Wenn du schon einmal eine Tomate aufgeschnitten und genauer betrachtet hast, wird dir mit Sicherheit aufgefallen sein, dass sich im Inneren des Fruchtfleisches eine Menge an Samen befindet. Aus diesen Samen lassen sich gegebenenfalls neue Tomatenpflanzen gewinnen! Von welchen Tomatensorten du das Saatgut gewinnen kannst und wie du die Samen der Tomate am besten trocknest, erklären wir dir in diesem Beitrag!
Nicht alle Tomatenpflanzen bringen Früchte hervor, aus dessen Samen sich neue und gesunde Tomatenpflanzen anbauen lassen. Somit wird bei dem Saatgut von selbstgezogenen Tomaten zwischen dem Saatgut der F1-Hybride und dem der samenechten Sorten unterschieden.
F1-Hybride sind Züchtungen aus meistens zwei Tomatensorten. Die Pflanzen der Hybridzüchtungen produzieren dir im ersten Jahr zwar eine reichhaltige und leckere Ernte, es ist jedoch nicht garantiert, dass die gewonnenen Samen dieser Pflanzen im Folgejahr den gleichen Erfolg einbringen. Einerseits können die neuen Pflanzen unterschiedliche Eigenschaften entfalten und andererseits wachsen die Tochterpflanzen von F1-Hybriden meistens weniger gesund und robust.
Stattdessen solltest du zu samenechten Sorten greifen, wenn du das Saatgut gewinnen, aufheben und in der nächsten Saison anpflanzen möchtest. Samenechte Sorten der Tomate geben alle Eigenschaften an die nächste Generation weiter und bescheren dir auch im neuen Jahr ein reichhaltiges Geschmackserlebnis. Du erkennst samenfeste Sorten bereits beim Kauf, denn dieses Merkmal wird bei Jungpflanzen sowie Saatgut im Fachhandel ausgeschrieben.
Eigenes Saatgut von selbst angebauten Tomatenpflanzen zu gewinnen, bringt dir allem den Vorteil, dass du keine Samen und keine Tomatenpflanzen mehr kaufen musst. Die Nachtschattengewächse sind in der Regel einjährig, weswegen sie jede Saison aufs Neue gekauft oder ausgesät werden müssen. Somit sparst du dir einige Kosten, wenn du die geringe Arbeit auf dich nimmst und die Samen von samenfesten Tomatensorten für die nächste Saison aufhebst.
Darüber hinaus weißt du ganz genau, wie du mit den Tomatenpflanzen aus dem selbst gewonnenen Saatgut umgehen musst. Bereits im Vorjahr hast du dich mit genau den gleichen Pflanzen hantiert und weißt, welche Ernte du erwarten kannst, welche Krankheiten die Pflanzen am schnellsten befallen und welche Düngung die Pflanze sich wünscht. Du sparst also nicht nur Kosten, sondern auch Stress, wenn es um die Gesundheit und das Wachstum der Pflanzen geht.
Bevor es an das Trocknen der Samen aus der Tomatenfrucht geht, solltest du zunächst die beste Tomatenfrucht auswählen. Der beste Lieferant für Saatgut ist eine gesunde und reich-tragende Tomatenpflanze. Suche dir an dieser Pflanze die schönste Tomatenfrucht aus, sobald diese in voller Reife steht. Für den Bedarf im heimischen Garten genügt es in der Regel bereits, die Samen aus nur einer Frucht zu gewinnen.
Wasche die Tomate nach der Ernte gründlich ab und trockne sie mit einem Küchenpapier. Anschließend teilst du die Tomate mit einem Messer in zwei Hälften und holst die kleinen Samen mit einem Löffel aus dem Fruchtfleisch. Nachfolgend kannst du die sofortige Trocknung sowie das Trocknen mit der Nassgärung verwenden, um das Saatgut haltbar zu machen.
Die Tomatensamen müssen gründlich getrocknet werden, damit sie bis zur nächsten Saison halten und nicht schlecht werden.
Die sofortige Trocknung bedeutet wenig Arbeitsaufwand sowie eine hohe Haltbarkeit der Tomatensamen. Ein Nachteil ist jedoch, dass die keimhemmende Schicht der Samen erhalten bleibt und das Saatgut nach der Aussaat mehr Zeit benötigt, um jene Schicht zu durchbrechen. Bei der sofortigen Trocknung gehst du folgendermaßen vor:
Die Trocknung mithilfe der Nassgärung deiner Tomatensamen ist etwas aufwändiger als die sofortige Trocknung. Sie bietet dir aber den Vorteil, dass die Keimschutzschicht der Samen während des Gärprozesses aufgelöst wird und die Keimfähigkeit der Samen somit höher ist. Die Nassgärung funktioniert mit den nachfolgenden Schritten:
Sobald die Samen sich rau anfühlen, ist der Gärprozess zu Ende. Trockne die Samen nun schnell, sonst beginnen sie bald, zu keimen.
Deine Tomatensamen sind fünf bis acht Jahre lang haltbar, wenn du sie richtig aufbewahrst. Für die passende Aufbewahrung deiner Tomatensamen benötigst du zunächst lichtundurchlässige und luftdichte Dosen oder Papiertüten. Fülle das vollständig trockene Saatgut in die Behältnisse und bewahre es anschließend an einem Ort auf, der eine Temperatur von zwei bis zwölf Grad Celsius aufweist.
Überprüfe insbesondere in den ersten Wochen, ob sich etwas an den Samen verändert. Ist das Saatgut doch nicht ausreichend getrocknet worden, wirst du dies sehr früh bemerken und solltest in solch einem Fall schnell handeln.
Der Anbau und die Vermehrung von Tomatenpflanzen aus selbst gewonnenem Saatgut stellen einen hochwertigen und nachhaltigen Kreislauf dar. Du gibst kein Geld für neues Saatgut aus und weißt ganz genau, was dich in der nächsten Pflanzsaison erwarten wird. Erfahre noch mehr zu der Pflanzung von den Nachtschattengewächsen und lies dir dafür unseren Beitrag zum idealen Standort für deine Tomatenpflanzen durch!