Meerzwiebeln – was hat es damit auf sich?

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November 23, 2022
Meerzwiebel
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Zwiebel ist nicht einfach gleich Zwiebel! Es gibt viele verschiedene Sorten der Knolle, die sich in unterschiedlichen Bereichen der Küche verwenden lassen – auch im Bereich der Heilkunde! Dieser Beitrag erklärt dir mehr zur besonderen Meerzwiebel, was es mit ihren heilenden Eigenschaften auf sich hat und wie auch du diese Knolle in der Erde deines Gartens kultivieren und nutzen kannst!

Die wichtigsten Eigenschaften von Meerzwiebeln

Die Meerzwiebel (Urginea maritima/ Drimia maritima) stammt aus dem Mittelmeerraum und wächst dort in sandigen oder küstennahen, felsigen Regionen. Im Gegensatz zur Küchenzwiebel gehört die Meerzwiebel nicht zur Familie der Amaryllisgewächse, sondern zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae) und gilt grundlegend als giftige Pflanze. Es gibt ungefähr 50 Arten der Meerzwiebel, jedoch wird nur die Sorte Urginea maritima kultiviert. 

In der Volksmedizin wurde die Meerzwiebel lange Zeit als Heilmittel bei leichter bis mittelschwerer Herzinsuffizienz verwendet und fand auch bei einer verminderten Nierenleistung Anwendung. Einer Zubereitung und Dosierung von selbst geernteten Meerzwiebeln wird jedoch abgeraten, denn das Arzneimittel sollte nur unter ärztlicher Verordnung und mit Therapiekontrolle konsumiert werden. Heutzutage bietet die Meerzwiebel vor allem einen ästhetischen Nutzen im Garten und auf dem Balkon!

Tipp:
Wenn von der Meerzwiebel als Arzneimittel gesprochen wird, wird die Pflanze häufig „Scilla“ genannt. 

Alles zu Wuchs und Blattwachstum der Zwiebeln

Bei der weißen Meerzwiebel handelt es sich um eine ausdauernde Pflanze, die krautig wächst. Der Blatthorst der Meerzwiebel wird bis zu 60 Zentimeter hoch und die Knolle, die teilweise unterirdisch wächst, erreicht einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern. Die äußere Zwiebelschale der Meerzwiebel hat eine blaubraune bis rötlich violette oder gar rötlich braune Färbung.

Im Gegensatz zu dem Laub von Küchenzwiebeln und Schalotten wachsen die Blätter der Meerzwiebel bis zu 100 Zentimeter in die Höhe und bis zu zehn Zentimeter in die Breite. Die Meerzwiebel-Blätter wachsen breit, lanzettlich sowie steif aufrecht und präsentieren eine graugrüne Farbe. Selbst den kühlen Winter übersteht das Laub der Meerzwiebel, es stirbt jedoch im Frühsommer ab. Besonders beliebt bei der Meerzwiebel ist der Blütenstand – er kann bis zu eineinhalb Meter in die Höhe wachsen und 30 Zentimeter lange Blütentrauben mit weißen Blüten und einem dunkelgrünen Mittelnerv ausbilden. 

So findest du den passenden Zwiebel-Standort

Damit du Meerzwiebeln in deinem Garten anbauen kannst, benötigst du den passenden Standort. Wie du dir aufgrund der Herkunft dieser Gewächse vielleicht schon vorstellen kannst, präferieren Meerzwiebeln einen trockenen und sehr warmen Standort. Es bieten sich deswegen geschützte Standorte in Nähe von warmen Mauern oder Felsfluren an. Auch eine Topf-Kultur ist bei Meerzwiebeln gut möglich. Platziere die Meerzwiebeln im Topf an eine warme und helle Glaswand, damit die Pflanzen sich wohlfühlen. 

Praktische Tipps zu Pflege und Überwinterung

Die Meerzwiebel ist sehr genügsam in ihrer Pflege und muss lediglich in der Wachstumsphase ausreichend gegossen werden. Achte beim Substrat im Boden darauf, dass das Gießwasser gut ablaufen kann, denn wie viele andere Pflanzen auch, mag die Meerzwiebel keine Staunässe. Darüber hinaus solltest du die Knolle nach der Wachstumsphase – sobald das Laub vergilbt ist – nicht mehr mit Wasser versorgen. Die Pflanze möchte in dieser Zeit so gut wie trockenstehen. 

Diese Trockenheit in der Ruhephase wirkt sich maßgeblich auf die Überwinterung aus, denn wenn du deine Meerzwiebeln im Beet im Freiland stehen hast, darf die Knolle nicht in Feuchtigkeit sitzen, da dies in einem Erfrieren der Zwiebel enden könnte. Hältst du deine Meerzwiebeln stattdessen in einem Topf, so solltest du diesen im Winter an einen hellen und kühlen Standort stellen, ungefähr zehn Grad Celsius wünscht die Meerzwiebel sich für ihre Überwinterung. 

Die Nutzung von Meerzwiebeln in der Medizin

Bereits seit dem Mittelalter wurde die Meerzwiebel im medizinischen Rahmen als Heilpflanze verwendet. So wurden die Zwiebelschuppen sowie das aufgebrühte Pulver der Knolle bei unterschiedlichen Beschwerden eingenommen. Die Meerzwiebel verfügt über die nachfolgenden Inhaltsstoffe:

  • Herzwirksame Glykoside (Bufadienolide und Scillaren A sowie Scillaren B)
  • Flavonoide
  • Anthocyane
  • Schleimstoffe 

Diese Wirkstoffe wirken auswurffördernd, harntreibend und herzstärkend. Gleichzeitig können die Inhaltsstoffe jedoch – ähnlich wie der Fingerhut - auch eine giftige Wirkung haben und wurden teilweise als Rattengift eingesetzt. Somit sollten Pflanzenteile der Meerzwiebel ausschließlich in geringen Mengen und nach ärztlicher Verschreibung sowie unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Zudem werden keine frischen Pflanzenteile der Meerzwiebel mehr verzehrt, sondern die Inhaltsstoffe werden in Form von Tabletten verschrieben. Eine zu hohe Dosierung der Meerzwiebel kann Brechreiz und viele weitere, unerwünschte Symptome auslösen. 

Tipp:
Konsumiere die Meerzwiebel niemals einfach so, denn hiermit kannst du deiner Gesundheit schaden! Lasse dich vielmehr von deinem Arzt in dieser Hinsicht beraten. 

Erfahre mehr zu praktischen Heilpflanzen!

War dir vor dem Lesen dieses Beitrags bewusst, wie groß die Vielfalt der Zwiebeln ist und dass diese Knollen teilweise sogar eine heilende Wirkung haben können? Tatsächlich gilt auch die gewöhnliche Küchenzwiebel als gesund und stärkend für deine Immunabwehr! Erfahre noch mehr zu den Zwiebeln und lies dir dafür unseren Beitrag zur Etagenzwiebel durch!