Die häufigsten Tomatenkrankheiten – unser Überblick!

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März 23, 2023
Tomatenkrankheiten
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Deine Tomaten lassen ihre Blätter hängen, zeigen braune Flecken oder die Früchte beginnen, faule Stellen auszubilden? Dann kann es gut sein, dass deine Tomatenpflanzen von einer Tomatenkrankheit befallen wurden. Doch welches Krankheitsbild passt zu welchen Symptomen an deiner Pflanze? Welche Krankheiten die Nachtschattengewächse befallen können und wie du deine Pflanzen dennoch retten kannst, erklären wir dir in diesem Beitrag!

Diese Krankheiten können an Tomaten auftreten

Wer Tomatenpflanzen anbaut, sie liebt und die Nachtschattengewächse hegt und pflegt, der hat Angst vor dem Auftreten von Krankheiten und Pilzerregern. So sind es leider nicht nur Schädlinge, wie die weiße Fliege oder die Blattlaus, die deinen Pflanzen schaden können, auch Fehler in der Pflege und unpassende Witterungsbedingungen können für das Erkranken deiner Tomatenpflanzen sorgen. 

Kraut- und Braunfäule

Bei der Kraut- und Braunfäule handelt es sich um einen Pilz, der deine Pflanzen vor allem bei unpassenden Witterungsbedingungen befällt: Der Phytophtora infestans. Sobald die Blätter der Tomatenpflanzen mehr als zehn Stunden am Stück feucht sind, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit eines Befalls mit diesem Pilzerreger enorm. 

So sorgt vor allem die zu enge Pflanzung oder die schlechte Belüftung des Gewächshauses dafür, dass die Luftfeuchtigkeit zwischen den Tomatenpflanzen steht und die Blätter zu feucht werden. Darüber hinaus kann auch ein unpassendes Gießverhalten – nämlich das Gießen von oben, sodass die Blätter nass werden – für einen Befall der Tomatenpflanzen durch Braunfäule sorgen. 

Ist deine Tomatenpflanze von der Kraut- und Braunfäule befallen worden, erkennst du dies zunächst an dem Schadbild der bräunlichen und trockenen Flecken auf den Blättern, die sich schnell auf die Stiele und Stängel ausbreiten. Im schlimmsten Fall befällt die Braunfäule sogar die Früchte und sorgt für faule und schwarze Flecken, die die Tomatenfrucht ungenießbar machen. Bei einem Befall sind das schnelle Entfernen und Entsorgen der erkrankten Pflanzenteile im Hausmüll absolut wichtig für eine Heilung. Sorge dafür, dass deine Tomatenpflanzen luftiger stehen und die Blätter abtrocknen können. Mehr zur Kraut- und Braunfäule kannst du in unserem Beitrag zu den braunen Flecken auf den Tomatenblättern lernen!

Echter Mehltau

Die Pilzsporen des Oidium neolycopersici wird auch Schönwetterpilz genannt und tritt vor allem bei warmem und leicht feuchten Witterungsbedingungen auf. Der Pilzerreger setzt sich dabei in einem mehlig-weißen Belag auf die Blattunterseiten, Blattadern und Stängel der Tomatenpflanze. Die Tomatenfrüchte lässt der Echte Mehltau glücklicherweise in Ruhe, jedoch kann der starke Befall an der Pflanze dafür sorgen, dass sich gar nicht erst Früchte bilden. 

Auch beim Echten Mehltau gilt also, dass schnell gehandelt werden sollte, um die Ernte noch zu retten. Entferne die infizierten Blätter und entsorge diese im Hausmüll. Insbesondere ein Sud aus Ackerschachtelhalm kann bei der Bekämpfung des Echten Mehltaus helfen. Darüber hinaus gibt es einige seltene Tomatensorten, die resistent gegen den Mehltau sind, zum Beispiel: Philovita und Phantasia. 

Tipp:
Der Echte Mehltau wird schnell mit dem Grauschimmel verwechselt – einer weiteren, lästigen Pilzkrankheit. 

Dürrfleckenkrankheit

Bei besonders trockener und warmer Witterung hat die Dürrfleckenkrankheit die besten Chancen, um die Blätter deiner Tomatenpflanzen zu befallen. Du erkennst die Krankheit zunächst an den rundlichen, graubraunen Flecken, die auf den Blättern der Tomatenpflanze zu erkennen sind. Zunächst sind die unteren Blätter betroffen, denn der Pilz springt vom Boden auf die Tomatenpflanze über und arbeitet sich anschließend an der Pflanze in die Höhe. Auch an den Stängeln der Tomate lassen sich länglich-ovale Flecken in brauner Farbe erkennen. 

Dadurch, dass der Pilz in der Regel nicht die gesamte Pflanze befällt, sondern sich von Blatt zu Blatt vorarbeitet, bietet es sich an, schnell die betroffenen Blätter zu entfernen und eine Ausbreitung frühzeitig einzudämmen. Ein Desinfizieren des Stellplatzes sowie der Rankhilfen ist darüber hinaus sinnvoll, denn der Pilzerreger kann eine lange Zeit an Holz und anderen Materialien haften. 

Didymella-Frucht- und Stängelfäule

Die Frucht- und Stängelfäule wird ebenfalls von einem Pilzerreger ausgelöst, dem Didymella lycopersici. Zunächst lässt sich am bodennahen Stängelansatz und an den Wurzeln älterer Tomatenpflanzen erkennen, wie die Rinde einsinkt und sich schwärzlich verfärbt. Anschließend sorgt der Pilz dafür, dass der Wassertransport im Stängel unterbrochen wird. Wie du dir vorstellen kannst, verdurstet die Pflanze anschließend und produziert dir keine weitere Ernte mehr. 

Die Sporen dieses Schlauchpilzes verbreiten sich darüber hinaus über das Wasser und Wasserspritzer beim Gießen und drohen andere Tomatenpflanzen ebenfalls zu befallen. Insbesondere Verletzungen durch das Ausgeizen oder durch das Abbinden bieten einen hervorragenden Nährgrund für die Frucht- und Stängelfäule. Entferne die befallene Tomatenpflanze also vollständig und so schnell wie möglich, um eine Ausbreitung zu vermeiden. 

Gelbe Blätter und braune Flecken als weitere Schäden

Es sind nicht nur die bereits genannten Pilzerreger, die deine Tomatenpflanzen gerne befallen und ihnen schaden. Auch die Blütenendfäule präsentiert sich durch braune und schwarze Flecken auf den Blättern der Tomatenpflanzen und kann mit der Zeit auf die Früchte übergehen und auch hier für harte, schwarze und ungenießbare Flecken sorgen. Die Blütenendfäule ist zwar ein Pilzerreger, tritt jedoch vor allem dann auf, wenn ein Kalziummangel im Boden bestand, der den sogenannten Trockenstress bei dem Nachtschattengewächs ausgelöst hat. 

Auch die Samtfleckenkrankheit kann selten auftreten. Du erkennst diesen Pilzerreger an gelben und anschließend braunen Flecken auf der den unteren Blättern der Tomatenpflanze. Es bildet sich ein bräunlich samtiger Pilzrasen. Diese Krankheit tritt jedoch selten und nur an bestimmten Tomatensorten auf. 

Tipp:
Eine weitere Krankheit ist der Grünkragen, welcher dafür sorgt, dass deine Tomatenfrüchte nicht ausreichend rot und somit reif werden. 

So schützt du deine Tomaten vor neuen Krankheiten

Der wohl wichtigste Schutz und die beste Vorbeugung vor Krankheiten, Schädlingen und Pilzerregern an deinen Tomatenpflanzen ist eine starke Pflege. So solltest du deinen Tomaten nicht nur einen luftigen, warmen, sonnigen und regengeschützten Standort bieten, sondern die Pflanzen auch regelmäßig düngen und ausreichend gießen. Darüber hinaus gibt es einige weitere Maßnahmen, die deine Tomatenpflanzen vor einem Krankheitsbefall schützen können: 

  • Die Mischkultur mit geeigneten Pflanznachbarn.
  • Eine Behandlung mit Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmsud.
  • Die Behandlung mit Gesteinsmehl. 
  • Die Versorgung mit Gartennützlingen, wie der Schlupfwespe.

Auch Schädlinge können zur Gefahr für Tomaten werden

Nicht nur Pilzerreger befallen mit Vorliebe deine Tomatenpflanzen und sorgen für eine Ernteminderung oder gar einen -Ausfall – auch einige Schädlinge haben sich auf Tomatenpflanzen spezialisiert. Zu diesen Garten-Schädlingen gehören unter anderem die Blattlaus, die weiße Fliege sowie Nematoden – du findest nachfolgend einen kurzen Einblick in die Vielfalt der Tomatenschädlinge: 

  • Tomatenminierfliege: Tunnelgräber, der sich durch das Innere der Tomatenblätter frisst. 
  • Tomatenminiermotte: Motte und Larven fressen von der Pflanze und sorgen für Verletzungen, die von Pilzen und Bakterien befallen werden können. 
  • Gemüseeule: Tomatenmotte (Nachtfalter), die von Tomatenpflanzen und -Früchten frisst. 
  • Tomatenrostmilbe: Aculops lycopersici, geht von Kartoffeln auf Tomatenpflanzen über und bringt die Pflanze innerhalb kürzester Zeit zum Eingehen. 

Erfahre mehr zum optimalen Schutz deiner Tomaten!

Eine Tomatenpflanze aus Saatgut anzuziehen und sie so weit zu bringen, dass sie in Blüte steht und dir leckere Früchte produziert ist ein Erfolg, den Hobbygärtner sich nicht gerne von Krankheiten oder Schädlingen nehmen lassen. Schütze deine Tomatenpflanzen also vor einem Befall und lies dir dafür unseren Beitrag zu Blattläusen an der Tomate durch! Auch zum richtigen Anbau sowie zur Wahl des perfekten Standorts haben wir weitere Tipps für dich.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Tomaten

Wie erkenne ich, ob meine Tomaten von Krautfäule befallen sind?
Krautfäule ist eine der häufigsten Tomatenkrankheiten und wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht. Die ersten Symptome sind braune Flecken auf den Blättern, die sich schnell ausbreiten und sich auf die Stängel und Früchte ausweiten können. Bei fortgeschrittenem Befall fallen die Blätter ab und die Tomaten können verfaulen. Wenn Du diese Symptome bei Deinen Tomaten beobachtest, ist es wichtig, schnell zu handeln und befallene Pflanzenteile zu entfernen.
Wie kann ich Tomaten gegen Blütenendfäule schützen?
Blütenendfäule tritt auf, wenn die Tomatenpflanzen nicht genug Kalzium bekommen. Die ersten Anzeichen sind braune, harte Flecken an der Blütenendseite der Früchte. Um Deine Tomaten davor zu schützen, solltest Du sicherstellen, dass der Boden ausreichend mit Kalzium versorgt ist und dass die Pflanzen regelmäßig und ausreichend bewässert werden. Wenn Du bereits Symptome der Blütenendfäule beobachtest, kann eine Kalziumdüngung helfen.
Was kann ich gegen Tomatenfäule unternehmen?
Tomatenfäule wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht, der sich bei feuchtwarmer Witterung schnell ausbreitet. Um Deine Tomatenpflanzen davor zu schützen, solltest Du sie gut belüften und dafür sorgen, dass die Blätter nicht ständig nass sind. Auch eine regelmäßige Bodenbearbeitung und das Entfernen von Unkraut und Pflanzenresten können helfen, den Pilz zu reduzieren. Wenn Du bereits Anzeichen von Tomatenfäule bemerk
Wie behandele ich eine kranke Tomatenpflanze?
Die Behandlung einer kranken Tomatenpflanze hängt von der Art der Krankheit ab. Es gibt verschiedene Fungizide und Präparate gegen Viren, die bei Bedarf eingesetzt werden können. Es ist jedoch ratsam, bereits präventiv Maßnahmen zu ergreifen, um eine Krankheit zu vermeiden, da eine Behandlung oft schwierig und langwierig sein kann.