Im gewöhnlichen Fall entwickelt sich der gemeine Flieder als Strauch im Garten. Da sich aus den Wurzeln immer wieder neue Äste und kleine Stämme bilden, wird die Begrenzung des Wachstums in vielen Fällen sehr schwer. Dennoch lässt sich der Flieder auch als Hochstamm anbauen, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt sind. Doch wie genau funktioniert dein Flieder als Hochstamm? In diesem Beitrag zeigen wir dir genauer, wie der kompakte Fliederstrauch zum echten Baum wird.
Beim Hochstamm handelt es sich um eine besondere Form des Flieders. Hierbei wird ausschließlich der Haupttrieb herangezogen, wobei alle herauswachsenden Triebe konsequent gekappt werden. Im direkten Vergleich zum eher breit geprägten Flieder wird die schöne Pflanze als Hochstamm deutlich kompakter. Hierbei hast du zahlreiche Möglichkeiten, um deinen Flieder als Baum zu kultivieren:
Welche der Optionen du für den Syringa wirklich nutzt, ist immer eine Frage der Ausrichtung. Falls du den Flieder als Hochstamm unabhängig von anderen Pflanzen platzieren möchtest, ist grundsätzlich nicht viel zu beachten. Solltest du in Verbindung mit anderen Pflanzen jedoch ein Muster bei dir im Garten bilden wollen, spielt die richtige Ausrichtung und Platzierung des Flieders eine wichtige Rolle.
Wie bereits erwähnt, gestaltet sich die richtige Pflanzung des Flieders als Hochstamm gar nicht so einfach. Während der Flieder in dieser besonderen Form für viel Geld im Fachmarkt zu haben ist, wird der eigene Anbau zur deutlich günstigeren Alternative. Mit Sorten wie dem Zwergflieder oder dem Edelflieder greifst du ohnehin bereits auf kleinere Arten des Flieders zurück. Dennoch kommt es auf die richtige Pflanzung an, um deinen Flieder mit Erfolg zu kultivieren und einen Stamm zu bilden:
Mit diesem Vorgehen hast du es leicht, den Strauch des Syringa über einen längeren Zeitraum zum Hochstamm zu formen. Auch für den erneuten Austrieb nach der Überwinterung solltest du die neu entstandenen Triebe wieder kürzen und dich auf den herausgebildeten Haupttrieb fokussieren. Dies macht es deutlich einfacher, dass sich eine beeindruckende Krone direkt am Flieder entwickeln kann.
Zu groß sollte dein Flieder als Hochstamm im Garten nicht werden. Dies gilt ganz einfach darum, weil die Triebe in den meisten Fällen eher in die Höhe wachsen. Bei zu großen Pflanzen wirst du in dieser Hinsicht keine schöne Krone erkennen können, weshalb der rechtzeitige Rückschnitt sehr wichtig ist. Kürze die nach oben wachsenden Zweige deines Flieders daher um mindestens ein Drittel und sorge dafür, dass die nach außen wachsenden Triebe im Fokus stehen. Umso schneller sie sich entwickeln können, desto eher nimmt der Flieder als Hochstamm die gewünschte Form und Struktur wieder an.
Falls auch du die Blüten deines Flieders in Zukunft am Hochstamm bewundern möchtest, kommt es auf eine gelungene Pflege an. Vor allem der jährliche Pflege- und Auslichtungsschnitt sorgt für eine gute Struktur der Pflanze, weshalb du Wildtriebe aus dem Stamm und aus den Wurzeln möglichst direkt abschneiden solltest. Auch bei kleinen Sorten wie dem Zwergflieder oder bei geringfügig wachsenden Arten des Edelflieders ist dies entscheidend, um die Formgebung positiv zu ergänzen.
Hinzu kommt, dass du gebogene und nach innen wachsende Triebe möglichst vollständig entfernen solltest. Auch die alten und vertrockneten Triebe gilt es natürlich zu entfernen, damit bei der Bildung neuer Blüten und Blätter keine Fehler mehr unterlaufen können. Während die Jungpflanzen in den meisten Fällen etwas Eingewöhnungszeit benötigen, läuft die Pflege dann von Jahr zu Jahr besser.
Die Pflanzen des Syringa vulgaris machen nicht nur als klassischer Strauch einen guten Eindruck. Am richtigen Standort blühen sie auch als Hochstamm bestmöglich auf und ziehen ihre Nährstoffe direkt aus dem jeweiligen Boden. So lassen sich der Flieder und sein Duft mit etwas zusätzlichem Aufwand auch an einem einzelnen Stamm ausrichten, um während der Blütezeit über idyllische Rispen zu verfügen. Lass dich gerne auch von anderen Arten des Flieders inspirieren, die wir dir hier vorstellen.