Die Fabel, in der ein hässliches Entlein zum schönen Schwan wird, die könnte sich ebenso gut auf dem Komposthaufen abspielen. Der Star der Geschichte in diesem Fall ist der samtig grün schimmernde Rosenkäfer. Als Käfer optisch eine Wucht macht der schmucke Blatthornkäfer während seiner Zeit als Engerling eher nicht so viel her. Dafür leistet er einen klasse Job. Denn die Engerlinge vom Rosenkäfer sind wahre Humus-Generatoren und ein Zugewinn für jeden Hobbygärtner.
Engerlinge an sich haben es manchmal nicht so einfach. Das verdanken sie dem Maikäfer, dem Junikäfer und dem Gartenlaubkäfer. Denn die Engerlinge dieser Blatthornkäfer sind furchtbar gefräßige Larven, die Wurzeln den Gar ausmachen. Da müssen die Rosenkäferlarven ihren Ruf erst einmal ins rechte Licht rücken. Denn sie sind alles andere als Schädlinge.
Die Larven des Rosenkäfers interessieren sich nicht für die Pflanzenwurzeln deines Gemüsebeetes. Die Engerlinge bevorzugen abgestorbenes Pflanzenmaterial, weswegen ihr Lebensmittelpunkt der Kompost ist. Und was zeichnet die Rosenkäferlarven als kleine Tiere noch aus?
Und selbst wenn man kein so geschultes Auge für Engerlinge hat: Allein durch den Lebensraum der Larven der Rosenkäfer, ebenso wie der Nashornkäfer, lassen sich diese von den unerwünschten Arten der Engerlinge am Boden und im Rasen unterscheiden.
Denn Maikäfer, Junikäfer, Gartenlaubkäfer und der ebenso gefräßige Japankäfer würden auf dem Kompost verhungern. Sie brauchen lebendes Material. Wurzeln von Rasen, Zier- und Nutzpflanzen gehören zu den Leibspeisen der Engerlinge dieser Blatthornkäfer. Hast du abgestorbene Stellen in der Rasenfläche, war es wahrscheinlich der Engerling vom Maikäfer, definitiv nicht der Rosenkäfer. Werfen wir mal einen genaueren Blick auf die Larven der Schädlinge:
Die Engerlinge all dieser Käfer haben im heimischen Garten idealerweise nichts zu suchen. Und schon gar nicht im Stadtpark, im Fußballstadion oder, noch schlimmer, auf dem Golfplatz. Denn hier richten die Larven teils große Schäden an und gefährden in der Erde zusätzlich viele weitere Pflanzen.
Doch was ist, wenn auch der Rosenkäfer sich etwas zu wohlfühlt und seinem Namen alle Ehre macht? Auch wenn er als Nützling ausgewiesen ist, macht bekanntlich die Dosis das Gift. Zu viele Rosenkäfer können Schaden anrichten. Wo? Dreimal darfst du raten. Genau: bevorzugt an Rosen. Während ihrer Suche nach Pollen und Nektar verspeisen die erwachsenen Käfer natürlich auch die Blütenblätter.
Um eine große Population mit Rosenkäfern zu vermeiden, musst du quasi eine Zwangsumsiedelung vornehmen. Denn Nematoden und andere Methoden zum Bekämpfen der Käferlarven darfst du gegen den Rosenkäfer nur mit besonderer Zulassung einsetzen. Hierzulande steht der grün schimmernde Käfer nun mal unter Artenschutz, das sollten wir respektieren. Also bleibt dir folgende Option:
Freunde dich ruhig an mit dem Rosenkäfer und seinen Engerlingen, schließlich ist er 2000 zum „Insekt des Jahres“ gekürt worden. Und wer möchte schon einen Preisträger auf dem Gewissen haben? Stattdessen sorgt er für reichlich Humus im Komposthaufen und sichert dir den Dünger fürs nächste Jahr. Auch der Nashornkäfer hilft dir dabei. Er ist ein weiterer Engerling, der sich im Kompost fühlt, wie die Made im Speck. Lies am besten direkt hier weiter und erfahre mehr zu Engerlingen.