Bambus ist für viele Hobbygärtner zu einer beliebten Pflanze geworden. Die hochwachsenden Gräser sind ein echter Blickfang im Garten, damit es aber nicht zu bösen Überraschungen kommt, wird in diesem Artikel erklärt, was es bei der Pflanzung von Bambus zu beachten gibt.
Eine der berüchtigtsten Eigenschaften von Bambus ist, dass er sich leicht in deinem Garten ausbreitet. Aber es gibt Sorten, die niemals zu groß oder invasiv werden, solange sie von Anfang an richtig gepflanzt werden. Bei einem Schirmbambus brauchst du beispielsweise keine Wurzelsperre einrichten, wohingegen es beim Flachrohrbambus zwingend notwendig ist. Grundlegend wird zwischen zwei Arten von Bambus unterschieden:
Alle Arten der Gattungen Pleioblastus (früher Sasa) und Phyllostachys bilden unterirdisch Wurzelausläufer, die eine Länge von 10 Metern erreichen können. Entlang dieser Wurzeln kann es passieren, dass überall neue Bambushalme sprießen. Das kann die restlichen Pflanzen in deinem Garten schädigen und sogar Schäden an Häusern anrichten.
Insbesondere bodendeckende Pleioblastus-Arten dürfen keinesfalls in die Nähe anderer Pflanzen gepflanzt werden, da sich die Wurzeln ineinander verflechten würden und der Bambus die Pflanze zum Absterben bringen würde.
Fargesia-Bambusarten bilden keine langen Wurzelausläufe, sondern halten sich durch kompakte Horste am Leben. Daher brauchst du für diesen Bambus keine Wurzelsperre einzurichten.
Um eine unkontrollierte Ausbreitung von Phyllostachys-Bambus und anderen wuchernden Arten zu verhindern, musst du unbedingt eine stabile Wurzelsperre aus Kunststoff um die Wurzeln der Pflanze ziehen. Dazu empfiehlt sich zwei Millimeter starkes Hochdruck-Polyethylen (HDPE); dünne Teichfolie ist hingegen ungeeignet. Die Rhizomsperre muss rundherum komplett geschlossen sein. Sie sollte etwa 60 Zentimeter weit in den Boden reichen und 5 Zentimeter über der Erde herausragen. Denke daran, dem Wurzelballen genug Platz zu bieten, sich einige Jahre entwickeln zu können. Die Enden der Wurzelsperre werden mit einer Klemmschiene verbunden. Die Schiene verfügt über die nötige Stabilität, um dem Druck der Wurzeln standzuhalten.
Wenn du mit einer Rhizomsperre pflanzt, musst du darauf achten, dass der Boden nicht austrocknet, da er nun keine zusätzliche Feuchtigkeit von außen mehr erhält.
Welche Lichtbedürfnisse der Bambus hat, ist von Art zu Art unterschiedlich. Beachte hierzu die Sortenbeschreibung oder frage beim Kauf um Rat bezüglich des idealen Standorts für die Bambuspflanze. Du solltest deinen Bambus im Garten möglichst windgeschützt einpflanzen. Stürmische Wetterverhältnisse können die Halme zum abknicken und brechen bringen.
Alle Bambusarten haben eine gemeinsame Vorliebe für gut durchlässige, sandig-lehmige bis humose Böden. Sowohl trockene als auch feuchte Standorte werden toleriert, aber es darf keine Staunässe entstehen. Falls dein Boden zu dicht ist, lockere ihn mit einer Beigabe von Sand oder spezieller Bambuserde auf. In reinen Sandböden kann dein Bambus allerdings nicht überleben.
Die beste Zeit, um Bambus zu pflanzen, ist im Frühjahr. Obwohl viele Sorten winterhart sind und das ganze Jahr über gepflanzt werden können, solltest du bei späten Pflanzterminen die Bambuspflanze vor Frost schützen. Der richtige Winterschutz sorgt dafür, dass die noch nicht eingewurzelte Pflanze in den ersten Jahren nicht erfrieren kann. Gib einfach eine dicke Schicht Laub auf die Pflanzstelle. Räume sie rechtzeitig wieder weg, sonst wird es im Frühjahr zu schnell warm. Das könnte dazu führen, dass der Bambus zu früh austreibt, dem eigentlichen Wetter aber noch nicht standhalten kann. Pflanzt du deinen Bambus im Frühjahr oder Sommer, vergiss nicht für regelmäßige Bewässerung zu sorgen.
Vor dem Einpflanzen solltest du den Wurzelballen ordentlich mit Wasser durchtränken. Am besten holst du ihn auf seinem Topf und tunkst den Ballen in einen großen Eimer Wasser.
Das Pflanzloch sollte etwa 1,5-mal so groß sein, wie der Wurzelballen. Der Boden und die Seiten des Pflanzloches sollten außerdem aufgelockert werden, so können die Wurzeln später besser wachsen. Du solltest die Bambuspflanze nicht tiefer eingraben, als sie auch in ihrem Topf stand. Fülle die Lücken mit gut durchlässiger Erde - idealerweise Bambussubstrat. Nachdem dein Bambus erfolgreich eingepflanzt ist, wässere ihn nochmals durchdringend.
Bambus ist eine gute Wahl für Sichtschutzhecken. Die Bambuspflanze wächst schnell und sind immergrün, sodass du deine Hecke im Handumdrehen fertig hast und das ganze Jahr über genießen kannst.
Für Hecken empfehlen sich mittelgroß wachsende Bambusarten. Der Fargesia-Bambus ist die beste Wahl, da er keine Wurzelsperre benötigt und somit mit weniger Aufwand verbunden ist. Durch regelmäßigen Rückschnitt lässt er sich gut in Form bringen.
Das Pflanzen der Hecke funktioniert prinzipiell genauso, wie das Pflanzen einzelner Sträucher. Anstelle eines Pflanzlochs solltest du aber gleich einen Graben ausheben. Das erleichtert später, die richtigen Abstände zu gewährleisten. Du musst nach dem Ausheben nur die Bambuspflanzen im richtigen Abstand zueinander in den Graben hineinstellen, mit Bambussubstrat auffüllen und ordentlich angießen.
Damit die Pflanzen anständig gedeihen können, ist folgender Abstand angemessen:
Bis die Bambushecke wirklich blickdicht ist, können Jahre vergehen. In der Regel ist es etwa im dritten Jahr nach der Pflanzung der Hecke so weit, dass sie nahezu lückenlos Sichtschutz bietet.
Schirmbambus (Fargesia) lässt sich ganz einfach ohne Rhizomsperre pflanzen, die meisten anderen Arten brauchen diese aber dringend. Abgesehen davon musst du nur für ausreichend Platz, lockeren Boden und genügend Wasser sorgen. Wie du deinen Bambus jetzt angemessen düngst und schneidest, kannst du in diesen Artikeln herausfinden.
Bambus braucht regelmäßig Wasser und etwas Dünger. Während der Wachstumsphase alle 2 Wochen und im Winter alle Monat. Halte den Boden feucht, aber nicht nass. Halte sie an einem Ort mit viel Licht, aber nicht direktem Sonnenlicht und vermeide Zugluft.
Bambus kann sowohl drinnen als auch draußen gehalten werden, aber es ist wichtig, dass die Pflanze genug Licht und Feuchtigkeit bekommt. Einige Arten eignen sich besser für den Innenbereich und andere eher für den Garten.
Wenn Bambus zu viel Wasser bekommt, kann es dazu führen, dass die Wurzeln faulen und die Pflanze abstirbt. Es ist wichtig, den Boden leicht feucht zu halten, aber nicht dauerhaft nass.
Ja, du kannst Bambus beschneiden, um die Pflanze in Form zu halten und überflüssige Triebe zu entfernen. Es ist am besten, dies während der Wachstumsphase im Frühling oder Sommer zu tun.
Für den Innenbereich eignen sich am besten kleinwüchsige Arten von Bambus wie die Gattungen: Sasa, Sasaella, Semiarundinaria und Pleioblastus. Diese Arten haben kleinere Größen und brauchen weniger Platz.