Der Blauregen ist aufgrund seiner prächtigen und üppigen Blüte in vielen Gärten unserer Region zu finden. Dort sorgt die Kletterpflanze nicht nur für ein mediterranes Flair, sondern leider auch für eine Gefahrenquelle, denn: Die Wisteria ist giftig! Doch welche Auswirkungen hat dies auf deine Gesundheit? Wir erklären dir in diesem Beitrag alles zur Giftigkeit des Blauregens und wie du dich und deine Mitbewohner vor der Pflanze schützen solltest.
Der Blauregen, auch Glyzine genannt, gehört zu der Familie der Hülsenfrüchtler und wird der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler zugeteilt. Wenn du Blauregen angepflanzt hast oder es vorhast, dann solltest du folgende Eigenschaften dabei im Blick behalten:
Der Blauregen ist eine Kletterpflanze, die mit Vorliebe an Pergolen oder an Hausfassaden gepflanzt wird. An einem sonnigen Standort präsentiert die Wisteria in der Blütezeit ihre prachtvollen und zahlreichen Knospen und Blüten. Dadurch, dass der Blauregen aufgrund seiner Optik gerne in die Nähe von Terrassen oder Balkonen gepflanzt wird, besteht jedoch eine Gefahr durch die Giftstoffe der Glyzinie. Die verschiedenen Giftstoffe in den Pflanzenteilen des Blauregens betrachten wir nachfolgend einmal genauer.
Bei Lektin handelt es sich um ein Protein, das viele Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde produzieren. Auch in einigen Gemüsesorten lässt sich Lektin finden, es wird jedoch bei der Zubereitung in der Regel verkocht und ist in geringen Mengen nicht schädlich.
Lektin wird in einer stärkeren Konzentration in den Samen und Hülsen des Blauregens vorgefunden. Werden die Pflanzenteile in zu großen Mengen verzehrt, kann dies dazu führen, dass die roten Blutkörperchen verklumpen. Dadurch kann nicht nur das Unwohlsein, sondern auch das Versterben die Folge des Verzehrs von Blauregen-Samen und -Hülsen sein.
Bei Wistarin handelt es sich um einen Naturstoff, der noch nicht sehr nah erforscht wurde. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass das Wistarin, gemeinsam mit dem Lektin, zu den gefährlicheren Alkaloiden für Mensch und Tier zählt. Wistarin lässt sich beim Blauregen in einer hohen Konzentration in den Wurzeln und in der Rinde vorfinden.
Bei Alkaloiden handelt es sich um organische, stickstoffhaltige und meistens alkalische Verbindungen, die auf natürliche Art und Weise entstehen – und für den Menschen giftig sind. In allen Teilen des Blauregens lassen sich Alkaloide vorfinden. Diese natürlich-vorkommenden Verbindungen sind zwar nicht so gefährlich, wie Wistarin und Lektin, sollten jedoch dennoch nicht in großer Menge konsumiert werden.
Wie du bereits in dem vorangegangenen Abschnitt lesen konntest, befinden sich in den unterschiedlichen Pflanzenteilen des Blauregens verschiedene Giftstoffe, die sich negativ auf den menschlichen oder tierischen Organismus auswirken können.
Somit gilt zunächst die gesamte Pflanze – inklusive Stamm, Trieben, Blättern, Blüten und Wurzeln – als giftig, aufgrund ihrer Alkaloide. Besonders starke Vergiftungssymptome lassen sich aber nach dem Verzehr der Rinde und Wurzeln (aufgrund des Wistarins) oder der Samen und Hülsen (aufgrund des Lektins) beobachten. Auch der Pflanzensaft des Blauregens gilt als giftig, jedoch genügt es, bei dem Rückschnitt der Pflanze Handschuhe zu tragen oder die Hände anschließend gründlich zu waschen.
Wenn du oder auch deine Kinder mit Blauregen in Kontakt gekommen seid oder ihn sogar verzehrt habt, dann musst du die Symptome abwarten. Sollten die Symptome schwach ausfallen, solltest du viel trinken, aber auch bei der Giftnotzentrale anrufen und diese um weiteren Rat bitten. Wenn du unter starken Allergien leidest, raten wir dir direkt einen Arzt aufzusuchen.
Bei Kontakt oder Verzehr von Blauregen solltest du immer lieber mehr Vorsicht wie zu wenig walten lassen. Übergebe dich nicht und wir raten dir auch keine Milch zu trinken. Solltest du dies nämlich tun, kann es noch mehr Schaden anrichten als zu helfen.
Eine Vergiftung mit den Pflanzenteilen des Blauregens kann sich mit unterschiedlichen Symptomen präsentieren. Nicht nur der jeweilige Teil der Pflanze, sondern auch die Menge ist ausschlaggebend für die anschließenden Vergiftungssymptome. Grundlegend gilt: Sobald du auch nur vermutest, dass jemand aus deinem Haushalt oder eines deiner Haustiere Blauregen-Pflanzenteile gegessen hat, solltest du den Giftnotruf wählen oder sofort einen Arzt aufsuchen. Die Symptome, die sich bei einer Vergiftung mit dem Blauregen präsentieren können, sind folgende:
Insbesondere für Kleinkinder und Kinder kann der Blauregen eine wahre Gefahr darstellen. So genügen bei den kleinen Menschen bereits geringere Mengen der giftigen Pflanzenteile, um starke Vergiftungssymptome wie zum Beispiel das Erbrechen auszulösen.
Darüber hinaus wirken vor allem die Hülsen des Blauregens anregend und interessant auf Kinder. Mit genügen Druck ist es nämlich möglich, dass die Hüllen aufplatzen und dabei knallen, was Kindern selbstverständlich großen Spaß bereitet. Leider besteht hierbei die Gefahr, dass dein Nachwuchs die Rinde oder Hülsenteile in den Mund nimmt oder sogar isst.
Auch für demente Senioren besteht eine erhöhte Gefahr durch den Blauregen. Genau wie bei Kindern sind auch die Körper älterer Menschen oftmals nicht dazu in der Lage, sich gegen kleinere Mengen der Giftstoffe der Glyzinie zu wehren. Eine Aufklärung, ein passender Standort sowie eine gute Beobachtung sind also ausschlaggebend für den Schutz deiner Mitmenschen.
Nicht nur für den Menschen stellen die Giftstoffe des Blauregens eine Gefahr dar, auch Haustiere können durch die Glyzinie vergiftet werden. Dabei spielt nicht nur das Tier selbst, sondern auch die Größe und Dosis der Giftstoffe eine Rolle. Nachfolgend findest du die Gefahren, die der Verzehr der giftigen Blauregen-Pflanzenteile für verschiedene Haustiere mit sich bringen kann.
Auch, wenn nicht alle möglichen Haustiere hier aufgezählt wurden, ist hoffentlich deutlich geworden, welche Gefahr der Blauregen für deine tierischen Mitbewohner haben kann. Versuche also, deine Katze, deinen Hund und alle weiteren Haustiere von der Wisteria fernzuhalten, so gut es geht. Im Falle einer Vergiftung sollte der Tierarzt so schnell wie möglich aufgesucht werden. Nimm am besten den betroffenen Pflanzenteil mit, damit dein Tierarzt die passende Behandlung für die jeweilige Vergiftung wählen kann.
So schön der Blauregen in deinem Garten auch aussieht, solltest du dir bereits vor der Pflanzung bewusst sein, dass die Kletterpflanze giftig ist. Suche dir also bereits vorab einen Standort aus, der nicht nur dem Blauregen zusagt, sondern auch deine menschlichen und tierischen Mitbewohner und Gäste schützt. Erfahre noch mehr über den Standort für den Blauregen – in unserem Beitrag zur Pflanzung der Wisteria!