Das Löwenmäulchen (lat. Antirrhinum majus) wird auch Löwenmaul genannt und zählt zu den ältesten Bauernpflanzen. Die Sommerblume begeistert nicht nur durch die Farbenvielfalt und Blütenpracht, sondern auch durch ihre Robustheit und Anspruchslosigkeit! Solltest auch du Löwenmäulchen in deinem Garten genießen wollen, kannst du sie ganz einfach selbst heranziehen. Wir erklären dir, wie du für eine gelungene Aussaat vorgehen solltest.
Das Saatgut für die Löwenmäulchen erhältst du in verschiedenen, gut sortierten Gartenfachgeschäften. Hier solltest du dringend darauf achten, Samen für das echte Löwenmäulchen zu erwerben. Gängige Varianten sind die F1-Hybrid-Züchtungen der Pflanze. Diese zeigen zwar eine üppige und hübsche Blüte, sind jedoch einjährig und direkt am vorhandenen Standort nach ihrer Blütezeit nicht erneut keimfähig.
Solltest du bereits Löwenmäulchen in deinem Garten im Beet oder in Töpfen auf dem Balkon haben, kannst du die Samen der Pflanzen ernten, sobald diese reif sind. Ernte die Samen jedoch nur, wenn du dir sicher bist, tatsächlich das echte Löwenmäulchen vor dir zu haben und keine Hybrid-Züchtung. Bei den Löwenmaul-Saatgut handelt es sich um Kaltkeimer. Das heißt, dass du die Samen nach der Ernte erst einige Wochen im Kühlschrank lagern (stratifizieren) solltest. Nur so können sie bei der eigentlichen Aussaat gute Erfolge bringen.
Bei deinen Löwenmaul-Samen hast du die Wahl zwischen dem Vorziehen im Haus oder der direkten Aussaat im Freiland. Beide Optionen bringen dir unterschiedliche Vor- und Nachteile.
Viele Blumenliebhaber freue sich schon früh im Jahr über die Blüte des Löwenmäulchens. Dafür muss die Pflanze aber vorgezogen werden. Bereits ab Januar bis Februar kann das Saatgut in Anzuchttöpfchen vorgezogen werden, um Mitte Mai als heranwachsende Pflanze im Beet zu stehen. Mehr zu dem Vorziehen im Haus vom Löwenmaul kannst du in unserem Beitrag dazu lesen!
Solltest du es nicht sonderlich eilig haben, kannst du das Saatgut auch ab Ende April direkt im Beet aussäen. Achte darauf, dass keine Spätfröste mehr auftreten, denn sehr niedrige Temperaturen können dem Löwenmaul noch schaden, während die Pflanze leichte Nachtfröste gut aushalten kann. Entsprechend der späteren direkten Aussaat ins Freiland verzögert sich auch die Blütenbildung deiner Löwenmäulchen nach hinten.
Damit die Aussaat deiner Löwenmäulchen gelingt, gibt es tatsächlich nicht vieles – aber einiges – zu beachten. Die Sommerblumen sind recht pflegeleicht und lassen sich ohne größeren Aufwand anpflanzen. Beachte die folgenden Schritte beim Aussäen deiner Löwenmäulchen, um dich über die farbenfrohen Blüten im Sommer zu freuen:
Hast du im Vorjahr nicht alle Samen deiner Löwenmäulchen gesammelt und einfach im Beet liegen lassen, können sich ab Anfang Mai daraus neue Pflanzen gebildet haben, denn Löwenmaul kann sich selbst aussähen. Schau am besten noch einmal nach.
Wenn alle Bedingungen für ein gutes Wachstum deiner Löwenmäulchen-Pflanzen erfüllt sind, dauert es in der Regel nur eine Woche, bis du die ersten Anzeichen von Wachstum deines Saatguts entdecken kannst. Verliere aber nicht die Geduld, wenn nach einer Woche noch nichts zu sehen ist. Sind die Temperaturen im Freiland noch zu niedrig, kann es etwas länger dauern, bis die grünen Spitzen aus der Erde hervorragen. Manchmal lässt das Löwenmaul sich auch einfach Zeit und keimt nach erst zwei bis drei Wochen. Anschließend legt die Pflanze beinahe täglich um mehrere Zentimeter zu und überzeugt schnell mit den neuen Blüten.
Löwenmäulchen sehen nicht nur hübsch aus, sie bieten auch Nahrung für Insekten – vor allem für Hummeln! Im Gegensatz zu Bienen oder anderen Insekten sind Hummeln nämlich schwer genug, um die Löwenmaul-Blüte zu öffnen. Erfahre in unseren weiteren Beiträgen zum Löwenmäulchen noch mehr über die Sorten und Pflege des Antirrhinum majus‘ und wie du den Anblick der hübschen Sommerblume in deinem Garten genießen kannst!