Aus einer mach‘ zwei, drei und noch viele mehr! Freue dich auf selbstständig gezogene Begonien und eine bunte Blütenpracht in deinem Garten oder Zuhause. Diese Schiefblattgewächse zu vermehren ist nicht sonderlich schwer, wobei dir mehrere Methoden zur Verfügung stehen. Wir erklären, wie die Vermehrung von Begonien durch Stecklinge, Blätter, Aussaat und Knollen gelingt.
Die Begoniensamen sind tatsächlich staubfein, sodass 1 Gramm Saatgut erstaunliche 60.000 Samen enthält. Du kannst also nicht Samenkorn für Samenkorn säen, sondern musst die Samen einfach vorsichtig auf die Erde streuen. Fülle eine Schale mit Anzuchterde, finde einen hellen und warmen Standort und halte die Erde gleichmäßig feucht. Um optimale Wachstumsbedingungen zu kreieren, spanne über die Erde eine Frischhaltefolie oder nutze einen Anzuchtkasten.
Sogar trotz guter Pflege werden bei Weitem nicht alle Samen aufgehen, doch angesichts der schieren Menge an Saatgut kannst du mit einer stattlichen Anzahl an Jungpflanzen rechnen. Beachte, dass die Begonien Lichtkeimer sind! Drücke also das Saatgut nur leicht in die Erde ein und setze Pflanzenlampen, um das Keimen zu unterstützen.
Eine der erfolgversprechendsten Methoden ist es, die Begonien durch Stecklinge zu vermehren. Das gelingt sowohl für die Zimmerpflanzen wie zum Beispiel die schmucke Forellenbegonie oder Elatior-Begonie als auch für Gartenbegonien wie die meisten Knollenbegonien. Wir erklären Schritt für Schritt, wie du die Pflanze mithilfe von Kopfstecklingen vermehrst:
Alle Begonia-Arten lassen sich durch Blattstecklinge oder Stammstecklinge vermehren. Diese Methode ist im Vergleich zur Vermehrung durch Kopfstecklinge etwas weniger erfolgsversprechend. Daher empfehlen wir, gleich mehrere Blätter einzusetzen. Die Vorgehensweise lässt sich am besten in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung erläutern:
Statt Blätter kannst du Stammstecklinge, also Teile des Stamms ohne Triebspitze nehmen. Ein Stammsteckling soll mindestens ein Auge haben. Lege den Steckling auf das Substrat, beschwere diesen mit etwas Erde und verfahre ansonsten genau so, wie bei der Begonienvermehrung durch Blattstecklinge.
Gut zu wissen: Steht dir kein Anzuchtkasten mit Deckel zur Verfügung, spanne über die Anzuchterde eine Frischhaltefolie mit ein paar feinen Löchern für die Luftzirkulation.
Zu den sicheren und unkomplizierten Vermehrungsstrategien zählt die Teilung der Knollen. Nicht alle Pflanzen der Gattung Begonia haben Knollen, doch bei den Knollenbegonien wird diese Methode zuverlässig funktionieren. Da sich die Knollenbegonien im Freiland ohnehin nur einjährig kultivieren lassen, grabe vor dem ersten Frost die Pflanzen aus. Der oberirdische Teil der Pflanze ist zu entsorgen, die Knollen dagegen bewahrst du über Winter auf.
Reinige die Begonienknollen von der Erde und suche für die Knollen einen kühlen, dunklen und frostfreien Standort aus. Im Keller oder in einem Gartenschuppen lassen sich die Knollen gut lagern, insofern die Raumtemperatur nicht unter +5 Grad Celsius sinkt.
Bereits im März beginnst du mit dem Austrieb. Dafür brauchst du einen Anzuchtkasten oder eine Schale mit nährstoffreicher Anzuchterde. Du kannst die Knollen als Ganzes in die Erde setzen oder aber diese teilen. Achte unbedingt darauf, dass jeder Teil ein Auge hat. Pflanze die geteilten oder ganzen Knollen mit der Mulde nach oben einige Zentimeter tief in die Erde und halte das Substrat feucht.
Die tropischen Pflanzen zeigen sich in den ersten Lebensmonaten sehr sensibel, daher erfordert die Pflege einiges an Fingerspitzengefühl. Mit etwas Fachwissen und Geduld wird dir jedoch die Aufzucht gelingen. Achte insbesondere auf Folgendes:
Wenn du eine hochwertige Anzuchterde verwendest, musst du die jungen Begonien nicht extra düngen. Eine Zimmerpflanze kannst du nach dem Verwurzeln in einen Topf mit Abflussloch setzen. Freilandbegonien gehören erst in den Garten, wenn kein Spätfrost droht.
Nun weißt du, wie du deine Begonie durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung der Knollen vermehrst. Insofern du unsere Tipps beherzigst und mit den Jungpflanzen behutsam umgehst, stehen deine Chancen auf Erfolg recht hoch. Würdest du gerne mehr über die Begonien erfahren? Unsere Beiträge informieren dich ausführlich darüber, wie du Begonien pflanzen kannst, welche Begoniensorten es gibt und ob die Eis- oder Knollenbegonien winterhart sind.