Bei den Knollenbegonien ist der Name Programm: Diese Pflanzen besitzen Knollen als unterirdische Überdauerungsorgane. Unter allen Begonien gehören die Knollenbegonien zu den beliebtesten Pflanzen für Garten und Balkon. Die anspruchslosen Zierpflanzen kommen gut mit wenig Licht zurecht und überraschen durch ihre farbenfrohe Blütenpracht. Wir zeigen dir in diesem Beitrag, wie du die Knollenbegonien am besten pflegst und gekonnt in Szene setzt.
Die Knollenbegonie (Begonia × tuberhybrida) ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Schiefblattgewächse. Wie die meisten Begonien in unseren Gärten stammen auch die Knollenbegonien vom südamerikanischen Kontinent. Heimisch sind diese Schönheiten in Bolivien, Ecuador und Peru. Die hierzulande erhältlichen Begonien sind allesamt Hybriden, in der Natur kommen diese Sorten also nicht vor.
Je nach Zuchtsorte erreichen die Knollenbegonien Wuchshöhen zwischen 20 und 40 Zentimetern. Kennzeichnend sind dunkelgrüne, leicht fleischige Blätter mit gezacktem Rand und dekorative, meist gefüllte Blüten in Rosa und Gelb, Rot und Orange. Dabei trägt jede Knollenbegonie sowohl männliche als auch weibliche Blüten.
Die Begonia × tuberhybrida ist eine anspruchslose Zierpflanze, die deinen Garten oder Balkonkasten mit farblichen Akzenten aufwertet. Hast du den richtigen Standort für deine Begonien gefunden, beschränkt sich die Pflege auf gelegentliches Gießen und sparsames Düngen. Hier sind unsere Pflegetipps für reichlich blühende, gesunde Knollenbegonien.
In nahezu jedem Garten gibt es eine wenig ausgeleuchtete Ecke, wofür sich nur schwer eine passende Bepflanzung findet. Wie gut, dass du Knollenbegonien hast! Diese Tropengewächse lieben halbschattige und schattige Lagen. Mit hellen, absonnigen Standorten kommen die meisten Sorten noch klar, direkte Sonne schadet dagegen den Knollenbegonien. Berücksichtige bei der Standortsuche auch, dass diese südamerikanische Zierpflanze am besten in wind- und regengeschützten Lagen gedeiht.
Wie alle Begonien braucht auch die Begonia × tuberhybrida einen nährstoffreichen, humosen Boden, um genug Nährstoffe für langanhaltende Blüte zu erhalten. Du kannst problemlos die herkömmliche Blumenerde für blühende Garten- oder Balkonpflanzen verwenden.
Damit es deiner Knollenbegonie gut geht, soll der Boden unbedingt durchlässig sein. Somit fließt das überschüssige Wasser ab, ohne dass sich Staunässe bildet. Wenn du die Knollenbegonien im Balkonkasten oder Topf pflegst, sorge mit einer Schicht Sand auf dem Boden für solide Drainage. Nutze zudem nur Pflanztöpfe oder -kästen mit Abflussöffnungen.
Knollenbegonien vertragen keine Staunässe, aber auch Trockenheit schadet den Pflanzen. Sei daher beim Gießen sparsam, lasse aber die Erde nicht austrocknen. Am besten hältst du das Pflanzsubstrat gleichmäßig feucht. Zum Gießen der Knollenbegonien empfehlen wir kalkarmes Wasser, zum Beispiel aus der Regentonne. Gib das Gießwasser weder direkt auf die Begonie noch auf die Knolle, um Fäulnis vorzubeugen.
Zwar benötigen Knollenbegonien regelmäßige Nährstoffzufuhr, jedoch bleibt der Nährstoffbedarf hinter dem zahlreicher anderer Pflanzen zurück. Es genügt, die Begonie alle 14 Tage mit einem Flüssigdünger für blühende Zierpflanzen zu versorgen. Beachte dabei die empfohlene Dosierung, um Überdüngung zu vermeiden.
In ihrer tropischen Heimat ist Knollenbegonie mehrjährig: Im Winter sterben die überirdischen Pflanzenteile ab und nur die Knolle überdauert die kühle Jahreszeit. In unseren Breiten ist die mehrjährige Begonienkultur im Außenbereich nicht möglich, da die Zierpflanze auf Frost empfindlich reagiert. Nicht mal eine einzige frostige Nacht wird die Pflanze überstehen, auch die Knollen erfrieren.
Möchtest du die Begonie über den Winter retten, grabe noch vor dem ersten Frost die Knollen aus und säubere diese von der Erde. Die Knollen können ohne Weiteres an einem dunklen und trockenen Standort bei Temperaturen zwischen 5 und 7 Grad Celsius überwintern. Im Frühjahr setzt du die Knollen mit der bauchigen Seite nach unten und der Vertiefung nach oben in die Anzuchterde. Ein Anzuchtkasten lässt optimale Wachstumsbedingungen entstehen und nach einigen Wochen zeigen sich die feinen Triebe.
Wenn du aus einer Knollenbegonie zwei oder mehr machen möchtest, stehen dir dafür zwei Wege frei. Zum einen kannst du von der Pflanze Triebe abbrechen und diese ins Wasser oder aber direkt in die Erde stecken. Zum anderen kannst du die Knolle vor dem Austrieb teilen. Achte nur darauf, dass jeder Teil der Knolle mindestens ein Auge aufweist. Selbstverständlich lassen sich die Begonien auch aus Samen ziehen.
In einem Anzuchtkasten kannst du die Knollenbegonien bereits ab März vortreiben. Die Jungpflanzen dürfen jedoch erst nach den letzten Frosttagen nach draußen, am liebsten nach den Eisheiligen. Beachte beim Setzen von Begonien, dass diese Zierpflanzen gerne zueinander auf Distanz gehen. Pflanze die Knollenbegonien daher im Abstand von mindestens 20 Zentimetern und möglichst in der Mitte im Beet.
Knollenbegonie ist eine robuste Pflanze, die nur selten deine Hilfe braucht. Eine Gefahr stellt der Schadpilz Botrytis cinerea dar, welcher den Grauschimmel mit graubraunen Flecken an den Blättern verursacht. Der Falsche Mehltau, durch die Eipilze (Peronosporomycetes) hervorgerufen, befällt ebenfalls manchmal die Begonien und führt unbehandelt zum Absterben der Pflanzen. Zu den potenziell gefährlichen Schädlingen gehören Thripse und Blattläuse.
Die parasitischen Pilze und sonstige Plagegeister lassen sich durch das Entfernen der befallenen Pflanzenteile oder ganzen Begonien bekämpfen. Im Balkonkasten oder Topf könnte ein vollständiger Substratwechsel sinnvoll sein. Aber auch handelsübliche Fungi- und Insektizide leisten zuverlässig Abhilfe.
Die Vielfalt an Sorten öffnet dir eine Menge Möglichkeiten, mit der Knollenbegonie deinen Garten aufzuwerten. An halbschattigen und schattigen Standorten setzt die Zierpflanze farbenfrohe Akzente und blüht eifrig über Monate hinweg. So setzt du die Knollenbegonie erfolgreich in Szene:
Über 1.000 wildwachsende Begonienarten gibt es in der Natur. In rund 200 Jahren Begonienzucht ist ein unglaublicher Reichtum an dekorativen Hybriden entstanden. Du findest die Knollenbegonien mit einfachen, halbgefüllten und gefüllten Blüten in Zitronengelb und stimmungsvollem Orange, in zartem Pink und intensivem Rosa, in leuchtendem Weiß und kraftvollem Rot.
Neben den aufrechtwachsenden Begonien gibt es auch Zuchtformen mit überhängendem Wuchs (Begonia pendula), die sich perfekt für Hängekörbe und Balkonbepflanzung eignen. Falls du dich mit angenehmen Aromen umgeben möchtest, bieten sich Duftbegonien (Begonia odorata) als eine spannende Idee an. Zu den beliebten Sorten der Knollenbegonie zählen:
Es sind nur einige wenige von Hunderten Begoniensorten, welche deinen Garten zum Leuchten bringen. Die meisten Hybriden lassen sich fantastisch miteinander kombinieren, um eine abwechslungsreiche Optik zu erzielen. Aber auch zusammen mit Fuchsien, Efeu oder als Unterpflanzung für Rhododendren wirken die Knollenbegonien harmonisch.
In diesem Beitrag hast du erfahren, wie du diese pflegeleichte tropische Schönheit fit hältst. Am wichtigsten für den Erfolg der Begonienkultur sind ein halbschattiger bis schattiger Standort und eine gute Drainage. Dank einer facettenreichen Auswahl an Zuchtformen inspiriert die Knollenbegonie zu kreativen Gartengestaltungsideen. Mehr zum Überwintern der Knollenbegonien und Begoniensorten erfährst du in unseren weiteren Beiträgen rund ums Thema Begonien.