Die Glyzinie ist vielen auch unter dem Namen Blauregen oder Wisteria bekannt. Die Pflanze lässt sich in den Gärten Nordamerikas, Asiens und Europas entdecken und begeistert durch ihre üppigen Blüten und das reichhaltige Wachstum. Wir erklären dir in diesem Beitrag, wie auch du die Glyzinie in deinem Garten kultivieren kannst und die Kletterpflanze optimal pflegst. So steht kräftigen Trieben bei dir im Garten sicher nichts mehr im Weg.
Der Blauregen ist eine schlingende Kletterpflanze, die stattliche Höhen von bis zu 30 Metern erreichen kann. Dabei wächst die Glyzinie nicht nur besonders schnell und hoch, sie wächst auch besonders stark! Deutlich wird dies an der ehemaligen Verwendung dieser Kletterpflanze in den ländlichen Regionen Japans. Dort wurden die dicken Triebe der Wisteria mit den dünneren Seitentrieben ineinander verflochten und dienten als Brücke für die Bevölkerung über Flüssen und Schluchten.
Darüber hinaus begeistert der Blauregen vor allem durch seine Blühfreudigkeit. So kannst du dich bereits ab Ende April über die ersten Knospen und Blütentrauben freuen. Bei guten Witterungsbedingungen und einer passenden Pflege kann es sogar vorkommen, dass die Glyzinie ein zweites Mal im Spätsommer in eine Blüte austreibt.
Wenn du keinen Platz für die rankenden Sorten des Blauregens im Garten hast, kannst du die Pflanze auch in Form eines Hochstammes pflanzen.
Während die Jungpflanzen des Blauregens noch niedlich und klein wirken, wird dies in ein paar Jahren schon ganz anders aussehen. Bei einem geeigneten Standort sowie einer passenden Pflege wächst die Kletterpflanze einen bis anderthalb Meter im Jahr und kann somit innerhalb von nur kurzer Zeit eine prachtvolle und üppige Optik ausbilden.
Damit sich der Blauregen gut entwickelt, ist jedoch nicht nur die Pflege und der Standort entscheidend, sondern auch die Rankhilfe. So benötigt die Glyzinie in deinem Garten dringend eine stabile und robuste Rankhilfe, sei es eine Pergola, ein Rosenbogen oder eine Mauer. Pflanze den Blauregen nicht direkt an eine Hauswand oder in die Nähe von Regenrohren, denn diese kann die Kletterpflanze mit ihrer enormen Kraft eindrücken und zerstören. Ein interessanter Fakt: Die schlingenden Triebe und Kurztriebe des Blauregens drehen sich immer linksherum.
So schön der Blauregen auch aussieht, die Pflanze ist giftig. Tatsächlich musst du dir aber bei einer normalen Handhabung keine Sorgen machen. So beinhaltet die Glyzinie Alkaloide, die bei Verzehr schwach giftig auf Menschen und Tier wirken können. Auch in den Samen und deren Hülsen sind Giftstoffe enthalten: Lektine. Diese Stoffe finden wir auch in Gemüsesorten, wie Gartenbohnen, sie werden durch den Prozess des Kochens jedoch neutralisiert.
Schlussendlich verfügt der Blauregen über einen weiteren Giftstoff: einem Glykosid namens Wistarin. Dieses befindet sich hauptsächlich in der Rinde und in den Wurzeln der Pflanze. Solange du dir nach einem Rückschnitt der Pflanze die Hände gründlich wäschst, gehst du jedoch kein Gesundheitsrisiko ein. Dennoch solltest du bei der Standortwahl für deinen Blauregen bedenken, dass vor allem Kleinkinder und Haustiere nicht die giftigen Samenkapseln verzehren sollten. Symptome einer Vergiftung mit den giftigen Pflanzenteilen des Blauregens können sein:
Bereits der Verzehr von zwei Samenkapseln kann diese Symptome bei Kindern oder Senioren auslösen. Suche im Falle einer Vergiftung sofort einen Arzt auf und kläre deine kleinen und großen Mitbewohner im Idealfall vorbeugend über die Gefahr des Blauregens auf.
Da der Blauregen ursprünglich aus wärmeren Regionen stammt, wünscht die Kletterpflanze sich einen vollsonnigen bis halbschattigen Standort. Darüber hinaus ist es wichtig, dass das Zuhause deiner Glyzinie windgeschützt ist. Wenn nämlich starke Böen in die vielen Blätter der Blauregen-Ranken greifen, kann selbst die robusteste Rankhilfe instabil werden und beginnen, zu wackeln.
Bei der Standortwahl ist selbstverständlich auch die Bodenbeschaffenheit ein wichtiges Kriterium. So wünscht dein Blauregen sich einen durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Es bietet sich an, das Pflanzloch mit Sand und weiteren Drainagematerialien anzureichern.
Sobald die Glyzinie sich bei dir im Garten eingelebt hat und sich an ihrem Standort wohlfühlt, gibt es nur wenige Pflegemaßnahmen, die du regelmäßig ausführen solltest. Mit den nachfolgenden Tipps wird es deinem Blauregen viele Jahre lang gutgehen:
Die Wisteria ist in verschiedenen Sorten erhältlich, so auch als Hochstämmchen, das selbst in Kübeln oder in kleineren Gärten Platz findet. Nachfolgend werden dir die schönsten Blauregen-Sorten vorgestellt, die als Kletterpflanzen gezüchtet wurden und deinen Garten besonders prächtig gestalten können:
Diese Wisteria-Sorte wird auch Seiden-Blauregen genannt und kann bis zu 20 Meter in die Höhe wachsen. Die Blüten des Seiden-Blauregens sind reinweiß und die Pflanze benötigt dringend einen feuchten Boden in deinem Garten.
Der chinesische Blauregen ist eine bekannte und beliebte Sorte in unserer Region. Die Wisteria sinensis begeistert durch ihre hellblauen bis blauvioletten Blütentrauben, deren einzelne Blüten eine stattliche Größe von ungefähr zwei Zentimetern ausbilden können. Der chinesische Blauregen duftet in der Blütezeit besonders lieblich und die Züchtung „Alba“ dieser Sorte ist auch mit weißen Blüten erhältlich.
Diese Glyzinien-Sorte stammt ursprünglich aus Amerika und bildet eine mäßige Wuchshöhe von fünf bis sechs Metern aus. Auch diese Sorte des Blauregens blüht blauviolett. Passend zu dem geringeren Höhenwuchs sind jedoch auch die Blütentrauben kleiner als bei den verwandten Sorten der Glyzinie. Die Wisteria frutescens gilt als die pflegeleichteste Sorte des Blauregens.
Auch bei dieser Sorte handelt es sich um eine bekannte und beliebte Sorte des Blauregens. Die Blütentrauben der Wisteria floribunda kommen im XXL-Format daher und können lila-blaue oder sogar hellrosa Blüten ausbilden. Darüber hinaus blüht diese Sorte besonders lang und kann eine Höhe von acht bis zehn Metern erreichen.
Bei der Vermehrung deines Blauregens erhältst du verschiedene Möglichkeiten. So ist die Vermehrung mithilfe der Samen, von Stecklingen oder von Absenkern möglich.
Während die Vermehrung der Glyzinie mithilfe von Samen nur selten blühende Pflanzen hervorbringt und somit nicht sonderlich erfolgreich ist, weist die Vermehrung mithilfe von Stecklingen bessere Erfolge auf. Die Stecklinge des Blauregens lassen sich hierfür ganz einfach aus dem jungen Holz ober- und unterhalb einer Knospe abschneiden. Wenn du den Steckling sofort in einen Topf mit Pflanzenerde steckst und ihn feucht hältst, kann sich mit etwas Glück eine neue Blauregen-Pflanze entwickeln. Leider wachsen die Stecklinge des Blauregens nicht immer an.
Eine noch bessere Variante der Vermehrung der Glyzinie ist das Absenken. So kannst du einen jungen und bodennahen Trieb auf den Boden biegen und diesen dort mit Gartenerde fixieren. Nun heißt es: Abwarten. Im nächsten Jahr haben sich hoffentlich neue Wurzeln an der Stelle ausgebildet, an der der Absenker in Kontakt mit der Erde war. Jetzt kannst du die Jungpflanze von der Mutterpflanze abschneiden, ausgraben und an einem passenden Standort einpflanzen.
Lies dir unseren Beitrag zur Vermehrung des Blauregens durch – hier erhältst du weitere wichtige Informationen und Tipps!
Dieser Beitrag hat es geschafft, dich von der prächtigen und wunderschönen Glyzinie zu begeistern? Dann ergreife die Chance und führe die Pflanzung des Blauregens in deinem Garten durch! In unserem Beitrag zum Schnitt der Kletterpflanze erfährst du weitere wichtige Hinweise zur Pflege des Blauregens – damit dein Garten eine lange Zeit von der Wisteria profitieren kann! Auch zu den beliebtesten Arten der Wisterien im Kübel findest du hier mehr.