Gurken aussäen – das optimale Vorgehen

|
Oktober 26, 2022
Gurken aussäen
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Seit Jahrtausenden gehören Gurken zu den weltweit beliebtesten Kulturpflanzen und sind aus der Küche nicht wegzudenken. Wenn du Gurken aus eigenem Anbau probieren möchtest, dann beginnt dein Weg zum leckeren Fruchtgemüse mit der Aussaat. Wir erklären, wie du Gurkenpflanzen im Freiland oder im Gewächshaus aussäen kannst und worauf bei der Pflege im Garten zu achten ist.

Aussaat von Gurken – wichtige Regeln

Die allermeisten Gurkensorten (Cucumis sativus) lassen sich in Freilandgurken und Gewächshausgurken einteilen. Im Freiland baust du überwiegend robuste Einlege- und Gewürzgurken an. Dagegen eignen sich glattschalige Salatgurken, auch als Schlangengurken bekannt, nur für den Anbau im geschützten Raum eines Gewächshauses. Dabei haben alle Gurkenpflanzen drei Gemeinsamkeiten: Das Fruchtgemüse ist wärmeliebend, ein Starkzehrer und erfordert Rankhilfe

Der richtige Zeitpunkt, der Standort, das Substrat und die Pflege der Keimlinge sind für kräftige, gesunde Pflanzen und eine spätere reiche Ernte entscheidend. Wir gehen auf jeden dieser Aspekte ausführlich ein.

Zeitpunkt

Für ein starkes Wachstum und solide Erträge brauchen die Gurken Wärme. Für dich bedeutet das: Die Aussaat der Pflanzen im Freiland darf erst nach den Eisheiligen erfolgen, also frühestens am Mitte Mai. Achte darauf, dass die Bodentemperatur stabil über 10 Grad Celsius liegt und dass kein Spätfrost droht. In kühlen Nächten kannst du deine Freilandgurken außerdem mit Vlies, Mulch oder Folie schützen.

Auch in einem unbeheizten Gewächshaus könnten die sensiblen Gurken leicht erfrieren. Daher erfolgt dort die Aussaat ebenfalls nicht vor den Eisheiligen. Möchtest du mit der Gurkenkultur bereits im April starten, musst du für dein Gewächshaus eine Heizung besorgen. 

Gut zu wissen:
Um Zeit zu sparen und möglichst früh die ersten Früchte zu ernten, ziehe die Gurken aus den Samen daheim auf der Fensterbank vor.

Substrat

Gurken brauchen als Starkzehrer ein nährstoffreiches Substrat und eine ständige Nährstoffzufuhr. Beim Vorziehen der Jungpflanzen im Topf oder Anzuchtkasten versorgt diese eine spezielle Anzuchterde mit allen notwendigen Nährstoffen. 

Wenn du hingegen deine Gurken direkt ins Freiland oder Hochbeet säen möchtest, dann bereite zuvor den Boden vor. Mische unter die Erde rund 5 Liter halb verrotteten Pferde- oder Kuhmist oder reifen Kompost. Sorge außerdem für eine gute Drainage, denn Staunässe vertragen die Gurken nicht. Andererseits brauchen Gurkensamen Feuchtigkeit, lasse daher die Erde im Beet auf keinen Fall austrocknen.

Für eine erfolgreiche Kultur kannst du die Gurken nur alle vier Jahre im gleichen Boden anbauen. Wir empfehlen daher, das Fruchtgemüse im Gewächshaus in Kübeln oder Pflanzsäcke zu setzen. Die verbrauchte Erde entsorgst du nach der Ernte auf dem Komposthaufen oder verteilst das Substrat einfach im Garten.

Gut zu wissen:
Vergiss nicht, die Pflanzen während der Saison regelmäßig mit Dünger zu versorgen!

Standort

Damit die Gurkensamen zuverlässig keimen, sollen die Standortbedingungen stimmen. In dieser Hinsicht gibt es zwischen Einlegegurken und Salatgurken Unterschiede. Während sich die Freilandsorten am besten an einem vollsonnigen, windgeschützten, warmen Standort anbauen lassen, brauchen Gewächshausgurken Schutz vor der prallen Sonne. Decke das Gewächshaus daher an sonnigen Sommertagen mit Schattiernetzen ab.

Gurken daheim oder im Gewächshaus vorziehen – so geht’s

Wenn du bereits im Juni die ersten Gurken aus eigenem Anbau genießen möchtest, dann ziehe die Pflanzen vor. Ungefähr Mitte April kommt der richtige Zeitpunkt für die Aussaat. Ein noch früherer Start ist nicht empfehlenswert, da die vorgezogenen Gurkenpflanzen zu groß werden.

Um die Gurken vorzuziehen, benötigst du einiges an Ausstattung. Besorge dir eine Anzuchtkiste mit Deckel, Anzuchttöpfe, zum Beispiel aus umweltfreundlicher Kokosfaser, Anzuchterde und Gießkanne sowie selbstverständlich keimfähige Gurkensamen. Gehe beim Aussäen wie folgt vor:

  1. Suche für die Gurkenkultur einen warmen und hellen Standort mit konstanten Temperaturen über 20 Grad Celsius aus.
  2. Fülle die Töpfe ungefähr zur Hälfte mit Anzuchterde.
  3. Mache mit dem Finger ein kleines Pflanzloch und lege zwei bis drei Gurkensamen darein.
  4. Da Gurken Dunkelkeimer sind, bedecke das Saatgut mit einer bis zu 2 Zentimetern dicker Erdschicht.
  5. Halte die Anzuchterde gleichmäßig feucht, sorge aber für gute Drainage.
  6. Sobald die Blätter der Keimlinge über dem Topfrand zu sehen sind, entferne die schwächeren Pflänzchen. Es soll nur ein Keimling pro Topf bleiben.
  7. Fülle den Topf voll mit Erde auf, damit die Jungpflanzen kräftige Wurzeln bilden.

Jetzt übe dich in Geduld und pflege die jungen Gurkenpflanzen sorgfältig. Ungefähr drei bis vier Wochen nach der Aussaat kannst du die Gurken an den vorgesehenen Standort setzen.

Jungpflanzen setzen – unsere Tipps

Ob du die Einlegegurken ins Freiland oder Salatgurken ins Gewächshaus setzt, lasse zwischen den Pflanzen zwischen 40 und 50 Zentimetern Abstand. Sitzen die Gurken zu eng, bildet sich einerseits ein unübersichtlicher Dschungel und andererseits droht den Gurkenpflanzen Befall mit Schadpilzen. 

Biete den Gurken eine Rankhilfe an, darauf sind vor allem die Gewächshausgurken zwingend angewiesen. Aber auch die Freilandgurken wachsen dank einer Rankhilfe kompakter und sind fitter. Als Kletterhilfe empfehlen sich vom Gewächshausdach heruntergelassene Schnüre, welche du locker um die Pflanze wickelst. Rankspiralen oder Tomatenrankgitter eignen sich hervorragend für die Freilandkultur.

Denke auch an das Ausgeizen der Pflanzen, dazu kannst du alle Seitentriebe bis in eine Höhe von 50 Zentimetern entfernen sowie den Haupttrieb kappen. Durch das Ausgeizen wird die Gurke kräftiger, ihre Kraft lenkt die Pflanze vermehrt in die Bildung der Früchte.

Gurken ernten – unsere Tipps

Die Aussaat ist erfolgt, die Keimlinge entwickeln sich ordentlich und deine Pflege zeigt die erwünschten Ergebnisse: An den Gurkenpflanzen bilden sich zunächst die Blüten und dann die ersten Früchte. Zwischen dem Aussäen und Ernten vergehen zwischen 8 und 10 Wochen, die Salatgurken werden dabei früher als Einlegegurken reif. Nun ist es an der Zeit, die Gurken zu ernten. Mit diesen einfachen Tipps genießt du knackig-frische Früchte aus deinem eigenen Anbau:

  • Erntereife Gurken fühlen sich fest an und sind gleichmäßig durchgefärbt.
  • Sowohl die Salat- als auch die Einlegegurken sind zur Erntezeit kleiner als die entsprechenden Sorten im Supermarkt.
  • Trage beim Ernten Handschuhe, um dich nicht an rauem Laub der Gurkenpflanzen zu verletzen.
  • Schneide die Gurken mit einer Schere oder knipse diese mit Fingern ab, ziehe jedoch nie an einem Trieb.

Verzehrvorschlag: Wir empfehlen, Gurken mit Schale zu essen, da diese die meisten Vitamine enthält. 

Jetzt mehr über die Pflege der Gurken erfahren um das Fruchtgemüse erfolgreich anbauen!

Jetzt weißt du, dass du die Gurken sowohl direkt im Freiland aussäen als auch daheim aus den Samen vorziehen kannst. An einem warmen Standort und im nährstoffreichen Substrat gedeihen die Sämlinge ausgezeichnet. Nach rund zwei Monaten sind leckere Früchte erntereif. Würdest du gerne noch mehr über den Anbau der Gurken im Gewächshaus und Freiland erfahren? Unsere Beiträge liefern dir Informationen zum Pflanzen, Düngen, Ausgeizen und Ernten der schmackhaften Früchte.