Die Gurken (Cucumis sativus) lassen sich im Freiland, Gewächshaus oder sogar auf deinem Balkon problemlos anbauen. Nun fragst du dich, ob das Ausgeizen bei Gurken sinnvoll wäre. Während die Tomaten immer ausgegeizt werden, herrscht bei vielen Gärtnern hinsichtlich des Ausgeizens von Gurkenpflanzen Uneinigkeit. Wir erklären dir, welche Vorteile es bringt, auch bei Gurken Seitentriebe zu entfernen.
Ausgeizen – das bedeutet die Entfernung von Seitentrieben, die sich in den Blattachsen bilden. Bei Tomaten sind diese sogenannten Geiztriebe unfruchtbar und nur der Haupttrieb trägt Frucht. Bei den Gurken bilden sich auch auf den Seitentrieben oft Knospen, Blüten und Früchte. Genau das ist der Grund, warum nicht alle Gärtner ihre Gurken ausgeizen. Doch fürs Ausgeizen sprechen viele gute Gründe.
Wenn du die Geiztriebe entfernst, muss die Pflanze keine überflüssigen Blätter mit Nährstoffen versorgen und lenkt ihre Kraft vermehrt in die Bildung von Blüten und Früchten. Durch das Ausgeizen stärkst du den ertragreichen Haupttrieb und verbesserst deine Aussichten auf eine solide Ernte.
Die Gurkenpflanzen neigen nur zu gerne zum Wuchern und wachsen intensiv in die Breite. Wenn du Seitentriebe kappst, dann wächst die Gurke kompakt. Du hast einen besseren Überblick über deine Gurkenplantage und entdeckst im Dickicht rechtzeitig die Früchte.
Im Handel bekommst du überwiegend das Saatgut von F1-Hybriden, die fast ausschließlich weibliche Blüten bilden und daher besonders ertragreich sind. Vor allem die Gewächshausgurken tragen nicht nur zahlreiche, sondern auch relativ schwere Früchte. Unter dem Gewicht des Ertrags kann eine Pflanze zusammenbrechen, was du durch das Ausgeizen erfolgreich verhinderst.
Gurkenpflanzen breiten sich aus und im Gewächshaus könnte es bald wie in einem richtigen Dschungel aussehen. Dichtes Wachstum erhöht in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit das Risiko eines Befalls mit Krankheitserregern und Keimen. In erster Linie werden Schadpilze, Falscher und Echter Mehltau für die Gurkenpflanzen zu einer Gefahr. Eine kompakte Wachstumsform mit gekappten Seitentrieben stellt daher eine gute Vorsorgemaßnahme dar.
Es spricht also vieles dafür, die überflüssigen Triebe bei Gurkenpflanzen zu entfernen. Die an der Rankhilfe im Gewächshaus wachsenden Schlangengurken werden in den meisten Fällen ausgegeizt. Bei den Freilandgurken ohne Rankgerüst sparen sich viele Gärtner das Ausgeizen. Insofern du die Freiland- oder Gewürzgurken an eine Kletterhilfe gebunden kultivierst, ist die Entfernung von Seitentrieben in jedem Fall sinnvoll. Hier sind unsere Tipps:
Wachsen deine Gewürzgurken im Freiland ohne Rankhilfe und liegen die Früchte auf dem Boden, kannst du durch das Kürzen von Seitentrieben das Wachstum der Pflanze begrenzen. Während du ausgeizt, kappe nicht zufällig den Haupttrieb. Wenn du die Seitentriebe bei den Freilandgurken kappen möchtest, dann belasse auf jedem Trieb zwei Blätter und zwei Blüten bzw. Fruchtansätze. Bekommt der Seitentrieb ebenfalls Triebe, sind diese bereits nach einem Blatt und einem Fruchtansatz zu stutzen.
Das Ausgeizen von Gurkenpflanzen wird dich im Unterschied zu Pflege von Tomaten nicht allzu viel Mühe kosten. Der Clou – die Seitentriebe wachsen bei den Gurken nicht nach. Also schaue einfach bei jedem Erntedurchgang nach den eventuellen Seitentrieben, entferne diese und sei zuversichtlich, dass sich an dieser Stelle keine neuen Geiztriebe bilden.
Für die Entfernung oder das Kappen von Seitentrieben bei Gurken sprechen viele Gründe, unter anderem Prophylaxe von Pilzerkrankungen, kompakteres Wachstum und höhere Erträge. Sowohl bei Gewächshaus- als auch bei Freilandgurken macht das Ausgeizen also Sinn. Würdest du gerne mehr über den Anbau und die Verwendung von Gurken wissen? Unsere Beiträge erklären dir, wie du Gurken aussäen und düngen, schälen und sogar einfrieren kannst.
