Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) – Pflegeanleitung

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Januar 16, 2023
Kapuzinerkresse
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Wuchs

Die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, wird dort seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet und gehört der Familie der Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae) an. Die verschiedenen Arten der Kapuzinerkresse wurden untereinander oft gekreuzt, weshalb man die Hybriden nicht mehr bis zur Urform zurückverfolgen kann. Im Englischen wird die Kapuzinerkresse (Tropaeolum) oft mit der Brunnenkresse (Nasturtium) verwechselt, das hängt mit ihrem botanischen Namen zusammen. Kapuzinerkresse wird im Englischen Nasturtium genannt, obwohl das der botanische Name von Brunnenkresse ist.

Mit einer Rankhilfe kann die Kapuzinerkresse in die Höhe klettern und wächst nicht, wie sonst üblich als Bodendecker. In unserer Klimazone wächst Kapuzinerkresse lediglich einjährig, in ihrer Heimat kann sie mehrjährig kultiviert werden. Die Kapuzinerkresse ist vor allem in der Anfangsphase sehr wachstumsfreudig und verbreitet sich schnell.

So sehen Blüten und Blätter der Kapuzinerkresse aus

Kapuzinerkresse kannst du bei Regen an ihren wasserabweisenden Blättern erkennen. Bei Regen perlen Wassertropfen von den Blättern ab, was einen schönen Eindruck schafft. Jedes Blatt ist mit neun Blattadern besetzt, die sich geradlinig vom Zentrum zum Rand ausbreiten. Zusätzlich haben die Blätter der Kapuzinerkresse einen würzig-scharfen Geruch und Geschmack und sind in hell bis dunkelgrüner Farbe geschmückt.

Die Kapuzinerkresse gilt als natürliches Antibiotikum, da die Blätter Senföle enthalten, die dem Körper sehr gut bekommen. Falls du dich auf einen intensiven Geschmack freust, empfehlen wir dir ältere Blätter zu verzehren, da sie wesentlich intensiver in ihrem Geschmack sind. 

Durch die Blüten hat die Kapuzinerkresse ihren Namen erhalten, sie wurden häufig mit den Kapuzen von Mönchen verglichen. Zwischen Mai und Oktober wachsen ein- oder mehrfarbige strahlende Blüten, die ein neues Licht in deinen Garten werfen. Zur Bestäubung benötigt die Kapuzinerkresse Insekten wie Bienen, Hummeln, Fliegen, Wespen, Schmetterlinge, Rüsselkäfer und Mücken.

Der Blütenkolben wird von fünf eindrucksvollen Kelchblätter umhüllt. Eine Blüte wächst an einer langen Ranke, so geht sie nicht zwischen den vielen Blättern unter. Zusätzlich haben die Blüten, wie die Blätter ein senfähnliches Aroma und ihnen wird ebenfalls eine antibiotische Wirkung nachgesagt. 

So wirkt Kapuzinerkresse

Durch den hohen Anteil von Vitamin C wurde der Tropaeolum majus in der Vergangenheit bei Vitamin C Mangelerscheinungen eingesetzt. Die medizinische Wirkung geht aus den enthaltenen Senfölen hervor, welche in zahlreichen Untersuchungen bewiesen wurde. 

Kapuzinerkresse wirkt antibakteriell, antiviral und entzündungshemmend und wird oft bei Blasenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung oder Bronchitis eingesetzt.

Der perfekte Standort und Boden für Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse kann wunderbar in der Sonne gedeihen, wenn sie ausreichend Flüssigkeit erhält. In der prallen Mittagssonne können unter Umständen die Blüten der Kapuzinerkresse den Kopf hängen lassen, falls das Kraut nicht ausreichend Wasser erhält. Wenn die Kapuzinerkresse im Halbschatten gepflanzt wird, wachsen überwiegend mehr Blätter als Blüten. Im Schatten hingegen wirst du leider nur eine magere Blütenausbeute haben. 

Idealerweise wird Kapuzinerkresse in einem humosen, leicht angereichertem Boden gepflanzt, so kann sie sich prächtig entwickeln. Das Kraut kommt mit zu vielen Nährstoffen nicht gut zurecht und wächst nicht mehr ideal.

Vorziehen, Pflanzen und Pflege von Kapuzinerkresse

Die Aussaat und Pflege von Tropaeolum majus ist nicht schwer, wenn du diese wichtigen Punkte beachtest:

Aussaat

Kapuzinerkresse auszusäen ist ein Kinderspiel, dazu benötigst du lediglich Samen, Erde, Wasser und einen Eierkarton oder Anzuchttopf. Der beste Zeitpunkt zum Vorziehen der einjährigen Kapuzinerkresse lautet von Mitte Februar bis Mitte April. Hier ist eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Aussäen von Kapuzinerkressesamen:

  • Lasse die Samen vor der Aussaat einige Stunden in einem Wasserglas quellen.
  • Drücke die Samen mit einem Pflanzabstand von fünf Zentimetern ungefähr zwei bis drei Zentimeter unter die Erde.
  • Bedecke den Samen mit Erde, Kapuzinerkresse ist ein Dunkelkeimer.
  • Stelle deine Aussaat an einen Ort mit konstanten Temperaturen.
  • Nach zwei bis drei Wochen kannst du mit den ersten Keimlingen rechnen.
  • Wenn die Eisheiligen vorbei sind, kannst du die Kapuzinerkresse auspflanzen.
Tipp:

Im Beet fallen zum Ende des Sommers Samen aus den Blüten, sodass die Kapuzinerkresse sich selbst vermehrt.

Pflanzen

Die einjährige Kapuzinerkresse wird Anfang Mai ausgegraben und anschließend bis in den Herbst in der Erde gelassen. Als einjähriger Sommerblüher ist sie nicht winterhart und kann nicht überwintert werden. Die Kapuzinerkresse benötigt nicht viel Platz zum Wachsen und ist daher ideal für Hängeampeln, Balkone und Terrassen geeignet. Im Sommer kannst du dich nicht nur an den Blüten erfreuen, sondern die Blätter und Blüten auch in der Küche benutzen.  Falls du die Samen der Kapuzinerkresse nicht benötigst, kannst du den Samenansatz an der Pflanze abschneiden, so spart die Pflanze Energie und die Blütephase verlängert sich.

Gießen

Je nachdem wie viel Sonne deine Kapuzinerkresse erhält, desto mehr Wasser benötigt sie, um der Verdunstung in den Blättern nachzukommen. An einem sonnigen Standort benötigt sie im Sommer mehrere Wassergaben am Tag. Als Gießwasser kannst du bedenkenlos Leitungswasser nutzen. Gieße die Kapuzinerkresse bodennah und nicht über die Blüten, da das die Lebenszeit der Blüte verkürzt. 

Düngen

Ein ausgiebiges, regelmäßiges Düngen ist bei der Kapuzinerkresse nicht notwendig. Wenn du deine Erde mit Kompost angereichert hast, benötigt die Kapuzinerkresse keine zusätzlichen Nährstoffe. Alternativ kannst du dem Kraut zu Beginn der Saison ein Düngerstäbchen geben. Falls deine Kapuzinerkresse zu viel Dünger erhält, wird sie vergleichsweise viele Blätter austreiben.

Tipp:
Die rankende Kapuzinerkresse kannst du ideal als Sichtschutz vor lästigen Blicken wachsen lassen. 

Welche Sorten von Kapuzinerkresse gibt es?

Bei der Vielfalt von Blütenfarben kann man sich nur schwer für eine Sorte entscheiden. Es gibt Sorten mit gelben, roten oder orangen Blüten. Einige Hybrid-Arten können mehrfarbig blühen und panaschierte Blätter austreiben.

Kapuzinerkresse ist essbar und kann wunderbar in Salaten oder Pesto verwendet werden.

Schütze deine Kapuzinerkresse vor diesen Krankheiten und Schädlingen 

Mit ihren Senfölen ist der Tropaeolum majus gut gegen Schädlinge und Krankheiten gewappnet, leider ist sie bei Blattläusen trotzdem sehr beliebt. Manche Rosengärtner pflanzen Kapuzinerkresse sogar zur Ablenkung neben ihre Rosen, sodass die Schädlinge die Kresse und nicht die Rosen befallen. 

Falls du deine Kapuzinerkresse erst im Sommer auspflanzt, ist die Wahrscheinlichkeit für Schädlinge geringer. Nicht nur Blattläuse haben es auf die Kapuzinerkresse abgesehen, sondern auch einige Raupen, wie der Große Kohlweißling. Er frisst Löcher in die Blätter und hinterlässt Kotspuren auf dem Kraut. 

Kontrolliere deine Kräuter regelmäßig auf Schädlinge und vergiss dabei die Blattunterseite nicht, einige Schädlinge lassen sich bewusst auf der Blattunterseite nieder, um unbemerkt zu bleiben.

Eine Mischkultur im Garten ist das perfekte Mittel gegen den Großen Kohlweißling, da stark aromatische Pflanzen, wie Tomaten oder Sellerie den Kohlweißling fernhalten. Eine weitere Bedrohung für Kapuzinerkresse sind Schnecken, hier kannst du mehr über die Ursachen und Bekämpfung von Schnecken an der Kapuzinerkresse lesen. 

Mehr über Kapuzinerkresse erfahren

Zusammenfassend ist Kapuzinerkresse ein pflegeleichtes Würzkraut, das wunderbar im eigenen Garten, Balkon oder Terrasse gepflanzt werden kann. Je nachdem wie viel Sonne die Kapuzinerkresse abbekommt und wie viel Wasser sie erhält, desto mehr Blüten kann das Kraut tragen. Deine Kapuzinerkresse blüht nicht und du weißt nicht, wieso? Hier haben wir mögliche Ursachen aufgelistet. Zuletzt findest du hier einen Artikel über die Keimdauer der Kapuzinerkresse.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Kapuzinerkresse

Was ist Kapuzinerkresse und wie wird sie verwendet?

Kapuzinerkresse ist eine schnellwachsende, mehrjährige Pflanze, die sowohl als Zierpflanze als auch als Küchenkraut verwendet wird. Sie hat kleine, leuchtend orangefarbene Blüten und kann als Topping für Salate, Sandwiches und Suppen verwendet werden.

Wie wächst Kapuzinerkresse am besten?

Kapuzinerkresse bevorzugt einen sonnigen Standort mit gut drainiertem Boden. Sie ist anspruchslos in Bezug auf Bodenbedingungen und benötigt nur regelmäßiges Gießen. Pflanze sie in einen großen Behälter oder im Freien und säe sie alle paar Wochen für eine kontinuierliche Ernte.

Wie vermehre ich Kapuzinerkresse?

Kapuzinerkresse kann durch Aussaat oder Stecklinge vermehrt werden. Die Samen können direkt in den Boden gesät werden, wenn das Wetter warm genug ist, oder sie können vor der Aussaat in Töpfe gepflanzt werden. Stecklinge können im Frühling oder Herbst von gesunden Pflanzen genommen werden.

Was sind einige mögliche Probleme, die bei der Pflege von Kapuzinerkresse auftreten können?

Einige mögliche Probleme, die bei der Pflege von Kapuzinerkresse auftreten können, sind Pilzbefall, wie zum Beispiel Mehltau, welcher zu braunen Flecken und Absterben von Blättern führen kann. Auch Schädlinge wie Blattläuse und Weiße Fliegen können die Pflanze befallen.