter. Wenn du dir nicht sicher bist, ob an deiner Hortensie Knospen hängen, solltest du sie lieber nicht abschneiden.
Im Herbst solltest du eine Schutzschicht um den Wurzelbereich aus Laub und kleinen Tannenästen auslegen, um das Wurzelwerk vor den eisigen Temperaturen zu schützen. Für ältere Exemplare ist ein Winterschutz je nach Sorte notwendig. Jungpflanzen hingegen sollten in winterkalten Regionen entweder abgedeckt, oder an einen wärmeren Standort gestellt werden. Falls es im Winter frieren sollte, wird die Pflanze Frostschäden mit sich bringen, die abgefrorenen Triebe solltest du im Frühjahr abschneiden. Verblühte Hortensienblüten solltest du an der Pflanze belassen, da die Blüten den Knospen Schutz vor der Witterung bzw. Frostschutz bieten.
Starke Minustemperaturen können sich auf die Blüte deiner Hydrangea auswirken, daher solltest du bei starken Minusgraden besonders vorsichtig sein. Ab minus fünf Grad solltest du deine Hortensie mit einem Wintervlies abdecken.
Bevor du deine Hortensie einpflanzt, solltest du dir Gedanken über den Standort machen, an einem vollsonnigen Standort ist die Sonneneinstrahlung zu hoch für die Hortensie. Die Hydrangea sollte an einem halbschattigen und geschützten Standort stehen. Hortensien sind Flachwurzler, daher sollten sie ausreichend Platz zur Entfaltung ihren flachen Wurzeln haben. Tauche deine Hydrangea, bevor du das Pflanzloch aushebst, in ein Wasserbad, sodass sich das Wurzelwerk vollsaugen kann. Das Pflanzloch sollte genügend Abstand zu anderen Pflanzen bzw. Flachwurzlern haben, sodass sich die Wurzeln gut verbreiten können. Wenn bei deiner Hortensie Wurzeln spiralförmig an der Topfwand entlang wachsen, solltest du diese Wurzeln abschneiden, da sie das Anwachsen der Hortensie erschweren.
Hebe ein Pflanzloch aus und lockere die Erde am Boden des Pflanzloches. Pflanze die Hortensie so ein, dass der obere Teil des Wurzelsystems auf der Höhe des Bodens liegt. Fülle das Pflanzloch mit dem Aushub auf und trete die Erde nur leicht fest, Hortensien vertragen nur wenig Wurzeldruck. Nach der Pflanzung und in der ersten Woche solltest du die Hortensie vermehrt mit Wasser versorgen.
Falls du deine Hortensie durch Düngemittel blau färben möchtest, solltest du deine Hortensienart überprüfen, denn nicht bei jeder Hortensie ist die Blaufärbung der Blüten möglich. Eine rosafarbene Bauernhortensien kann innerhalb von ein bis zwei Jahren blau gefärbt werden. Nehme dazu zum Beispiel eine Endless Summer-Hortensie und pflanze sie in sehr sauren, aluminiumhaltigen Hortensien- oder Rhododendronerde (ph-Wert 4,5-6). Lasse der Hortensie regelmäßig Aluminiumsulfat, Hortensien-Blau oder Hortensiendünger zukommen, sodass sie prächtig gedeihen kann. Im Frühjahr kannst du deine Bauernhortensie mit Kalialaun versorgen, um so die Blaufärbung voranzutreiben. Eine genaue Anleitung zur Blaufärbung der Hortensienblüte haben wir hier für dich bereitgestellt.