Das richtige Timing zu erwischen, macht es etwas knifflig. Wenn du deine Tomatensamen zu früh aussäst, können die Jungpflanzen vergeilen, wenn du sie zu spät aussäst, bekommst du sie nicht rechtzeitig ins Beet, und die Tomaten reifen nicht aus. Warum zahlt es sich aber trotzdem aus, Tomaten selbst vorzuziehen, anstatt einfach die Pflänzchen beim Gärtner zu kaufen? Genau das zeigen wir dir in diesem Beitrag und stellen dir genauer vor, wie du deine Tomaten vorziehen kannst.
Die Anzucht ist im Grunde unkompliziert. Solange du eine südliche oder südwestseitige Fensterbank hast, ist es eigentlich gebongt. Ideal wäre dann noch die Möglichkeit, die Raumtemperatur auf unter 18 Grad zu drosseln, denn die Keimlinge haben es gern etwas kühler. Natürlich lassen sich Tomaten auch in einem Gewächshaus säen und in der Erde pikieren.
Das Tolle am Aussäen ist vor allem, dass du unter wesentlich mehr Sorten wählen kannst. Auch der Preis ist günstiger. Wenn du außerdem samenfeste Tomatensorten verwendest, kannst du Tomaten aus den Samen sogar selbst vermehren. Einfach die Tomatenkerne einer geernteten Frucht auf Küchenpapier geben und trocknen lassen.
Bist du unsicher, ob Tomatensamen noch keimfähig sind? Lege feuchtes Küchenkrepp auf einen Teller, gib das Saatgut darauf und decke es mit Frischhaltefolie ab. Keimen die meisten Samen nach ein paar Tagen, ist mit den Pflanzen alles gut.
Je nach Wetterlage kannst du mit der Aussaat Mitte Februar beginnen. Sollten die Tomatenpflanzen aber für den Garten gedacht sein, macht es Sinn bis Anfang/ Mitte März mit dem Auspflanzen zu warten. Denn erst ab Mitte Mai können die Pflänzchen im Freiland eingesetzt werden. Bei der Anzucht gehst du am besten wie folgt vor:
Wenn du die Aussaat mit einer Folie abdeckst oder ein Minigewächshaus verwendest, sorge für ausreichend Belüftung, damit kein Schimmel entsteht.
Sobald die Jungpflanzen vier Keimblätter ausgebildet haben, werden sie mithilfe eines Pikierstabes in Töpfe umgesetzt. Dabei steckst du sie wesentlich tiefer in die Erde, damit die Tomate kräftig Wurzeln bilden kann. Jetzt muss die Temperatur auf unter 20 Grad gesenkt werden, damit die Triebe der Pflanzen nicht zu schnell wachsen und kraftlos werden.
Die pikierte Tomatenpflanze bleibt an einem kühlen, nicht zu hellen Ort im Haus oder Gewächshaus bis Mitte Mai. Doch ab Ende April kannst du die Töpfe schön langsam ins Freie stellen, damit sich die Tomaten an die frische Luft gewöhnen. Am besten geeignet ist ein warmer, windfreier und halbschattiger Platz. Sorge aber dafür, dass du die Tomatenpflanzen am späten Nachmittag wieder ins Innere trägst und sie dort in einem kühlen Hausflur oder in einem nicht geheizten Raum belässt.
Jungpflanzen gibt es von einigen Sorten zu kaufen. Wenn du hingegen Tomatensamen nimmst, kannst du aus dem Vollen schöpfen. Ob Cocktail-, Cherry-, Fleischtomaten, ob Busch-, Wild-, Stabtomaten oder alles bunt gemischt. Hast du das Aussäen und Pikieren einmal probiert, wirst du es immer wieder machen wollen, denn in der Regel sind die Tomaten dann widerstandsfähiger und wachsen wesentlich besser im Garten oder Topf ein. Finde direkt jetzt noch weitere Tipps in den Artikeln zur Aussaat und zum Pikieren.