Gurken im Gewächshaus anbauen – unsere Anleitung

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November 16, 2022
Gurke Gewächshaus
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Inhaltsverzeichnis

Die Gurken (Cucumis sativus) gehören zu den ältesten und beliebtesten Lebensmitteln weltweit. Wenn du leckere Gurken aus eigenem Anbau genießen möchtest, hast du die Wahl zwischen Freiland- und Gewächshausgurken. In diesem Beitrag erklären wir, wie du Gurkenpflanzen in einem Gewächshaus pflegst und welche Gurkensorten sich für diese Kultur optimal eignen.

Gurken im Gewächshaus pflanzen auf einen Blick:

  • Boden mit Kompost, Stallmist und Hornspänen anreichern
  • Pflanzen daheim vorziehen, direkt aussäen oder Jungpflanzen erwerben
  • Gurken etwas erhöht setzen, eine Gießmulde um die Pflanze bilden
  • Abstand von rund 60 Zentimetern zwischen den Pflanzen und ab 120 Zentimetern zwischen den Reihen einhalten
  • An Rankhilfe denken
  • Eventuell die Gurken in Pflanzsäcken pflegen

So bereitest du dein Gewächshaus für die Gurken vor

Obwohl die Gurken seit Jahrtausenden in Europa kultiviert werden, stammen diese Pflanzen ursprünglich aus Indien. Ihrer Heimat haben die Gurkenpflanzen ihre Wärmeliebe und Abneigung gegenüber Wind zu verdanken. Außerdem profitieren die Gurken von der Sonneneinstrahlung, die Blätter und Früchte können jedoch in der sengenden Mittagssonne Verbrennungen davontragen.

Für dich bedeutet das: Die Gurken gehören ins Gewächshaus erst nach den Eisheiligen, wenn die Boden- und Lufttemperatur nachts nicht unter +12 Grad Celsius fällt. Somit beginnt der Gurkenanbau im Gewächshaus erst ab Mitte Mai. Falls du jedoch für das Gewächshaus eine Heizung besorgst, kannst du mit der Gurkenkultur schon ab Anfang April loslegen.

Denke aber auch an den Sonnenschutz deiner Gurkenkultur. Um Hitzestau und Sonnenbrand zu vermeiden, besorge für dein Gewächshaus Schattiernetze oder spanne darüber ein Sonnensegel. Diese Schutzmaßnahmen sind nur an heißen, sonnendurchfluteten Tagen erforderlich. 

Tipp:
Um energieeffizient zu heizen, dämme das Gewächshaus mit einer Luftpolster- oder Noppenfolie. 

Gurkensorten für Gewächshausanbau

Alle Gurken lassen sich in Freilandgurken und Gewächshausgurken einteilen. Zum Anbauen im Freiland eignen sich in erster Linie Einlegegurken wie Gewürz- oder Senfgurken. Für die Gewächshauskultur sind längliche, glattschalige Schlangengurken die richtige Wahl. Im Handel findest du eine breite Auswahl an Saatgut, wobei es sich in der Regel um ertragreiche F1-Hybriden handelt, die unter anderem gegen den Falschen und Echten Mehltau resistent sind. Wir empfehlen für dein Gewächshaus folgende Gurkensorten:

  • „Helena“ – glattschalige Gurke mit gut durchgefärbten, länglichen Früchten, fein-aromatisch im Geschmack
  • „Tanja“ – dunkelgrüne Gurkensorte mit festem, aromatischem Fruchtfleisch, bitterfrei und ertragreich
  • „Eiffel“ – frei von Bitterstoffen, aromatisch, leicht geriffelte Schale, hohe Resistenz gegenüber Mehltau und anderen Krankheiten
  • „Picolino“ – Minigurke, ideal als Snack, frei von Bitterstoffen und knackig-aromatisch

Gut zu wissen: Die witterungsbeständigen Freilandgurken kannst du ebenfalls im Gewächshaus anbauen, um ein paar Wochen früher die Ernte einzufahren.

Unsere Tipps zur Pflanzung der Gewächshausgurken

Nun hast du dein Gewächshaus mit Schattiernetzen, eventuell mit Heizung ausgestattet und dich auch für eine oder mehrere Gurkensorten entschieden. In einem beheizten Gewächshaus kann die Aussaat bereits im April oder sogar Ende März erfolgen. Ist jedoch dein Gewächshaus nicht beheizt, empfehlen wir das Vorziehen der Gurkenpflanzen daheim auf der Fensterbank. Die dritte Möglichkeit, Gurken im Gewächshaus zu pflanzen, ist der Kauf von auf Kürbisunterlage veredelten, krankheitsresistenten Jungpflanzen.

Bereite vor der Pflanzung den Boden vor, indem du in die Erde verrotteten Stallmist oder reifen Kompost einarbeitest. Auf diese Weise stellst du den Keimlingen oder Jungpflanzen ein lebenswichtiges Nährstoffdepot zur Verfügung. Ungeachtet dieser Maßnahmen lassen sich Gurken als Starkzehrer nur alle vier Jahre am gleichen Standort pflegen. Gerade in einem Gewächshaus kannst du daher auf den Anbau der Gurkenpflanzen in Pflanzsäcken ausweichen und den verbrauchten Boden entsorgen.

Setze die Pflanzen in einem Abstand von rund 60 Zentimetern zueinander, da sich die Gurken stark ausbreiten. Die Abstände von etwa 120 – 140 Zentimetern zwischen den Reihen sind optimal. Vom Gewächshausdach heruntergelassene Schnüre oder Tomaten-Rankhilfen geben den Kletterpflanzen Halt und sorgen für ein kompaktes Wachstum. 

Gurken im Gewächshaus pflegen – unsere Tipps für reiche Ernte

Jetzt sind die Gurkenpflanzen an ihrem endgültigen Standort angekommen. Vielleicht hast du die Pflanzen zu Hause vorgezogen oder keimen die Samen erfolgreich im Gewächshaus. Denke daran, die schwächeren Keimlinge zu entfernen, damit nur eine Gurke pro Pflanzloch übrigbleibt. Um bereits in etwa acht Wochen die ersten Früchte zu ernten, kümmere dich jeden Tag um deine Pflanzen.

Gießen

Gurken sind nicht nur wärmeliebend, sondern auch ständig durstig. Das ist kein Wunder, denn Früchte bestehen zu mehr als 95 Prozent aus Wasser. Halte die Erde gleichmäßig feucht und gieße die Pflanzen morgens mit weichem, lauwarmem Wasser. Regenwasser eignet sich zum Gießen von Gurken ideal. Vermeide beim Gießen jedoch Staunässe, um die Wurzeln der Gurke nicht zu überfordern.

Düngen

Rund 3 Wochen nach der Pflanzung braucht das Gemüse weiteren Nährstoffzufuhr. Entscheide dich, ob du einen organischen oder mineralischen Dünger benutzt. Organische Düngemittel fördern das Bodenleben, wobei du mit der Brennnesseljauche sogar die Blattläuse vertreibst. Mineralische Dünger wirken gezielt, sind aber für Bodengesundheit ohne Relevanz.

Ausgeizen

Für einen reichhaltigen Ertrag empfehlen wir das Ausgeizen der Gurkenpflanzen. Entferne alle Seitentriebe bis auf eine Höhe von 60 – 70 Zentimetern, kappe die anderen Seitentriebe nach dem zweiten Blütenansatz und den Haupttrieb, sobald dieser das Gewächshausdach erreicht hat. 

Klima

Gurken mögen es warm und feucht. Doch eine zu hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich auf die Gesundheit der Pflanzen negativ aus und führt zum Befall mit Schadpilzen. Wir raten dazu, das Gewächshaus morgens und abends kurz zu lüften. Versuche dabei, Zugluft zu vermeiden und berücksichtige, dass Gurkenpflanzen windempfindlich sind.

Gewächshausgurken ernten und lagern 

Endlich ist es so weit und du freust dich auf die Gurkenernte. Eine erntereife Salatgurke ist gleichmäßig durchgefärbt und fühlt sich fest an. Gelbe Stellen zeugen davon, dass die Früchte überreif sind und womöglich bitter schmecken. 

Um die Gurkenfrüchte von der Pflanze zu trennen, benutze ein Messer oder eine Schere. Vermeide es, die Früchte durch das Zerren und Ziehen abzureißen, dadurch könnte die Gurkenpflanze beschädigt werden. Schütze außerdem deine Hände mit Handschuhen vor den rauen Blättern. 

Die Schlangengurken schmecken am besten, wenn du sie frisch im Salat verarbeitest. Ist die Ernte zu reich und du kannst nicht alle Gurken verwenden, lagere die Früchte bei Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad Celsius. Unter diesen Bedingungen sind Schlangengurken bis zu drei Wochen haltbar. 

Interessant:
Im Kühlschrank ist es für die Früchte zu kalt, jedoch lassen sich Gurken mit etwas Vorwissen einfrieren.

Baue die Gurken im Gewächshaus an und erfahre mehr über die Gurkenpflege!

Du weißt jetzt, wie du Gurken in einem Gewächshaus erfolgreich pflegst und solide Erträge erzielst. Die Gurken haben es gerne warm, hell und feucht. Darüber hinaus sind die Pflanzen auf eine intensive Nährstoffzufuhr und eine Rankhilfe angewiesen. Wenn du gerne mehr über dieses beliebte Fruchtgemüse erfahren möchtest, empfehlen wir unsere Beiträge zum Anbauen, Düngen, Ausgeizen oder zum Schälen der Gurken. Auch zum Schutz der Wurzeln vor Schädlingen haben wir mehr für dich.