Wir alle wissen, dass rohes Gemüse gesünder ist als Gemüse, das gekocht, gebacken oder gebraten wurde. Wie jedoch sieht es bei der Zucchini aus? Darf der kleine Sommerkürbis roh verzehrt werden oder bestehen hier gesundheitliche Risiken? Dieser Beitrag nimmt die Zucchini als Rohkost genauer unter die Lupe und gibt dir Tipps, wann du deine Ernte roh essen darfst und wann du dies lieber nicht tun solltest, um Übelkeit zu vermeiden!
Die Zucchini ist nicht nur besonders kalorienarm, das Gemüse beinhaltet einige gesunde Nährstoffe: Eisen, Magnesium sowie die Vitamine A, B und C. Durch das starke Erhitzen des Gemüses verändert sich jedoch nicht nur die Textur, auch die gesunden Anteile der Zucchini schwinden nach und nach, weswegen Hobbygärtner und -Gärtnerinnen sich gelegentlich fragen, ob sie ihre Zucchiniernte aus dem eigenen Garten auch roh verzehren dürfen. Rezepte für die rohe Zubereitung der Zucchini lassen sich nämlich zuhauf finden.
Hier kommt die gute Nachricht: Deine Zucchiniernte ist grundlegend auch in roher Form zum Verzehr geeignet – solange du einen wichtigen Punkt beachtest. So darf das Gemüse nicht bitter schmecken, denn dies weist auf das Vorhandensein giftiger Bitterstoffe hin, die auch in gekochter Form nicht verzehrt werden sollten. Ein weiterer großer Vorteil der eigenen Zucchiniernte ist außerdem, dass es sich bei dem Gemüse in der Regel um Nahrungsmittel mit Bio-Qualität handelt und du somit keine Angst vor Pestiziden auf der Schale haben musst – du darfst die Zucchini also nicht nur roh essen, sondern musst nicht einmal die Schale entfernen!
Unabhängig davon, ob du deine Zucchini garen möchtest oder sie roh einlegst oder für einen Salat schneidest – du solltest immer ein kleines Stück der Frucht probieren. Schmecken die Zucchini bitter, ist es ratsam, das nicht leckere Gemüse zu entfernen und nicht zu verzehren!
Der Grund, wieso deine Zucchini bitter schmeckt, sind die darin enthaltenen Bitterstoffe, die sogenannten Cucurbitacine. Von Natur aus sind diese Bitterstoffe in der Zucchini enthalten, wurden jedoch aus Saatgut und Jungpflanzen aus dem Fachhandel herausgezüchtet. Es gibt drei Ursachen, die dafür sorgen können, dass deine Zucchiniernte bitter schmeckt:
In der Regel musst du dir keine Sorgen um die Bitterstoffe in der Zucchini machen, wenn du die Samen oder die Jungpflanzen im Fachhandel erworben hast. Hast du stattdessen jedoch selbstgewonnenes Saatgut aus dem vorigen Jahr gewonnen, so kann es sein, dass es sich nicht mehr um sortenreine Samen handelt, die dir bittere Früchte produzieren. Bei der Zucchini wird geraten, nur dann das Saatgut zu sammeln und wiederzuverwenden, wenn im Umkreis von drei Kilometern keine verwandten Pflanzen, wie Kürbisse, Zierkürbisse, Melonen oder Gurken zu finden sind.
Ob du deine Zucchini schälst oder die Schale mitverarbeitest und verzehrst, hängt von unterschiedlichen Kriterien ab. Einerseits sollte die Frucht noch recht jung sein, denn je älter das Gemüse wird, desto härter wird die Schale. Auch, wenn die Schale hart geworden ist, kannst du noch ohne Bedenken verzehren, jedoch kann es vorkommen, dass deine Zähne etwas mehr arbeiten müssen. Ein Anzeichen für Giftstoffe ist die harte Schale dabei nicht.
Der zweite wichtige Punkt sind Pestizide und Fungizide. Dadurch, dass die Zucchinipflanzen häufig vom Mehltau befallen werden, wird im kommerziellen Anbau gerne zu Fungiziden gegriffen, die einem Befall vorbeugen sollen. Selbst das Abwaschen der Schale kann diese nicht vollständig von chemischen Mitteln befreien, weswegen du sie in solch einem Fall nicht verzehren solltest. Hast du deine Zucchini jedoch im eigenen Garten geerntet oder die Gemüsesorten in Bio-Qualität erworben, musst du dir keine Sorgen beim Verzehr der Schale machen.
Während du die Zucchini in den meisten Fällen roh essen und genießen kannst, sieht dies bei anderen Früchten ganz anders aus. Insbesondere die Nachtschattengewächse sollten in roher Form nicht verzehrt werden, da dies zu Vergiftungen führen kann. Zu den Nachtschattengewächsen gehören unter anderem:
In den Nachtschattengewächsen lässt sich das Toxin Solanin finden, welches bereits beim Verzehr kleiner Mengen mittel- bis schwerwiegende Symptome auslösen kann: Kopfschmerzen, Kratzen im Hals, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen. Während das Solanin in den Nachtschattengewächsen durch die Erhitzung zerstört wird und das Gemüse somit genießbar wird, ist dies bei den Bitterstoffen der Zucchini nicht der Fall. Die Cucurbitacine sind hitzebeständig, weswegen du eine bitter-schmeckende Zucchini auch nicht nach dem Kochen essen solltest.
Hast du schon einmal eine rohe Zucchini gegessen? Wenn nicht, kannst du dir gesagt sein lassen, dass es sich um einen ganz besonderen, milden und fast süßlichen Geschmack des Sommerkürbisses handelt. Erfahre noch mehr über den Anbau der Zucchini im eigenen Garten und lies dir dafür unseren Beitrag zur Pflanzung der Zucchini durch, damit du schon bald wohlschmeckende und rohe Zucchini – ohne Bedenken – verzehren kannst!
