Weltweit gibt es 30.000 verschiedene Orchideenarten, und nicht alle sind auf ihre Wirkstoffe hin untersucht worden. Es ist also schwer zu sagen, ob all diese Pflanzen sicher und wie viele tatsächlich giftig sind. Einige Arten gelten als ungefährlich, während andere Orchideenarten wiederum als hochgiftig eingestuft werden. Orchideen werden teilweise sogar in der industriellen Verarbeitung und in der Medizin genutzt. Es kommt eben immer auf die bestimmte Art der Orchidee an.
Auch in Deutschland gibt es viele verschiedene Orchideenarten als Zimmerpflanze zu erwerben. Einige von diesen können leicht giftig sein und je nach Menge des Verzehrs Symptome von Vergiftungen verursachen. Es gibt jedoch keine hochgiftigen Exemplare frei zu kaufen. Berührungen allein reichen bei den hier erhältlichen Orchideen für eine Vergiftung nicht aus.
Es besteht keinerlei Gefahr, wenn du Schmetterlingsorchideen anfasst. Sie enthalten keine giftigen Substanzen, die die Haut reizen könnten, und sie werden auch nicht über die Luft aufgenommen. Auch tote Pflanzenteile stellen keine Gefahr für den Menschen dar. Sie können bedenkenlos auf dem Komposthaufen entsorgt werden. Wenn du dir die Etiketten deiner Orchideen genau ansiehst, ist meist vermerkt, dass sie nicht zum Verzehr geeignet sind. Wenn Pflanzenteile der Orchidee mit Speichel in Berührung kommen und in den Verdauungstrakt eines Menschen gelangen, kann es zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.
Besonders gefährlich ist der Verzehr der Zimmerpflanze für Babys und Kleinkinder sowie Hunde und Katzen. Wenn diese Orchideen zu sich nehmen, können schwere Vergiftungserscheinungen hervorgerufen werden.
Ausnahme: Die Karma-Orchidee, eine Spezialzüchtung aus Holland, hat essbare Blüten.
Die Blüte der Phalaenopsis-Orchidee wird häufig zur Dekoration von Süßspeisen verwendet. Sie hat einen ähnlichen Giftigkeitsgrad wie Muskatnuss. Es ist also normalerweise ungefährlich, eine Blüte zu essen. Die Orchidee kann aber Vergiftungserscheinungen hervorrufen, wenn sie in großen Mengen gegessen wird. Dennoch sollte man davon ablassen, von der eigenen Orchidee Blüten zu kosten. Verkäufliche Zimmerpflanzen sind nur selten biologisch kultiviert und aufgrund von Pflanzenschutzmitteln vorbelastet. Die Blätter der Orchideen sind für erwachsene Menschen in der Regel absolut ungiftig, bei Kindern und Haustieren sollte man es aber nicht darauf anlegen.
Die Giftstoffe, hauptsächlich Alkaloide, sind in den Wurzeln der Orchideen konzentriert. Gesundheitliche Probleme können jedoch nur auftreten, wenn diese in deinen Verdauungstrakt gelangen. Dazu musst du nicht zwangsläufig Wurzeln essen. Es reicht schon, wenn der Pflanzensaft nach dem Rückschnitt der Wurzeln über deine Finger im Mund landen. Die enthaltenen Bitterstoffe können außerdem bleibende Leberschäden verursachen. Kinder und Haustiere sollten daher von Orchideen ferngehalten werden, um Schäden zu vermeiden. Wenn sie in der Erde wühlen, kann das Berühren von abgebrochenen Wurzelstücken zu Erbrechen und Durchfall führen, wenn sie sich anschließend die Finger lecken oder die Pfoten säubern.
Orchideen von Babys fernzuhalten ist ganz einfach. Selbst bei kleinen Kindern reicht es in der Regel aus, die Pflanze an einem höheren Ort zu kultivieren. Ältere Kinder sollten wissen, dass diese Zimmerpflanzen kein Spielzeug sind - und schon gar nicht zum Verzehr geeignet! Typische Symptome bei Orchideenvergiftungen sind bei Kindern:
Für Eltern mit kleinen Kindern ist es ratsam, auf den Anbau von Gewürzvanille zu verzichten, da sie Hautausschläge und Atemprobleme verursachen kann. Auch die in Gärten beliebte, jedoch giftige Frauenschuh Orchidee darf nicht angefasst werden. Die Blatthaare geben ein Gift ab, das über die Haut aufgenommen wird und zu schweren Reizungen führen kann.
Zimmerpflanzen und Haustiere sind generell schwer miteinander zu vereinbaren. Viele Pflanzen sind bei Verzehr giftig für Hunde und Katzen. Die Vierbeiner sind von Natur aus neugierig und knabbern gerne mal an den Blättern. Auch das Ausbuddeln und Kauen auf Wurzeln ist keine Seltenheit; beides führt zu mehr oder minder starken Vergiftungserscheinungen. Bei Katzen sind die häufigsten Auslöser Liliengewächse und Orchideen. Folgende Symptome sind typisch für eine Vergiftung aufgrund von Orchideen:
Orchideen und andere giftige Zimmerpflanzen sollten daher immer außer Reichweite deiner Tiere stehen. Abgeworfene Blüten und Blätter sollten schnellstmöglich aufgesammelt werden. Die Haltung in einem kleinen Gewächshaus ist ideal, sowohl zum Schutz der Tiere, als auch für die Entwicklung der Pflanze. Obwohl man zu Hause auch auf giftige Pflanzen verzichten kann, kann es beim Gassigehen oder bei Katzen mit Freigang vorkommen, dass die Tiere sich draußen an Pflanzen vergiften. Die Gesundheit und das Verhalten deiner Tiere sollte also stets beobachtet werden.
Die ersten Symptome einer Vergiftung bei Tieren und Säuglingen treten innerhalb einer Stunde auf. Bei Kindern kann es jedoch mehrere Stunden dauern, bis sie Anzeichen zeigen. Wenn du vermutest, dass dein Kind giftige Pflanzenteile verschluckt hat, solltest du sofort den Giftnotruf kontaktieren. Längeres Warten kann schwere und bleibende Schäden verursachen.
Hat dein Haustier nur eine sehr geringe Menge giftiger Pflanzen gefressen, kannst du warten, ob sich Symptome zeigen, bevor du zum Tierarzt rennst. Sobald Symptome auftreten, oder wenn dein Tier größere Mengen zu sich genommen hat, solltest du sofort einen Tierarzt aufsuchen.
In beiden Fällen solltest du die restliche Pflanze zum Arzt oder Tierarzt mitbringen, damit die Versorgung entsprechend angepasst werden kann.
Man sollte bei Vergiftungserscheinungen keinesfalls mit Hausmitteln versuchen, einen Brechreiz zu erwirken. Das Gift hat sich ohnehin schon ausgebreitet und dieses Vorgehen kann schwere Kreislaufzusammenbrüche auslösen.
Besonders die Wurzeln können bei Verzehr große Schäden anrichten. Wie giftig die Blüten sind, hängt von der Art ab. Wenn du Haustiere hast, ist die Fensterbank der ideale Standort für deine Orchideen. Meist sind diese nur schwer zu erreichen. Bei Kindern solltest du auf andere Orte ausweichen.
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