Ebenso wie die Tomate kommt die Baumtomate oder Tamarillo ursprünglich aus den südamerikanischen Anden. Aber nicht nur das hat der Tomatenbaum mit der Tomate gemein. Beides sind Nachtschattengewächse, deren Aufzucht und Pflege sehr ähnlich sind. Doch im Unterschied zu Tomaten lässt sich der Tomatenbaum besser überwintern und ist nicht so heikel, wenn es um die Erde geht. Was du sonst noch wissen solltest, bevor du dich an die exotischen Früchtchen wagst, erfährst du hier.
Der immergrüne Baum Cyphomandra betacea trägt gelbe bis dunkelrote Früchte mit einem leicht bitteren Geschmack. Das geleeartige, mit kleinen Kernen durchsetzte Fruchtfleisch lässt sich ähnlich verarbeiten wie eine Tomate und kann entweder roh oder gekocht, süß oder salzig gegessen werden. Tamarillos werden immer beliebter und sind eine raffinierte Abwechslung zu Tomaten.
Tamarillo-Samen kannst du das ganze Jahr über bei 20 bis 25 Grad ziehen. Streue die Samen auf gut angefeuchtete durchlässige Kokosfaser oder Anzuchterde aus und bedecke sie mit einer dünnen Schicht Erde. Halte die Erde schön feucht, aber vermeide Staunässe. Du kannst auch über die Anzuchtgefäße Kunststofffolie oder eine Glasscheibe auflegen. Damit sich kein Schimmel bildet, solltest du die Abdeckung regelmäßig öffnen. Nach 14 bis 20 Tagen werden die Keimlinge sprießen.
Tamarillos müssen wie die Tomatenpflanzen pikiert werden. Dabei hebst du die jungen Pflanzen mithilfe eines Pikierstabes oder eines Holzstäbchens aus der Erde, ohne die zarten Wurzeln zu beschädigen. Dann setzt du sie einzeln in Pikiergefäße. Wenige Wochen später werden die Pflanzen in den endgültigen Kübel gepflanzt, wo sie gut überwintern können und jahrelang Früchte tragen.
Tomatenbäume entwickeln sehr viele herzförmige Blätter, über die jede Menge Wasser verdunstet. Deshalb musst du sie besonders häufig gießen. Diese Kübelpflanze mag es außerdem recht hell. Im Sommer kannst du sie gut an einem windgeschützten Standort im Freien platzieren. Die Erde wiederum sollte nährstoffreich sein und feucht gehalten werden.
Im Sommer ist es ganz entscheidend, dass der Tomatenbaum ausreichend gewässert wird. Der Tomatenbaum verdunstet nämlich an einem warmen, sonnigen Standort sehr viel Wasser. Im Winter benötigt der Cyphomandra betacea hingegen viel weniger Wasser. Sorge aber dafür, dass das Substrat auf keinen Fall austrocknet.
Füge von März bis September zweiwöchentlich bis wöchentlich Gemüse- oder Kübeldünger zu. Hier musst du ein bisschen ausprobieren, was die richtige Menge ist bzw. dich im Gartencenter beraten lassen. Vom Oktober bis Februar ist dann jedoch düngefreie Zeit.
Schneide regelmäßig im Sommer die staksigen Triebe zurück. Entferne im Herbst alle abgestorbenen Blätter und Blüten und schneide die verholzten oder krautigen Triebe um ein Drittel. So kannst du den bis zu drei Meter großen Baum auch besser einräumen. Ausgeizen ist im Fall der Baumtomate nicht notwendig.
Die nicht winterharte Pflanze kannst du bei 5 bis 16 Grad im Inneren überwintern. Beunruhige dich nicht, wenn der Tomatenbaum die Blätter zur Gänze verliert. Im Frühjahr treibt er verlässlich wieder aus.
Wenn du die Baumscheibe der Tamarillo im Sommer mit einer dicken Schicht aus Rindermulch, Stroh oder Blähton versiehst, hält sich die Erde länger feucht und warm. So musst du weniger oft gießen. Den Untersetzer am Morgen mit Wasser zu füllen, hilft ebenfalls, die Baumtomate im Sommer über den Tag zu bringen.
Baumtomaten oder Tamarillos sind die perfekte Abwechslung zu Tomaten. Auch wenn es unübersehbar ist, dass die Tomatenbäume mit klassischen Tomaten verwandt sind, ist die Pflege der Baumtomaten etwas weniger anspruchsvoll. Noch dazu lässt sich der Tamarillo-Baum gut überwintern und trägt jahrelang Früchte. Ab dem dritten Jahr treibt er in unseren Breitengraden sogar rosafarbene Blüten aus und wird damit zu einem echten Hingucker.