Die Amaryllis (hippeastrum) aus der Pflanzengattung Ritterstern ist eine atemberaubende und exotische Pflanze, die im Winter – pünktlich zur Weihnachtszeit – ihre großen Blüten präsentiert. Damit unterscheidet sie sich klar von typischen Sommerpflanzen. Die Amaryllis richtet sich dabei nicht nach Jahreszeiten, sondern nach Sonnen- und Regenzeiten und muss somit übersommert, statt überwintert werden. Wir erklären dir, was es damit auf sich hat!
Die Amaryllis stammt ursprünglich aus dem subtropischen Klima Südamerikas und ist in unserer Region nicht heimisch. Während Pflanzen aus unserer Region über die kalten Wintermonate hinweg nicht wachsen oder blühen, ist dies bei der Amaryllis tatsächlich umgekehrt! So richtet die Blumenzwiebel sich nach Sonnen- und Regenzeiten und durchlebt in ihrem Vegetationszyklus im Jahr drei verschiedene Phasen:
Die Pflege und der Standort deiner Amaryllis müssen zur jeweiligen Phase des Zyklus dieser Pflanze angepasst werden. Insbesondere die Ruhephase ist ausschlaggebend für eine erneute Blüte der Pflanze, denn in dieser bereitet sie sich auf das erneute Ausbilden der Blütenstände vor. Während der Ruhephase sollte deine Amaryllis kühl und dunkel platziert werden und erhält weder Wasser noch solltest du sie düngen. Das Gießen wäre dabei ein großer Fehler.
Der Vegetationszyklus deiner Amaryllis muss dringend eingehalten werden, damit die Blume wieder Blütenstände ausbilden kann. Dafür sind in den verschiedenen Phasen folgende Pflegehinweise zu beachten:
Klar ist, dass im Winter keine großartige Pflege für deinen Ritterstern nötig ist. Schwieriger ist hingegen der Sommer, da die hohen Temperaturen schnell zur Gefahr für die werdenden Knospen der Amaryllis sind. Platziere die Pflanzen in der warmen Jahreszeit daher besser nicht direkt im Garten, sondern suche einen geschützten Standort. Pünktlich zum Winter oder auf Wunsch bereits im Herbst kannst du deine Amaryllis dann direkt ins Freie stellen.
Da die Amaryllis nicht aus unserer Region stammt, ist ihr Zyklus mehr oder weniger umgedreht. Anstatt, dass du sie überwinterst, musst du sie eher übersommern. Im Winter nämlich ist die Pflanze besonders aktiv, während sie im Spätsommer ihre Ruhe benötigt und es nicht immer leicht ist, die passenden Gegebenheiten zu kreieren.
So sollte eine Übersommerung in einem unbeheizten und dunklen Treppenhaus oder in einem dunklen Keller bei niedrigen Temperaturen stattfinden. Hier gilt es, die Amaryllis immer wieder zu beobachten und auf Krankheiten oder Fäulnis zu untersuchen. Dadurch, dass die Pflanze nicht mehr in direkter Nähe zu sehen ist, fällt eine solche Beobachtung schon einmal etwas schwieriger. Die Überwinterung hingegen findet auf deinem Fensterbrett statt, wo du die Amaryllis regelmäßig untersuchen und pflegen kannst.
Die Amaryllis ist eine besondere und besonders exotische Pflanze, die dennoch als Zimmerpflanze in unserer Region wunderbar wachsen und gedeihen kann. Dabei hast du verschiedene Möglichkeiten, deine Amaryllis dekorativ einzusetzen und kannst sie nach Belieben in einem Topf mit Erde, in einer Glas-Vase oder sogar in einem Wachsmantel verwenden. Erfahre noch mehr über die Kultivierung der Amaryllis im Wachsmantel und lies unseren Beitrag zu diesem Thema! Klar ist dabei immer – der Winter ist die Zeit der Amaryllis.
Ja, du kannst Amaryllis auf der Fensterbank halten, solange sie genug Licht bekommen und die Temperatur nicht zu hoch ist.
Ja, es ist empfehlenswert die gelben Blätter abzuschneiden, da sie nicht mehr fotosynthetisch aktiv sind und nur noch der Pflanze Energie entziehen.
Nachdem Amaryllis geblüht hat, sollten die Blütenstiele entfernt werden, die Pflanze weniger gegossen werden und an einen hellen und kühlen Ort gestellt werden, damit sie sich auf die nächste Blüte vorbereiten kann.
Ja, du kannst Amaryllis im Sommer im Garten lassen, solange die Temperatur nicht zu hoch wird und sie genug Feuchtigkeit bekommen. Es ist jedoch wichtig sie im Herbst vor Frost zu schützen oder sie zu überwintern.