Gurken aus eigenem Anbau schmecken besonders lecker, die Früchte werten deine Salate mit einer frischen Note auf oder verfeinern die Speisen mit ihrer Würze. Anbau von Gurkenpflanzen im Freiland oder Gewächshaus erfordert einiges an Vorwissen und in diesem Beitrag erklären wir dir, wie du deine Gurken richtig pflegst.
Die Gurkenpflanze (Cucumis sativus) gehört zur Familie der Kürbisgewächse und ist aus der europäischen Küche nicht wegzudenken. Gurken schmecken roh, eingelegt oder sogar gekocht – das leckere Fruchtgemüse ist ein richtiger Allrounder. Der Anbau im Garten gelingt ohne große Probleme und verspricht eine reiche Ernte, insofern du unsere Tipps beherzigst:
Falls du dich gerade über kränkliche Pflanzen oder eine miserable Ernte ärgerst, prüfe, ob dir nicht ein Fehler bei dem Anbau von Gurken unterlaufen ist. Wir gehen auf sieben Anfängerfehler ausführlich ein:
Grundsätzlich hast du drei Möglichkeiten, Gurken einen Start ins Leben zu geben. Erstens du kannst die Pflanzen aus dem Saatgut in einem Anzuchtkasten daheim auf der Fensterbank vorziehen, zweitens du kaufst bereits vorgezogene Jungpflanzen und drittens du säst die Gurken im Freiland oder Gewächshaus direkt aus.
Falls du die Gurken daheim aus dem Saatgut vorziehen möchtest, lasse die Samen bei Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad Celsius keimen und die Keimlinge bei Temperaturen um 20 Grad Celsius weitere zwei bis drei Wochen wachsen. Nachdem jede Jungpflanze zwei Blätter gebildet hat, setze die Gurke an den vorgesehenen Standort.
Mehr als drei Wochen Vorziehen sind nicht notwendig, denn sonst werden die Pflanzen zu groß und entwickeln sich nicht optimal. Da die Gurken kälteempfindlich sind, darf die Pflanze erst nach den Eisheiligen ins Freie oder ins Gewächshaus. Das gilt selbstverständlich auch für die Aussaat: Diese darf erst erfolgen, wenn kein Spätfrost mehr droht und Bodentemperaturen stabil über 10 Grad Celsius liegen. Eine frühere Aussaat im Gewächshaus ist nur möglich, wenn dieses beheizt ist.
Um dich nicht über die an Falschem oder Echtem Mehltau erkrankten Gurkenpflanzen zu ärgern, lasse diesen genug Freiraum. Der Platzbedarf variiert je nach der Gurkensorte. So brauchen Salat- oder Schlangengurken im Gewächshaus Abstände von mindestens 40 Zentimetern zueinander. Die Einlegegurken im Freiland begnügen sich in der Regel mit Abständen von rund 30 Zentimetern und Mini-Gurken brauchen zueinander eine Distanz von etwa 50 Zentimetern.
Beachte auch die notwendigen Mindestabstände zwischen den Reihen, die im Gewächshaus bei rund 150 Zentimetern und in der Freilandkultur bei mindestens 100 Zentimetern liegen. Denke daran, dass die Gurkenpflanzen sich während des Wachstums stark ausbreiten.
Von einer Rankhilfe profitieren alle Gurkensorten. Rankhilfe sorgt dafür, dass die Blätter und Früchte trocken bleiben, sodass keine Fäulnis und kein Pilzbefall drohen. Außerdem gelingt dir dank der Rankhilfe eine platzsparende Gurkenkultur mit nur minimalen erforderlichen Abständen.
Im Gewächshaus kannst du eine Schnur längs unter dem Dach spannen und daran Schnüre zu jeder Gurkenpflanze befestigen. Binde das junge Pflänzchen wenige Zentimeter locker über dem Boden an, die Gurkenpflanze findet ihren Weg hoch hinaus. Alternativ kannst du einen Spiralstab als Rankhilfe verwenden.
Im Freiland eignet sich ein gekauftes oder selbstgebautes Rankgerüst. Aber auch Bohnenrankgitter oder Tomatenrankhilfen stützen effektiv die Kletterpflanze und lassen somit optimale Wachstumsbedingungen für Ihre Gurken entstehen.
Wie du bereits weißt, sind Gurken Starkzehrer – um leckere, knackige Früchte zu bilden, brauchen die Pflanzen eine intensive Nährstoffzufuhr während der gesamten Saison. Doch als erstes musst du dafür sorgen, dass der Boden locker und durchlässig ist. Eine solide Drainage ist für eine erfolgreiche Gurkenpflege unerlässlich, sonst drohen Wurzelfäule und Befall mit Echtem oder Falschem Mehltau.
Doch einfach ein lockerer Boden reicht noch nicht aus, denn die Jungpflanzen benötigen von Anfang an ein Nährstoffdepot. Mische daher vor der Aussaat oder dem Pflanzen unter das Substrat rund fünf Liter pro Quadratmeter halb verrotteten Pferdemist oder einen reifen Kompost.
Du hast den Boden sorgfältig mit Pferdemist oder Kompost aufbereitet, auch an den Rasenschnitt hast du gedacht. Doch es scheint deinen Gurken immer noch etwas zu fehlen, um zu gedeihen. In der Tat, die Pflanze erfordert eine regelmäßige Düngung während der ganzen Saison. Nutze organische Gemüsedünger, alternativ Beinwell- oder Brennnesseljauche, um die Gurkenkultur zu pflegen.
Ein regelmäßiges Ausputzen stärkt die Pflanze und steigert dadurch die Erträge. Bis in etwa 50 Zentimeter Höhe kannst du alle Seitentriebe entfernen, bis in eine Höhe von 80 Zentimetern sind die Seitentriebe nach etwa zwei Fruchtansätzen zu kürzen. Auch den Haupttrieb kannst du kappen, damit die Gurkenpflanze nicht zu hoch wächst. Denke daran, dass je häufiger du die Früchte erntest, desto mehr neue Gurken bilden sich.
Zwar vertragen die Gurken keine Staunässe, jedoch ist für eine erfolgreiche Kultur ein feuchter Boden ein Muss. Bekommen die Gurken zu wenig Wasser, schmecken die Früchte bitter. Nutze zum Gießen ein weiches, abgestandenes Wasser und wässere die Gurken am liebsten am frühen Morgen. Auf diese Weise müssen die Pflanzen tagsüber keinen Durst leiden, andererseits trocknen die Blätter und Früchte bis Abend, sodass Mehltau keine Chance hat.
Im Großen und Ganzen stellen alle Gurkensorten ähnliche Ansprüche an die Pflege. Die Liste der Gemeinsamkeiten findest du gleich am Anfang unseres Ratgebers. Hier zeigen wir dagegen einige Besonderheiten auf:
Es spricht jedoch nichts dagegen, unsere Pflege- und Anbautipps auf alle Gurkensorten anzuwenden. Übrigens lassen sich leckere Gurken auch auf dem Balkon im Topf oder Kübel erfolgreich anbauen.
Nun weißt du, was deine Gurken für eine erfolgreiche Kultur mit reichen Erträgen brauchen. An einem warmen Standort, im nährstoffreichen, lockeren und feuchten Boden fühlen sich die Pflanzen wohl. Denke zudem an die Rankhilfe und putze die Gurkenpflanzen immer wieder aus. Willst du mehr über Gurken im Garten, Gewächshaus oder auf dem Balkon erfahren? Dann empfehlen wir dir unsere Beiträge zur Aussaat, zum Ausgeizen und zum Düngen.