Schildläuse sind Pflanzenschädlinge, die Orchideen nachhaltig schädigen können. Sie ernähren sich mit ihrem Rüssel von den Pflanzensäften. Dank ihrer guten Tarnung und ihrer hohen Vermehrungsrate breiten sie sich schnell aus, wenn du nicht rechtzeitig etwas unternimmst.
Schildläuse oder Coccoidea sind eine Überfamilie von Insekten und gehören zu den Pflanzenläusen (Sternorrhyncha). Die Schädlinge können zwischen 0,8 und sechs Millimeter groß werden. Sie ernähren sich in der Regel von hartblättrigen Orchideenarten wie Phalaenopsis, Cattleya oder Vanda. Weltweit gibt es mehr als 3000 Arten - 90 davon kommen hier in Mitteleuropa vor.
Charakteristisch für Schildläuse ist ihr linsenförmiger Körperbau: Kopf und Beine sind so klein, dass sie eigentlich nicht zu sehen sind. Weibliche Exemplare haben einen flachen Schild, der sie bedeckt. Wenn sich dieser abheben lässt, handelt es sich um eine Deckelschildlaus. Bleibt es fest am Körper haften, hat man es mit einer Napfschildlaus zu tun.
Unter dem Schild der Schildlaus liegen die Eier. Nach dem Schlüpfen sind die Larven beweglich und können sich auf andere Pflanzen ausbreiten. Ausgewachsene weibliche Schildläuse sind aufgrund ihres Schildes bewegungsunfähig; können jedoch mehrere Monate alt werden. Männliche Schildläuse hingegen haben teils sogar Flügel, leben aber nur zum Zweck der Vermehrung und sterben nach ein paar Tagen.
Schildläuse tarnen sich meist auf Blattunterseiten und in den Blattachseln von Orchideen. Dort ernähren sie sich durch ihren Saugrüssel mit Pflanzensaft und vermehrt sich rasant. Die Vermehrung kann geschlechtlich, zwitterartig oder auch eingeschlechtlich geschehen, wobei bei letzterem die Schildläuse aus unbefruchteten Eizellen entstehen. Wenn die Lebensbedingungen nicht stimmen, siedelt der Nachwuchs auf Blätter anderer Pflanzen über. Ausgewachsene Weibchen lassen sich bei regelmäßiger Überprüfung mit einer Lupe gut erkennen. Sie sehen wie kleine grüne oder rötlich-braune Pickel aus.
Da Schildläuse gut getarnt sind, fällt ein Befall oftmals erst spät auf. Mit der Zeit entzieht die Schildlaus der Orchidee ihre Nährstoffe. Die Pflanze wird geschwächt und ist durch die Einstichstellen anfälliger gegenüber Virusinfektionen und anderen Krankheiten. Wenn die Pflanze eine Weile von Schildläusen befallen ist, verformen sich die Blätter und Blüten und beginnen zu verwelken.
Hauptsächlich braucht die Schildlaus das im Pflanzensaft enthaltene Eiweiß, um zu überleben. Da die Konzentration des Zuckers viel höher ist, muss die Schildlaus diesen in Form von sogenanntem Honigtau wieder loswerden. Damit sie nicht selbst darin kleben bleibt, schleudert sie ihn weg. Teilweise können die harzartigen Tropfen bis auf Fensterscheiben und Fußböden gelangen; auch hierbei wird ein Befall deutlich. Der Honigtau verklebt außerdem die Orchidee und schränkt Stoffwechselprozesse ein.
Wenn du Schildläuse auf einer deiner Orchideen hast, kannst du am schnellsten verhindern, dass sie sich auf andere Zimmerpflanzen verbreiten, indem du sie sofort isolierst. Anschließend kannst du sie behandeln.
Du kannst die Schildläuse mit einem Messer von den befallenen Pflanzenteilen abkratzen oder sie von Hand einsammeln. Diese Methode ist jedoch nicht immer effektiv, da die Jungtiere, die noch unter dem Schild ihrer Mutter sitzen, freigesetzt werden könnten und sich weiter über die Blätter ausbreiten. Daher ist diese Methode nicht unbedingt empfehlenswert. Da die Schildläuse sich am liebsten zwischen den Hüllblättern der Orchideen aufhalten, ist es ratsam diese zu entfernen. So können sie sich nicht so einfach unbemerkt verbreiten.
Sollten die biologischen Bekämpfungsmittel nicht ausreichend wirken, findest du im Handel auch chemische Mittel zur Bekämpfung von Schädlingen wie der Schildlaus. Diese sind zwar nicht so umweltfreundlich wie Hausmittel, erzielen jedoch besonders bei starkem Befall besseren Ergebnisse. Beispielsweise ‘Promanal’ von Neudorff oder ‘Austriebs-Spritzmittel Weißöl’ von Celaflor erweisen sich als nützlich. Chemische Mittel sollte man nicht zu häufig anwenden, da sich eine Resistenz entwickeln kann.
Bewirkt auch das chemische Präparat keine Verbesserung, musst du deine Orchidee entsorgen. Sie stellt eine große Gefahr für andere Zimmerpflanzen dar.
Schädlinge werden oft durch neu gekaufte Orchideen und andere Pflanzen ins Haus gebracht. Deshalb sollten alle Neuerwerbungen genau untersucht werden. Gibt es Anzeichen von Schädlingen oder Krankheiten, wirst du auch in deinem Haus Probleme mit Schädlingen bekommen! Eine gestresste oder geschwächte Pflanze ist anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Deshalb ist es für ihre Gesundheit wichtig, die schönen Blumen korrekt zu pflegen. Die richtige Pflege ist die beste Vorsorge, da sie die Pflanze widerstandsfähiger macht. Wenn die Luft zu trocken oder zu warm ist, begünstigt dies die Ausbreitung.
Umso früher man einen Befall von Schildläusen bemerkt, umso einfacher ist es, sie wieder loszuwerden. Durch regelmäßige Kontrollen kannst du Befall und Vermehrung entgegenwirken.
Wenn du einen Schildlausbefall vermeiden willst, dann achte darauf, die Schädlinge nicht einzuschleppen. Die richtige Pflege der beste Weg, um vorzubeugen. Haben sie sich erstmal ausgebreitet, hast du zum Glück verschiedene Möglichkeiten, sie loszuwerden.
In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Orchidee mit Ablegern vermehrst. Sollte deine Orchidee schwächeln, zeigen wir dir hier, wie du sie rettest. Du hast kleine Kinder oder Haustiere? Dieser Artikel behandelt giftige Orchideenarten.