Sie sind farbenfroh, exotisch und werden als Zimmerpflanze immer beliebter. Orchideenarten wie Phalaenopsis oder Paphiopedilum sind einzigartige und empfindliche Blumen, die einige Anforderungen an ihre Pfleger stellen. Die Pflanzen sind nicht nur hübsch, sondern haben auch ganz eigene Bedürfnisse und Anforderungen, wenn es um ihre Bewässerung geht.
Wir haben Tipps für dich, wie deine Orchidee in deinem Zuhause gut gedeiht, egal ob feuchte oder trockene Bedingungen.
Du solltest es mit dem Gießen nicht übertreiben - ein Schnapsglas voll, d.h. etwa 60 Milliliter, reicht völlig aus. Der Topf deiner Orchidee sollte niemals unter Wasser stehen, da sonst für deine Pflanze Ertrinkungsgefahr besteht. Schmalhalsige Gießkannen aus Keramik oder Kunststoff sind geeigneter als Metallkannen, da letztere ungewollt Oxidationsrückstände an die Orchidee abgeben können. Neben dem klassischen Gießen ist das Tauchbad bei Orchideen eine erprobte Methode. Hierbei wird die Orchidee durch Eintauchen in ein Wasserbad bewässert. Die Orchidee wird für ca. 15 Minuten mitsamt Untertopf in ein Behältnis mit Wasser gesetzt.
Bei der Wahl des Untertopfs solltest du auf ausreichend Löcher an der Unterseite achten. Die Pflanze kann so die ideale Menge Wasser von selbst aufnehmen. Um die Wurzeln der Orchidee vor Fäulnis zu schützen, lässt man den Untertopf so lange abtropfen, bis kein Wasser mehr austritt. Erst dann kann die Orchidee zurück in den Übertopf.
Aufgrund geringem Kalk- und Mineralienanteil eignet sich Regenwasser für Orchideen am besten. Hinsichtlich der Temperatur sollte stets zimmerwarmes Wasser verwendet werden. Falls kein Regenwasser vorhanden ist, kann Wasser mit 2dH Härtegrad (kalkarm) verwendet werden.
Paphiopedilum-Arten sind sehr tolerant, wenn es um Kalk geht. Sollte das Leitungswasser bei dir zu kalkreich sein, kannst du es durch folgende Methoden einfach entkalken:
Der pH-Wert des Gießwassers liegt bestenfalls bei 5-6. Tut er dies nicht, ist es sinnvoll, die Plastiktöpfe deiner Orchidee einmal monatlich mit fließendem Wasser zu reinigen.
Im Normalfall ist es ausreichend, die Orchideen einmal wöchentlich zu bewässern. Steht der Topf deiner Orchidee in Heizungsnähe oder ist sie in der Blütezeit, kann eine Frequenz von zweimal pro Woche ratsam sein. Fühlt sich die Orchidee beim Herausheben leicht an, ist das Substrat trocken und muss gewässert werden.
Befindet sich die Orchidee in der Ruhephase oder an einem Ort mit einer Umgebungstemperatur von unter 20 Grad Celsius, ist der Griff zur Gießkanne nur alle zwei Wochen nötig.
Orchideen geht es in der Regel nicht gut, wenn sie zu viel Feuchtigkeit ansammeln. Die Entstehung von Staunässe ist dringlichst zu vermeiden. Braun verfärbte Wurzeln weisen auf zu hohe Feuchtigkeit der Pflanze hin, wohingegen graue Verfärbungen einen Wassermangel der Wurzeln andeuten. Eine Drainageschicht, z.B. aus Styropor, verhindert, dass die Wurzeln im Wasser stehen, und kann das Problem vor der Entstehung verhindern.
Orchideendünger gibt es in der Regel in flüssiger Form, sodass sich Gießen (oder Tauchen) und Düngen leicht kombinieren lassen. Du kannst den Dünger einfach in das Wurzelwasser geben, sodass die Orchideen alle Nährstoffe direkt aufnehmen kann, ohne dass du dir zusätzliche Arbeit machen musst! Beachte dabei die Dosierungsempfehlungen, da es bei manchen Düngern zweiwöchentlicher Anwendung oder anderen nur monatlicher Zugabe bedarf.
Gießen reicht normalerweise aus, damit deine Orchidee stets gesund bleibt. Wenn du jedoch in einer Umgebung mit niedriger Luftfeuchtigkeit lebst, die über einen längeren Zeitraum (mehr als 5 Tage) konstant unter 40 % liegt, ist es wichtig, dass du die Blätter deiner Orchideen von Zeit zu Zeit besprühst. Vorsicht: Um Fäulnis vorzubeugen, sollte sich kein Wasser an Herzblättern oder Blattachseln sammeln. Wasser mit zu hohem Kalkanteil ist zu vermeiden. Kalkflecken, falls vorhanden, sollten entfernt und das Wasser (durch z.B. Regenwasser) ersetzt werden.
Die natürliche Umgebung der Orchidee ist der Regenwald. Das dichte Blätterdach schützt sie vor direkter Sonneneinstrahlung, was du auf die heimische Umgebung übertragen kannst. Dem natürlichen Lebensraum entsprechend, sollte deine Orchidee an einem hellen Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung platziert werden. Gelbe Verfärbungen der Blätter deiner Orchidee weisen auf zu viel Sonne hin. Anzeichen für zu wenig Sonnenlicht sind hängende Blüten, schlaffe Blütenblätter oder Blattverlust.
Bei der Wahl des Substrats greifst du besser auf spezielle Orchideenerde aus dem Fachhandel, als auf herkömmliche Blumenerde zurück. Durch die gröbere Textur und der höheren Konzentration bestimmter Nährstoffe wird die Orchidee bei Wachstum und Sauerstoffversorgung besser unterstützt.