Die Winterheckenzwiebel ist wohl eine der hübschesten Zwiebelarten, die du dir in deinen Garten holen kannst. So haben die großen Blütenstände dieser Pflanze nicht nur eine besondere Optik, sie beliefern die auch mit leckeren und vitaminreichen Pflanzenteilen und sind darüber hinaus mehrjährig. Wir erklären dir in diesem Beitrag alles Wichtige zur Winterheckenzwiebel und zeigen dir, wie auch du von dieser Pflanze in deinem Garten profitieren kannst!
Die Winterheckenzwiebel (Allium cepa var. cepa / Allium fistulosum) ist auf den ersten Blick nicht unbedingt als Zwiebel zu erkennen, sondern erinnert vielmehr an den beliebten Zierschnittlauch. So wächst die Pflanze bis zu 80 Zentimeter in die Höhe und bildet Stöcke mit eng aneinander stehenden Blättern aus. Diese röhrenförmigen Blätter werden auch Schlotten genannt und treiben im Frühjahr sogar noch vor dem Schnittlauch aus. Bereits diese Schlotten machen die Winterheckenzwiebel zu etwas Besonderem, denn du kannst das Laub das gesamte Jahr über ernten und von einem Geschmack profitieren, der aromatisch-kräftig ist und an eine Mischung aus Lauch und Schnittlauch erinnert.
Neben den Schlotten der Pflanze ist auch die prächtige Blüte der Winterheckenzwiebel essbar und bietet dir hochwertige Dekorations-Möglichkeiten für Salate und andere Gerichte. Auch die unterirdische Knolle der Winterheckenzwiebel ist essbar und von einem dichten, weißen Wurzelwerk umgeben. Dadurch, dass die Winterheckenzwiebel jedoch mehrere Jahre in deinem Garten stehen kann und winterhart ist, wird die Zwiebel in der Regel selten ausgegraben und verzehrt.
Die Winterheckenzwiebel wünscht sich einen sonnigen bis halbschattigen Standort und benötigt einen humus- und nährstoffreichen Boden. Je mehr Sonne die Winterzwiebeln an ihrem Standort erhalten, desto besser und stärker wird der Geschmack der Schlotten. Auch die Anzahl an Schlotten an der Pflanze kann steigen, wenn die Winterheckenzwiebel reichlich Sonne erhält. Genau wie ihre Zwiebel-Verwandten mag die Winterheckenzwiebel jedoch keine Staunässe, denn diese kann dafür sorgen, dass die Knolle unterirdisch verfault und die gesamte Pflanze eingeht. Achte somit insbesondere im Winter darauf, dass das Substrat rund um deine Winterheckenzwiebeln nicht zu feucht ist.
In den Monaten März bis Mai findest du den idealen Zeitpunkt, um Winterheckenzwiebeln in deinem Beet im Garten oder in Töpfen auf dem Balkon auszusäen. Erhältst du noch Temperaturen von ungefähr fünf Grad Celsius, wird es bis zu drei Wochen dauern, bis deine Winterzwiebel-Samen keimen. Hast du bereits etwas höhere Temperaturen bei dir in der Region, wird die Keimung schneller vonstattengehen. Möchtest du deine Winterheckenzwiebeln stattdessen noch nicht in dieser, sondern erst in der nächsten Saison, ernten, so solltest du das Saatgut Mitte August aussäen. Nachfolgend findest du wichtige Tipps für die Aussaat deiner Winterheckenzwiebeln:
Im Gegensatz zu ihren Zwiebel-Verwandten benötigt die Winterheckenzwiebel eine etwas aufwändigere Pflege – im Verhältnis zu anderen Nutz- und Zierpflanzen handelt es sich jedoch um wenige und einfach durchzuführende Maßnahmen.
So ist es wichtig, dass deine Winterheckenzwiebeln immer großzügig gegossen werden und nicht austrocknen. Selbstverständlich solltest du die Entstehung von Staunässe meiden und nicht gießen, wenn das Substrat noch ausreichend feucht ist. Im Frühjahr sowie im Frühherbst wünscht die Winterheckenzwiebel sich eine Düngung mit reifem Kompost oder organischem Dünger. Dünge die Winterheckenzwiebel nicht während der Wachstumsphase. Wenn der Boden in deinem Beet wenig Nährstoffe beinhaltet, bietet es sich darüber hinaus an, das Substrat mit Gesteinsmehl aufzuwerten.
Insbesondere die jungen Blätter der Winterheckenzwiebel bieten sich für die Ernte rund um das Jahr an. So kannst du die Schlotten verwenden, wie du auch Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln nutzen würdest. Verwende die jungen Schlotten der Winterheckenzwiebel dabei ausschließlich roh und brate sie nicht an, denn ansonsten verlieren sie ihren Geschmack. Die älteren Blätter der Winterheckenzwiebel lassen sich hingegen hervorragend dünsten oder braten und können Teil von asiatischen Gerichten oder Gratins darstellen.
Tatsächlich kannst du bei der Winterheckenzwiebel die gesamte Pflanze ernten. Die unterirdischen Zwiebelknollen bilden eine Dicke von zwei bis drei Zentimetern aus und erinnern optisch an die Knollen der Frühlingszwiebel. Der Geschmack der unterirdischen Zwiebeln ist jedoch nicht so außergewöhnlich, dass es sich lohnen würde, immer wieder die gesamte mehrjährige Pflanze dafür zu ernten. Es ist dir jedoch möglich, die gesamte Winterheckenzwiebelpflanze zu ernten und die Knolle erneut einzupflanzen.
Sobald der erste Frost in deiner Region auftritt, beginnen die Winterheckenzwiebeln damit, sich einzuziehen, damit sie im März erneut austreiben können. Die Stängel und Schlotten bleiben den Winter über im Beet stehen, weswegen die Pflanze ihren Namen erhalten hat. Je schneller der Boden sich im folgenden Frühjahr erwärmt, desto schneller treiben die Winterheckenzwiebeln wieder aus.
Auch, wenn die Winterheckenzwiebel sehr gut ohne zusätzlichen Schutz durch den Winter kommen kann, bietet es sich an, die Stöcke mit Reisig abzudecken – so treiben sie im kommenden Jahr noch früher aus, wodurch sich der Anbau wahrlich lohnt.
Die Winterheckenzwiebel sieht nicht nur optisch schön aus, sie versorgt dich auch mehrere Jahre lang mit aromatischem Grün und dekorativen Blüten, ohne, dass du viel Arbeit investieren musst. Erfahre noch mehr über die Familie der Zwiebeln und wie du die aromatische Knolle in deinem Beet oder auf dem Balkon kultivieren kannst und lies dir dafür unseren Beitrag zur Etagenzwiebel durch! So wird die Zwiebel auch in der Küche zum Genuss.