Bambus wächst in der Sonne bzw. im Halbschatten zu einem prächtigen, blickdichten Sichtschutz. Je nachdem welche Bambussorte in deinem Garten wächst, kannst du den Wurzelballen bzw. Wurzelausläufer voneinander trennen und getrennt wieder einpflanzen. Phyllostachys-Arten bilden unterirdische Rhizome, sodass junge Bambusspitzen in der Nähe des Wurzelwerks aus der Erde sprießen können. Fargesia-Arten hingegen bilden keine Ausläufer und benötigen daher auch keine Rhizomsperre. Nach vier Jahren kannst du jeden Bambus Fargesia aus der Erde holen und zur Vermehrung teilen.
Bambus gehört zu der Familie der Süßgräser. Je nachdem, welche Bambussorte du besitzt, wird ein anderes Verfahren zur Vermehrung angewendet. Bambus ist ganzjährig grün und hat deswegen auch einen hohen Wasserverbrauch. Wie du deine Pflanze am besten schneidest, um sie zu vermehren, wirst du im Folgenden lernen. Folgende Eigenschaften solltest du dabei im Blick behalten:
Das Abtrennen von Wurzelausläufern funktioniert nur mit Phyllostachys-Arten, nicht mit Fargesia-Arten. Zusätzlich ist der richtige Zeitpunkt entscheidend, ob der abgetrennte Teil sich an einem neuen Ort festwurzeln kann. Im Frühjahr zwischen März und April ist der ideale Zeitraum, um Wurzelausläufer abzutrennen, da Bambus anschließend beginnt neu auszutreiben. In dieser Phase darf der Bambus nicht gestört werden. Falls du den Zeitpunkt im Frühjahr verpasst haben solltest, kannst du die Rhizome auch im Herbst abtrennen. Bedenke dabei, dass die geteilten Pflanzen einen Winterschutz benötigen, da sie sich bis zum ersten Frost nicht festwurzeln können.
Als Erstes muss das Wurzelwerk freigelegt werden, sodass du Rhizome an den entsprechenden Stellen teilen kannst. Sei dabei vorsichtig, sodass das Wurzelwerk nicht verletzt wird. Um besser zu erkennen, an welcher Stelle das Rhizomstück abgetrennt werden muss, kannst du das Wurzelwerk mit Wasser abspritzen und das Rhizomstück anschließend abschneiden.
Ein Ausläufer muss mindestens drei Knoten aufweisen, sodass er sich an seinem neuen Ort festwurzeln kann. Sorge dafür, dass die Wurzeln an der frischen Luft nicht austrocknen und bedecke sie mit feuchter Erde oder pflanze sie unmittelbar an ihren neuen Standort.
Bevor du mit dem Ausgraben startest, solltest du dich um ein Pflanzloch für die geteilte Pflanze kümmern. Bitte beachte, dass das neue Pflanzloch ebenfalls von einer Rhizomsperre umgeben werden muss, da sich die Rhizome ansonsten unkontrolliert ausbreiten können. Alternativ kannst du die Teilstücke in einen Kübel pflanzen. Das Wurzelstück wird mit nach oben zeigenden Augen in die Erde gesetzt. Aus diesen Rhizomaugen treiben in den nächsten Wochen neue Halme und Rhizome aus. Um gut anwachsen zu können, muss die Bambuspflanze in den ersten Wochen konstant mit Wasser versorgt werden, Staunässe gilt es zu vermeiden.
Fargesia-Arten bilden keine Rhizome und gehören zu den horstbildenen Bambusarten. Sie müssen auf eine andere Weise vermehrt werden. Nach einigen Jahren sind viele Bambussprossen aus der Erde empor gestiegen, sodass der Wurzelballen an Breite gewonnen hat. Um Fargesia Bambus an einem anderen Ort einzupflanzen, müssen wir erst das Wurzelsystem freilegen und teilen. Die optimalen Bedingungen, um die Bambuspflanze zu teilen, herrschen im Frühjahr zwischen März und April bei feuchtem, regnerischen Wetter. Sobald das Wurzelwerk frei liegt, kannst du es mit einem Spaten, Axt oder Säge trennen.
Bevor du das abgetrennte Wurzelstück wieder einpflanzt, solltest du ein Drittel der Blätter entfernen, sodass die Pflanze nicht so viel Wasser verbraucht. Bambus verbraucht durch das immergrüne Blattwerk viel Wasser, da bei direkter Sonneneinstrahlung in den Blättern Wasser verdunstet. Aus diesem Grund ist regelmäßiges Gießen das A und O in der Pflege von Bambus. Achte aber darauf, dass sich keine Staunässe bildet. Hier findest du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Teilen von Bambus.
Durchaus möglich, aber nicht immer vom Erfolg gekrönt, ist die Vermehrung mit Samen. Das Problem ist bei vielen Sorten des Bambus, dass sich die Blüten in unseren Breitengraden gar nicht erst zeigen. Diese sind jedoch entscheidend, um das zur Vermehrung nötige Saatgut zu entnehmen. Solltest du einen Bambus haben, der durchaus auch seine Blüte präsentiert, lässt sich das Saatgut nach Ende der Blütezeit entnehmen.
Lege die Samen zur Stratifizierung etwa eine Woche in einem mit Sand gefüllten Beutel in den Kühlschrank. Dort werden sie zur Keimung angeregt. Gib die Samen dann in einen Topf mit nährstoffarmer Anzuchterde und ergänze Sand oder Perlit im Verhältnis 1 zu 1. Anschließend solltest du das Substrat gründlich bewässern, um nach zwei bis drei Wochen von einer beginnenden Keimung zu profitieren. Ein heller Ort sowie eine gute Belüftung sind wichtig.
Das Vermehren von Bambus durch Stecklinge ist nicht üblich, da nicht jede Bambusart an den Achselknospen Wurzeln bilden kann. Die meisten Bambusarten, die in unserer Klimazone wachsen, können nicht durch Stecklinge vermehrt werden. Das Wurzelsystem von Bambus zu teilen, ist der gängige Weg, um Bambus zu vermehren. Sollte dein Bambus jedoch die Fähigkeit besitzen, Wurzeln aus seinen Achselknospen zu bilden, kann eine Vermehrung auf diese Weise durchaus möglich sein. Die folgenden Tipps solltest du an dieser Stelle berücksichtigen:
Abschließend empfehlen wir Bambus an einem feuchten Tag durch das Teilen bzw. das Abtrennen des Wurzelsystems zu vermehren. Falls deine Bambussorte Rhizome bildet, solltest du dir vor der Vermehrung unbedingt eine Rhizomsperre zulegen. Ansonsten kann sich die Pflanzen in deinem Garten breit machen und an den verschiedensten Stellen aus der Erde sprießen. Falls du wissen möchtest, wie du braune Blätter am Bambus loswirst, oder wie du Bambus umpflanzen kannst, haben wir etwas zu dem Thema Umpflanzen für dich vorbereitet. Zuletzt findest du hier eine Übersicht zu den verschiedenen Bambusarten und, was du bei Bambus im Topf beachten musst.