Das Löwenmäulchen ist gleich für zwei interessante Bilder bekannt: dem aufgerissenen Löwenmaul, welchem die Blüte ähnelt und wodurch die Zierpflanze ihren Namen bekam und der Totenkopf. Dabei erscheint der Totenkopf erst, wenn das Löwenmäulchen das Ende der Saison erreicht hat und Samenkapseln ausbildet, die sich direkt als Halloween-Dekoration eignen. Doch warum sieht das Löwenmäulchen dem Totenkopf überhaupt so ähnlich?
Auf den ersten Blick erinnert das Löwenmäulchen auf garkeinen Fall an einen Totenkopf. Die Blütenstände sind farbenfroh und geformt, wie das aufgerissene Maul eines Löwen. Durch das leichte Drücken mit den Fingern auf die Außenseite der Blüte lässt sich dieses Maul sogar öffnen und schließen. Dennoch hat das Löwenmäulchen auch irgendetwas mit dem Totenkopf-Symbol zu tun – hierbei geht es aber nicht mehr um die Blüten, sondern um das Ergebnis der Blütezeit: den Samenkapseln des Löwenmäulchens.
Sobald das Löwenmäulchen abgeblüht ist und du die welken Blüten nicht entfernt hast, um neue Blüten zu fördern, bilden sich Samenkapseln am Stiel der Pflanze. Diese Samenkapseln sind verhärtete Hülsen, in deren Inneren das Saatgut geschützt darauf wartet, in die Erde oder das Substrat zu gelangen, um im kommenden Jahr wieder neue Keimlinge zu bilden. Wenn du diese Löwenmäulchen-Samenkapseln genauer betrachtest und diese dabei einmal umdrehst, wird dir schnell auffallen, dass die Kapseln zwei kleine Löcher (ähnlich den Augenhöhlen) sowie ein darunterliegendes größeres Loch (ähnlich dem Mund) aufweisen, wodurch die Optik eines Mini-Totenkopfes zustande kommt.
Bereits sechs Wochen nach der Blütezeit deiner Löwenmäulchen fangen die Sommerblumen an, Samenkapseln zu bilden. Solltest du jedoch regelmäßig welke Blüten und Pflanzenteile entfernen, verhinderst du auch die Bildung der Samen. Dies ist zunächst nicht schlimm, denn so kannst du die hübschen Blüten deiner Antirrhinum majus-Pflanzen noch länger genießen.
Sobald der Herbst Einzug hält, solltest du die welken Blüten des Löwenmauls nicht mehr entfernen. So bildet die Pflanze reichlich Totenkopf-Samenkapseln aus, die du als Dekoration verwenden oder für die Aussaat im kommenden Frühjahr vorbereiten kannst. Du wirst dabei beobachten können, dass die Samenkapseln grün sind und erst im getrockneten Zustand ihre braune Farbe annehmen.
Anstatt das Löwenmäulchen zu beschneiden, wenn Blüten verwelkt sind und beginnen Samen zu bilden, kannst du jene Stängel auch einfach in der Pflanze stehen lassen. So kann es jedoch vorkommen, dass dein Löwenmäulchen eine vertrocknete Optik erhält, denn sobald die Blüte welk ist, beginnt der gesamte Stiel, zu trocknen. Wenn du dennoch während der Blütezeit bereits Samen ernten möchtest, ohne, dass deine Löwenmäulchen sich weiter ausbreiten können, solltest du folgendermaßen vorgehen:
Mache dir bewusst, dass das Stehenlassen welker Pflanzenteile deiner Löwenmäulchen dafür sorgen wird, dass das Wachstum langsamer vorangeht und auch weniger neue Blüten ausgebildet werden können. Das liegt daran, dass die Pflanze ihre Energie in die Produktion der Samen steckt und nicht mehr in die Ausbildung der Blüten und das generelle Wachstum.
Das Löwenmäulchen (lat. Antirrhinum majus) ist nicht nur eine wunderschöne, farbenfrohe und pflegeleichte Pflanze, die jeden Balkon, Garten und jede Terrasse verschönert, die Blume ist auch eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, wie Bienen und Hummeln. Lerne in unseren weiteren Beiträgen zum Löwenmäulchen also, wie du diese Sommerblume pflegst, um die Optik und das Ökosystem in deinem Garten nachhaltig zu unterstützen!