Schädlinge an den Tomaten – so beseitigst du sie!

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Oktober 12, 2022
Tomaten Schädlinge
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Oft springen einem die kleinen Tierchen erst ins Auge, wenn sich die Blätter unnatürlich verändern oder plötzlich Fliegen herumschwirren, die dort gar nicht hingehören. Da ist ein Schädlingsbefall aber oft schon recht fortgeschritten. Doch welche Schädlinge treten an der Tomate auf und wie wirst du die kleinen Tierchen schnell wieder los? Wie du dem am besten vorbeugst und wie du Tomatenkrankheiten effektiv bekämpfen kannst, erläutern wir dir hier im Beitrag.

Wie kommt es zu Schädlingen an der Tomatenpflanze?

Wie jede Pflanze können auch Tomatenpflanzen von Schädlingen befallen werden. Das passiert besonders schnell, wenn die Anbau- und Witterungsbedingungen nicht optimal für Tomaten sind. Folgende Situationen fördern den Befall von Schädlingen:

  • Mangelhafte Nährstoffversorgung: zu viel Stickstoff und wenig Kalium; zu kleiner Pflanzabstand
  • Gewächshausklima: zu geringe Luftfeuchtigkeit; zu wenig Pflanzabstand
  • Monokultur im Freiland: ausgelaugter Boden

Durch Mischkulturen bei Tomaten ist ein Schädlingsbefall unwahrscheinlicher. Beispielsweise halten Petersilie und Basilikum Läuse fern, Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch die Weiße Fliege. Tagetes wiederum vertreiben Wurzelnematoden und sind noch dazu ein Eye-Catcher.

Diese Schädlinge werden zur Gefahr für Tomaten 

Schädlinge schwächen nicht nur die Pflanze, sondern auch die Früchte. Sie haben Einfluss auf deren Geschmack und müssen so früh als möglich gänzlich entfernt werden. Sollte eine Pflanze bereits zu sehr gelitten haben, ist es besser, du entsorgst sie. Konzentriere dich auf die anderen und deren Gesundung. Nachstehend führen wir die häufigsten Schädlinge auf. 

Weiße Fliegen

Die Weiße Fliege ist eine Mottenschildlaus und wohl einer der verbreitetsten Schädlinge auf Tomatenpflanzen. Vor allem im feuchtwarmen Gewächshaus vermehrt sie sich so rasant, dass sie zu einer Bedrohung für die Tomatenernte werden kann. Sie legt ihre Eier an der Blattunterseite ab. Sowohl die Eier als auch die Larven ernähren sich vom Pflanzensaft. Beim Saugen sondern die Tierchen Honigtau ab, ein idealer Nährboden für Rußtau, der alle Pflanzenteile der Tomate befallen kann.

  • Erkennung: Gelbe Punkte auf den Blättern zählen zum Schadbild. Wenn du an den Blättern schüttelst, fliegen die ein bis zwei Millimeter großen Fliegen auf. An der Blattunterseite findest du die hellgrünen Larven.
  • Beseitigung: Großzügig alle befallenen Pflanzenteile entfernen. Zusätzlich Nützlinge wie Erzwespen einsetzen und Gelbsticker aufstellen, allerdings nicht im Garten, da diese Bienen und Hummeln anziehen. Auch das Besprühen mit biologischen Pflanzenschutzmitteln auf Orangenölbasis hilft.
  • Prävention: Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten in der Kombination nicht zu hoch werden. Auch regelmäßiges Lüften im Gewächshaus beugt Weißen Fliegen vor.

Blattläuse 

Blattläuse können vor allem bei Jungpflanzen zur echten Gefahr werden. Die wenige Millimeter großen grün oder schwarz gefärbten Tiere saugen bevorzugt an Triebspitzen den Pflanzensaft aus den Blattadern. Die Einstichstellen öffnen wiederum Viren und Pilzen Tür und Tor. Auch die Blattläuse produzieren Honigtau, Favorit für Schwarzpilze oder Ameisen.

  • Erkennung: Die Blätter weisen Pünktchen oder Belag auf, und klebrig-glänzende Sprenkel verteilen sich über die Pflanze. Viele Blattläuse sind mit bloßem Auge gut erkennbar.
  • Beseitigung: Bei wenigen Blattläusen befallene Blätter und Triebe entfernen oder mit Hausmitteln wie Brennesselsud oder Seifenlauge arbeiten. Bei sehr vielen Blattläusen die Tomatenpflanze mit einem Wasser-Öl-Gemisch sorgfältig besprühen. Raps- oder Neemöl sind perfekt. Schlupfwespen oder Marienkäferlarven sind passende Nützlinge.
  • Prävention: Tomaten in eine warme, nicht zu feuchte und nicht zu trockene Umgebung stellen. 

Spinnmilben 

Auch die Spinnmilbe sucht sich die Tomaten häufig als Wirt aus. Wenn das Klima zu trocken ist, vermehren sie sich rasend schnell. Die 0,5 Millimeter achtbeinigen Mini-Schädlinge saugen den Pflanzensaft aus, bis die Blätter austrocknen und abfallen. Damit stehen diese nicht mehr für die Fotosynthese zur Verfügung und schwächen damit die Tomatenpflanze.

  • Erkennung: Vertrocknete Blätter mitten im Sommer sind ein klares Indiz. Die zarten Gespinste erkennst du an den Verzweigungen oder Stängeln.
  • Beseitigung: Isoliere die betroffenen Pflanzen und entferne die befallenen Teile. Erhöhe bei größerem Befall die Luftfeuchtigkeit durch Abspritzen, Besprühen oder mit Folien, aber nur für vier Tage. Raubmilben oder Gallmücken sind natürliche Feinde. Bei hartnäckigem Befall hilft ein Wasser-Öl-Gemisch, das du einige Tage aufträgst.
  • Prävention: Verwende einen speziellen Tomatendünger mit geringem Stickstoff- und hohem Kaliumgehalt. Sorge dafür, dass die Luft im Gewächshaus konstant feuchtwarm ist und nicht zu trocken wird.

Thripse 

Die Thripse, auch Fransenflügler oder Blasenfüße genannt, wird von April bis Oktober aktiv. Die 1,5 bis 3 Millimeter großen Schädlinge vermehren sich zwar weniger rasch, können sich dafür aber zwischen Pflanzen leicht hin und herbewegen. Auch sie saugen den Pflanzensaft aus und schaden so der Tomatenpflanze.

  • Erkennung: Die Triebe verkrüppeln, und kleine, weiße Flecken sowie schwarze Kotpünktchen bilden sich auf den Blättern. 
  • Beseitigung: Die Pflanzen mit kalkfreiem Wasser besprühen. Mit Knoblauch-Brennesselsud gießen und Raubmilben oder Florfliegenlarven einsetzen.
  • Prävention: Ein Wasser-Gemisch mit Neemöl kannst du vorbeugend einsetzen. Halte die Luft konstant feucht im Gewächshaus.
Tipp:
Blaue Leimtafeln helfen dir, einen Befall mit der Thripse zu erkennen.

Weitere Schädlinge und ihre Gefahren für deine Tomaten 

Leider gibt es auch noch weitere Insekten, die deinen Tomaten das Leben schwer machen können. Sie treten zwar weniger häufig auf, dennoch musst du dich auch um sie kümmern und sie bekämpfen, denn sie schädigen deine Pflanze nachhaltig.

  • Schwarze Fliege oder Trauermücke: Sie treten in der Blumenerde auf und schwächen die Wurzeln. Verwende einen Knoblauchsud oder bekämpfe sie mit Nematoden oder Raubmilben. Bei starkem Befall besser umtopfen!
  • Tomatenrostmilbe: Sie wandert oft von Kartoffeln zu Tomaten. Wenn du den Schaden der 0,2 Millimeter Milbe erkennst wie gelbe Blätter oder braune Haupttriebe, ist es meistens zu spät.
  • Tomatenminiermotte: Die Larven dieser Fliege fressen sich durch die Blätter und schaffen die sogenannten Miniergänge. Die Puppen der Miniermotte können im Boden überwintern. Unbedingt bei einem Befall die Erde austauschen.

Auch die Gemüseeule oder Tomatenmotte ist ein Nutznießer von Tomatenpflanzen. Sammle am besten sofort die vier Zentimeter langen grünbrauen Raupen ein und setze sie auf Brennnesseln aus. Neemöl beugt vor und schützt die Pflanzen vom Stängel bis zur Frucht.

Auch Pflanzenkrankheiten gefährden deine Tomaten

Als wäre das nicht genug, bedrohen auch diverse Krankheiten der Pflanzen den Bestand deiner Tomatenfrüchte wie etwa der Mehltau. Die Kraut- und Braunfäule tritt besonders häufig auf und kann die Früchte noch kurz vor der Ernte ungenießbar machen. Je früher du sie bekämpfst, desto größer ist die Chance, dass du deine Früchte noch retten kannst. 

Der Auslöser, der Pilz Phytophthora infestans, breitet sich oft auch ausgehend von Kartoffeln aus. Bitte daher nie Kartoffeln neben Tomaten setzen. Siehe dazu auch die Tomatenrostmilbe. Da der Pilz vom feuchten Boden auf die Pflanze übergreift, unbedingt die untersten Blätter der Tomatenpflanze entfernen und die Pflanze auch gegen Spritzwasser schützen.

Mit der richtigen Pflege aktiv gegen Schädlinge vorgehen! 

Tomaten sind zwar pflegeleicht, aber dennoch sensibel. Halte sie an einem windgeschützten Ort bei ausreichend Wärme, Licht und mäßiger Feuchtigkeit. Dann werden sie wunderbar gedeihen und süße Früchte tragen. Unsere Artikel zur Keimung, zum Pikieren, der passenden Erde oder dem optimalen Regenschutz sind vollgepackt mit Infos über die richtige Pflege deiner Tomaten.