Das Leben als Hobbygärtner kann so schön sein, denkt man nur an die hübschen Blumenarrangements und die hoffentlich üppige Ernte an Gemüse, Kräutern und Obst. Doch was, wenn die Jungpflanzen auf einmal den Geist aufgeben? Wenn der Salat nicht weiter wächst, oder gar schlimmer noch, wenn die schattenspendenden Bäume drohen, einzugehen? Dann schau lieber genau im Erdreich nach. Du wirst auf dicke, weiße Käferlarven stoßen. Doch keine Panik, wir zeigen dir die besten Hausmittel, um Engerlinge auf dem Rasen und allgemein im Garten zu bekämpfen.
Um das gleich vorwegzunehmen: Nicht alle Engerlinge sind Schädlinge. Engerlinge als Larven der Blatthornkäfer gibt es zahlreiche verschiedene. Die Larven vom Maikäfer, Junikäfer, Rosenkäfer, Gartenlaubkäfer, Nashornkäfer und und und – sie alle nennt man Engerlinge. Und von den Blatthornkäfern gibt es mehrere tausend verschiedene Unterarten. Da können wir von Glück reden, dass es meist ein halbes Dutzend Käferarten sind, mit denen wir im eigenen Garten entweder auf Kriegsfuß stehen oder mit denen wir Hand in Hand gehen.
Denn nicht jeder Engerling ist unser Gegner. Im Gegenteil. Der Nashornkäfer und der Rosenkäfer beispielsweise werden für Fressschäden an deinen liebevoll gehegten Pflanzen und dem Fußballrasen nicht verantwortlich sein. Denn diese beiden Käferarten leben während ihres Larvenstadiums auf dem Kompost, wo sie wertvolle Arbeit beim Umwandeln in Humus leisten.
Doch Maikäfer, Junikäfer und Gartenlaubkäfer wünscht sich wohl kein passionierter Hobbygärtner in der eigenen grünen Oase. Die dicken, weißlich-gelben Larven fressen mit Vergnügen die Wurzeln vom Rasen ab, bis dieser abstirbt und du hellbraune Grasbüschel einfach aus dem Rasen ziehen kannst. Und auch die Wurzeln der folgenden Pflanzen stehen bei den Schädlingen mit Vorliebe auf dem Speiseplan:
Nun musst du nicht gleich in Panik geraten, wenn du einen Befall mit Engerlingen vermutest. Denn so schädlich die gefräßigen Käferlarven auch sind, genauso gut sind Engerlinge auch mit passenden Hausmitteln zu bekämpfen.
Dies ist eine der einfachsten, aber auch effektivsten Maßnahmen, wenn du Engerlinge bekämpfen möchtest. Grabe die Erde im Beet, Hochbeet und Kübel gut um und sammle die weißen dicken Larven ab. Auch nach starken Regenfällen kannst du die Käferlarven gut einsammeln, da diese dann meist an die Oberfläche kommen.
Die Engerling-Falle macht vor allem Sinn, um den Befall der Larven im Rasen unter Kontrolle zu bekommen. Die Engerling-Falle ist jedoch etwas zeit- und arbeitsintensiver, für Rasenflächen aber unabdingbar. So gehst du vor:
Die Falle solltest du im Frühjahr in den Boden einbringen und kannst sie im folgenden Frühjahr herausnehmen. Als respektvoller Gärtner siedelst du die Engerlinge dann sicherlich an einem anderen Ort wieder aus, um Schäden zu vermeiden.
Dies wiederum ist eine sehr einfache Methode, um schädliche Käferlarven zu bekämpfen. Vor allem einfach für dich als Hobbygärtner. Denn mit Nematoden holst du dir quasi eine kleine Armee in den Garten, welche sich um dein Engerling-Problem kümmert. Und zwar eine Armee an Fadenwürmern. Diese befallen die Larven, infizieren sie und töten sie schlussendlich. Besonders Heterorhabditis und Steinernema, zwei Arten von räuberischen Fadenwürmern, bevorzugen die Engerlinge von Maikäfer, Junikäfer und Gartenlaubkäfer.
Gerne kannst du in Sachen Hausmittel auch auf Begleitpflanzen setzen und so quasi den Engerlingen die Suppe versalzen. Hier haben sich Geranien, Knoblauch und Rittersporn als nützliche Pflanzen erwiesen. Knobi können die fetten Larven nicht ausstehen, Rittersporn und Geranien fressen sie gerne, dummerweise sind die Wurzeln jedoch giftig. Das wissen die Käferlarven aber nicht.
Damit sich die schädlichen Käfer und ihre Engerlinge gar nicht erst in deinem Garten breitmachen, kannst du auch zu vielen präventiven Maßnahmen greifen. Neben ordentlicher Garten- und Bodenpflege gilt es auch, einen genauen Blick zu werfen. Und zwar auf deine Blätter und Stängel. Finden sich hier beispielsweise Blattläuse, dann lockt das natürlich auch Fressfeinde an.
Marienkäfer sind das eine, schön und gut, aber auch der erwachsene Junikäfer frisst Blattläuse und kommt sicherlich gerne an den reichlich „gedeckten Tisch“. Fühlt er sich wohl, legt er auch seine Eier in deinen Garten und dann hast du den Salat…oder eben auch nicht, wenn sich die vielen Engerlinge durch deinen Boden graben. Vorbeugung ist an dieser Stelle der beste Tipp für die nötige Sicherheit.
Gärtnerisch stellen dich Engerlinge nicht unbedingt vor eine unlösbare Herausforderung. Mit etwas Durchhaltevermögen und dem richtigen Mix aus Hausmitteln lassen sich die Käferlarven gut bekämpfen. Bei Engerlingen vom Rosenkäfer brauchst du natürlich nichts unternehmen, sofern die erwachsenen Käfer keine Plage werden im Garten. Engerlinge im Hochbeet wiederum wirst du mit Umgraben und Absammeln sicherlich schnell los. Und mit Nematoden und einer Engerling-Falle erstrahlt auch bald dein Sport- und Spielrasen wieder in einem satten und gesunden Grün.