Grundsätzlich vermehrt sich die Petersilie wie alle Doldenblütler durch Samen. Diese werden über die Blüten der Pflanze gewonnen und lassen sich problemlos für eine erneut Anzucht nutzen. Auch im Supermarkt oder in der Gärtnerei lassen sich aber natürlich passende Petersiliensamen kaufen. Doch wie genau lässt sich die Petersilie am besten vermehren und wie wird die Petroselinum crispum auch in zweiter oder dritter Generation ein Erfolg? In diesem Beitrag helfen wir dir optimal weiter.
Um das aus dem Mittelmeerraum stammende Kraut bestmöglich anzubauen, kommt es auf einen gut beleuchteten und sonnigen Standort an. Der Boden sollte hierbei möglichst feucht und frisch sein, um das natürliche Wachstum der Petersilie zu fördern. So entsteht bereits im ersten Jahr ein großer und aufrechter Strauß, von dem sich in regelmäßigen Abständen aromatische Blätter ernten lassen.
Ob du dich für die Anzucht im klassischen Beet oder direkt im Topf entscheidest, spielt für die Lage keine Rolle. Auch das anschließende Vermehren gelingt vollkommen unabhängig davon, da lediglich die Entwicklung und Pflege der Pflanze von Bedeutung sind. Achte bei der Pflanzung der Petersilie jedoch darauf, dass sich das Küchenkraut nicht mit jedem Nachbarn gut verträgt. Doldenblütler wie Möhren oder Dill sind nicht geeignet. Unser Beitrag zu den Nachbarn der Petersilie zeigt die Details.
Damit die Vermehrung erfolgreich gelingt, bist du daher immer auf Samen angewiesen. Auch wenn die Petersilie grundsätzlich zu den zweijährigen Kräutern gehört, raten wir von einer Überwinterung bewusst ab. Die Pflanze beginnt ab Juni oder Juli des zweiten Jahres mit ihrer Blüte, wodurch die Blätter vollkommen ungenießbar werden. Die Gewinnung der Samen oder die Vermehrung mithilfe von Stecklingen sollte daher immer vor der Blüte erfolgen, um das beliebte Aroma zu erhalten. Falls du die Ernte nicht rechtzeitig ablief, hilft alles nichts und die Blätter der Petersilie sind zu entsorgen.
Gesunde und kräftige Samen erhöhen die Chancen einer erfolgreichen Vermehrung. Nicht immer kommt es hierbei nur auf die Masse der Petersiliensamen an. Nutze zum Vermehren daher nur die stärksten Pflanzen und beseitige schwache oder kranke Pflanzen von Beginn an. Sobald der Samen an der Dolde eine wirklich dunkle Struktur annimmt, sind die Samen reif und können besser keimen.
Umso früher die Kräutersamen reifen, desto besser gelingt auch die darauffolgende Aussaat. Durch eine Beschriftung bist du daher auf der sicheren Seite und erkennst, welche Samen zu welcher Zeit geerntet wurden. Drücke die Dolden während der Ernte am besten leicht zusammen und trenne die darunterliegenden Stängel ab. Halte die Dolden hierbei gut fest, um das Herausfallen der Samen zu vermeiden. Sammle die Petersiliensamen am besten direkt in einer Tüte und lass sie dort trocknen.
Nachdem die Samen geerntet wurden, lassen sie sich theoretisch für bis zu drei Jahre aufbewahren. Um möglichst schnell von einer Keimung zu profitieren, solltest du die Samen der Petersilie jedoch deutlich schneller wieder im Beet pflanzen und somit verarbeiten. Weiche die Samen hierzu am besten vorab in lauwarmem Wasser ein, damit die Keimung später leichter funktioniert. Auch die folgenden Tipps eignen sich an dieser Stelle, um schnell von den ersten Blättern zu profitieren:
Da sich die Petersilie vor allem in warmen Gebieten wohlfühlt, sollte die Temperatur auch nach der Vermehrung noch zwischen 20 und 25 Grad liegen. Nachdem das Saatgut bereits eingeweicht wurde, sollte jedoch auch die Erde regelmäßig mit Wasser befeuchtet werden. Auch die Zucht der Pflanze in einem kleinen Gewächshaus ist durchaus möglich, um die Topfpflanzen mit Erfolg zu kultivieren.
Sowohl im Freiland als auch im Topf oder Kübel können auch Kopfstecklinge eine Option sein. Hierbei kommt es jedoch auf eine Mutterpflanze an, deren Kopfstecklinge sich als Triebe leicht von deiner Pflanze trennen lassen. Die Triebe sollten hierbei eine Länge von etwa fünf bis zehn Zentimetern haben und frei von Blütenknospen sein. Entferne anschließend die unteren Blattpaare und bereite einen Topf mit Anzuchterde, etwas Kompost und Sand vor. So lassen sich die Stecklinge vermehren.
Nachdem die Stecklinge im Substrat sind, sind ein schattiger Standort, ausreichend Wasser und eine Temperatur zwischen 20 und 25 Grad erforderlich. Sobald sich die Wurzel gebildet hat, sind die Stecklinge für das Umtopfen bereit und entwickeln daraufhin eigene Blätter. Nach dem überlebten Winter lässt sich die Petersilie dann ins Freiland pflanzen, um von einer neuen Ernte zu profitieren.
Du möchtest die Blätter deiner Petersilie möglichst aromatisch nutzen und die Pflanze rechtzeitig vor der Blüte vermehren? Dann kommt es auf Samen oder Stecklinge an. So schützt du dich effektiv vor giftigem Apiol und kannst die Blätter schon im ersten Jahr ernten. Schau dir ergänzend zu diesem Beitrag gerne auch an, welchen Standort die Petersilie bevorzugt oder wie du gegen Schädlinge vorgehen kannst. So entwickelst du schnell einen grünen Daumen und kultivierst eigene Petersilie.