Zu sehen, wie aus einem Samen ein Keimling wird, der sich zu einer ausgewachsenen Pflanze entwickelt, ist immer wieder faszinierend. Außerdem erhältst du besonders widerstandsfähige Tomaten, wenn du selbst Hand anlegst. Doch wollen die Aussaat und Keimung gelernt sein, denn sowohl der Zeitpunkt als auch das Klima und viele weitere Eckpunkte sind zu berücksichtigen. Wir haben dir hier alles zusammengetragen, was du über das ideale Keimen von Tomaten wissen musst.
In der Regel keimen Tomaten innerhalb von zehn bis vierzehn Tagen. Allerdings hängt die Keimdauer von der Tomatensorte, dem Klima und der Temperatur ab. Beispielsweise haben ältere Tomatensorten eine sehr lange Keimdauer von vier bis sechs Wochen. In unseren kühlen Breitengraden empfehlen wir zudem, die Samen im Haus vorzuziehen, da die wärmere Periode kurz ist. Am besten startest du den Prozess Mitte März. Im Gewächshaus kannst du Ende Februar loslegen.
Während die Keimlinge also im Warmen gedeihen und sich entfalten, kannst du zur späteren Stärkung der Jungpflanzen die Beete im Freien oder im Gewächshaus mit einem Pflanzensud aus Schachtelhalmbrühe brausen. Das wiederholst du ruhig während der gesamten Keimdauer.
Gerade in einem Klima mit wenigen Monaten Wärme ist es ganz wichtig, dass die Tomatensamen rasch keimen. Dazu kannst du mit den folgenden Maßnahmen aktiv beitragen:
Für sterile Erde, die keimfrei ist und damit den Samen nicht schaden kann, kaufst du entweder sogenannte Anzuchterde oder du sterilisierst dir die Erde selbst. Mische Gartenerde, Quarzsand und Kompost und fülle sie in einen feuerfesten Behälter. Gib diesen für eine halbe Stunde bei 150 Grad Ober- und Unterhitze in den Backofen und lass die Erde danach auskühlen.
Nach der Aussaat ist es wichtig, für gutes Licht und konstant hohe Temperatur zu sorgen. Die ideale Keimtemperatur beträgt 20 bis 24 Grad Celsius. Das entspricht etwa einem Platz auf der Fensterbank bei Halbschatten. Bereits 19 Grad hätten Auswirkungen auf die Keimdauer. Gleichzeitig müssen die Pflanzen durchgehend feucht gehalten werden, ohne dass dabei Staunässe entsteht. Denn trocknet der Samen während der Keimung auch nur vorübergehend aus, kann sich keine Tomatenpflanze entwickeln.
Sobald ganz zarte Keimlinge zu sehen sind, solltest du vom Befeuchten von unten zu einem herkömmlichen Gießen wechseln, aber mit Fingerspitzengefühl. Setze auf die Gießkanne den Gießaufsatz für Anzucht und gieße mit einem schwachen Strahl das Substrat rund um den Keimling. Beachte auch, dass du die Keimlinge nicht der prallen Sonne aussetzt, sondern weiterhin idealerweise die Töpfe in den Halbschatten stellst.
Es hat sich gezeigt, dass das Saatgut nach einem lauwarmem Bad besonders in Keimlaune kommt. Folgende Möglichkeiten stehen dir für die Keimung zur Verfügung:
Wenn du die Samen in eine Thermoskanne gibst, lässt sich die lauwarme Temperatur optimal aufrechterhalten. Den Knoblauchsud stellst du wie folgt her:
Reste des Knoblauchsuds eignen sich super zum Gießen der Pflanzen sowohl in Gartenbeeten als auch in Töpfen. Also den Knoblauchsud unbedingt aufbewahren und nicht wegschütten.
Wenn du deine Tomatensamen selbst aussäst, legst du den Grundstein für gesunde und kräftige Tomatenpflanzen. Du kannst die Keimlinge selbst betreuen, das Substrat abstimmen und Feuchtigkeit und Temperatur kontrollieren. Weitere wertvolle Tipps und Infos findest du in unseren Artikeln Tomaten pikieren, Tomaten aussäen und Reifezeit für Tomaten.