Wenn sich Blätter deines Tomatenstrauchs plötzlich gelb verfärben, bedeutet das nicht, dass der Herbst nicht mehr weit ist. Du solltest schnellstmöglich die Ursache dafür herausfinden, damit du die Ernte deiner Tomaten retten kannst. Doch warum entstehen gelbe Blätter an der Tomate und auf welche Krankheiten lässt dies schließen? Wir haben dir hier die häufigsten Gründe aufgelistet, warum die Blätter deiner Tomatenpflanze gelb werden und was du dagegen tun kannst.
In den allermeisten Fällen werden Blätter gelb, weil die Tomaten an einem falschen Standort gestellt, zu viel gegossen oder gar falsch gedüngt wurden. Bei all diesen Gründen lässt sich das Problem relativ schnell und leicht beheben. Geh einfach folgende Checkliste durch:
Wenn du eine Frage mit Nein beantworten musst, solltest du unbedingt nachbessern und darauf achten, ob sich die Pflanze erholt. Du solltest auch unbedingt in einem ersten Schritt alle gelben Blätter sofort entfernen.
In weniger häufigen Fällen kann auch eine Infektion wie die Bakterienwelke oder ein Pilz wie die Blattfleckenkrankheit dahinterstecken. Wichtig ist dabei, dass du weißt, welche Symptome bei einem Krankheitsbild auftreten.
Bei der Corynebacterium michiganense handelt es sich um eine durch Bakterien verursachte Infektion. Dabei wird das Laub von unten her gelb, und wenn du die Stängel aufschneidest, sind die Gefäße bräunlich-gelb. Das solltest du tun:
Wenn schon mehr als ein Drittel der Pflanzenblätter gelb sind, musst du die Tomatenpflanze abschreiben und darfst auch nicht mehr die Tomaten ernten.
Die Septoria lycopersici ist ein Pilzbefall. Die Blätter färben sich gelblich und weisen kleine gräulich-glasige Flecken mit schwarzen Punkten auf. Du solltest sofort aktiv werden:
Auch hier gilt: Wenn mehr als die Hälfte der Blätter gelb sind, die Tomatenpflanze unbedingt entsorgen. Wenn du einen Garten hast, kannst du sie verbrennen, denn kranke Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost. Alternativ kannst du sie auch zu deiner Gärtnerei bringen, die die Pflanze mit einer Tomatenkrankheit für dich entsorgt.
Solltest du die Tomaten weder falsch gepflegt noch diese eine Infektion oder Schädlinge haben, dann könnte es sich um einen Nährstoffmangel handeln. Wenn die Erde in deinem Garten sehr lehmig oder sandig ist, könnte das die Ursache sein. Im Kübel treten Nährstoffmängel weniger auf, da du ja bereits angereicherte Erde dafür kaufst. Folgende Mangelerscheinungen führen unter Umständen zu gelben und welken Tomatenblättern:
Werden die Tomatenblätter eher weich und rollen sich auf, könnte das zu viel an Stickstoff bedeuten. Dann setzt du am besten ein paar Mal mit der Düngung aus und vermeidest Schäden.
Schädlinge können deine Tomaten vor allem in einem Gewächshaus befallen. Sie finden dort ideale Bedingungen. Die weiße Fliege oder Trialeurodes vaporariorum ist besonders in feuchtwarmen Sommern aktiv. Bring am besten Gelb- oder Leimtafeln in der Nähe an oder setze natürliche Feinde wie Florfliegen aus. Im Freiland funktioniert ein engmaschiges Insektennetz.
Der Fransenflügler, auch Thrispe oder Gewitterfliege genannt, ist gleich doppelt schädlich. Die Larven ernähren sich von den Wurzeln, und die Insekten saugen Nährstoffe aus den Tomatenblättern. Ein Quick-Fix wäre das Besprühen mit einer Schmierseifenlösung im Verhältnis 500 ml Wasser zu acht Gramm Schmierseife. Parallel dazu solltest du Urgesteinsmehl oberflächlich auf der Pflanze verteilen. Raubmilben oder Schwebfliegen wären natürliche Fressfeinde. Diese solltest du im Gewächshaus aussetzen.
Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist es wichtig, dass deine Tomatenpflanzen sehr viel Sonne abbekommen sowie im richtigen Maß gegossen und gedüngt werden. Wichtig ist dabei, dass du immer nur die Erde gießt und nicht die Blätter und Früchte. Auch solltest du dir angewöhnen, regelmäßig die Tomatenpflanzen näher anzusehen und die Zweige und Ranken auseinanderzuziehen. Oft bildet sich nämlich Nässe, ohne dass du dir dessen gleich bewusst wirst.
Vorbeugen ist besser als nachbessern. Aber früh handeln ist immer noch besser, als abzuwarten. Deshalb solltest du, sobald du ein gelbes Blatt entdeckst, dieses sofort entfernen und dann die Kontrollchecks verdichten. Betrachte die Tomatenblätter unbedingt von allen Seiten, ob du Krankheitssymptome entdeckst, und wenn nicht, dann reduziere die Gießmenge und gehe die oben erwähnte Checkliste durch zum Standort, Gießen und Düngen.
Obwohl Tomatenpflanzen auf den ersten Blick sehr unkompliziert sind und sie nicht nur tolle Früchte bilden, sondern auch dekorativ aussehen, sind sie dennoch etwas sensibel, wenn sie nicht adäquat gepflegt werden. Am wichtigsten ist ihnen viel Wärme und Sonne. Um dich noch tiefer in die Tomatenmaterie einzuarbeiten, empfehlen wir dir die Artikel zum Regenschutz für Tomaten, zur Tomatenhaube und zur Erde für Tomaten.