Wenn es um die spannendsten und zudem bekanntesten Gewürze in der Küche geht, ist Oregano ganz vorne mit dabei. Nicht nur für die mediterrane Sommerküche, sondern für alle Gerichte und Speisen überzeugt das Gewürz mit seinem intensiven Aroma und macht einen guten Eindruck. Doch nicht nur in fertig abgepackten Tüten oder Streuern lässt sich das Gewürz erwerben. Direkt hier zeigen wir dir genauer, wie du Oregano selbst im Garten anbaust und worauf du achten solltest.
Der Oregano, lateinisch auch als Origanum vulgare bekannt, gehört zur Familie der Lippenblütler. Erkennbar wird das Gewürz an seinen weißen Blüten sowie an den eiförmigen und spitz zulaufenden Blättern. Auch der würzige und aromatische Geruch ist prägend für frischen Oregano und ist somit auch direkt im Garten zu vernehmen. Wirklich hoch hinaus wächst die Pflanze bei dir im Garten allerdings nicht. Die meisten Pflanzen bleiben lediglich 20 bis 50 Zentimeter hoch, abhängig von der Art und Sorte. Auch die folgenden Eigenschaften des Oregano solltest du in dieser Hinsicht kennen:
Rund um die Verwendung des Oregano erwarten dich in der Küche dabei zahlreiche Möglichkeiten. Nicht nur in der beliebten italienischen Tomatensauce oder Bolognese, sondern auch auf Pizzen, in Nudelgerichten oder in anderen Speisen sind die Lippenblütler vertreten. Auch Salaten verleiht das Kraut eine angenehme Optik und sorgt für einen optimalen Geschmack. So gibt es viele Optionen, den Origanum majorana als Majoran und auch mit anderen Gewürzen bei dir in der Küche zu nutzen.
Oregano gehört der Familie der Lippenblütler an (Lamiaceae) und stammt ursprünglich aus Südeuropa. Außerdem gehört der Oregano der Untergattung Dost an. Dieser Untergattung gehören 44 Arten an, zu denen auch Majoran oder der Echte Dost. Obwohl der botanische Name von Majoran ähnlich ist (Origanum vulgare), sind die beiden Kräuter in ihrer Pflege und Geschmack vollkommen eigenständig.
Oregano wächst mehrjährig aus einem verzweigten Wurzelwerk bis zu 60 Zentimeter hoch. Die leicht verholzenden Stängel tragen eiförmige bis längliche Blätter, die etwa drei bis vier Zentimeter lang sind. Ab Juli sind die ersten Blüten zu erkennen, die bis in den September hinein an dem Gewürzkraut wachsen. Zudem sind Blüten von Oregano rosafarben und tragen am Rand einen weißen Kelch.
Um das Heil- und Gewürzkraut sicher zu kultivieren, kommt es auf einen warmen und sonnigen Ort an. Der richtige Standort spielt dabei eine entscheidende Rolle, um das Wachstum der Lippenblütler zu fördern und um die Blüten und Blätter weiterzuentwickeln. Zum perfekten Standort gehört aber natürlich auch der Boden. Dieser sollte möglichst leicht und durchlässig sein, damit das Kraut optimal wachsen kann. Vor allem für die Pflanzung direkt im Freien ist der Boden ein wichtiges Kriterium.
Sobald du Standort und Boden bei dir im Garten gefunden hast, entwickelt sich der Oregano schnell auf eine Höhe von rund 50 Zentimetern. Vor allem die aufrechten und leicht verholzten Stängel sind an dieser Stelle klar bemerkbar und zeichnen sich durch eine leichte Behaarung aus. Auch die weißen oder leicht purpurfarbenen Blüten zeigen dir auf den ersten Blick, dass es sich um Oregano handelt.
An einem warmen Tag im April kannst du Oregano aussäen, alternativ kannst du ihn ab Februar auf der Fensterbank vorziehen. Stecke dazu die Oreganosamen in eine Anzuchtschale und befülle sie mit Anzuchterde. Drücke die Samen leicht an und halte sie stets feucht, bemühe dich darum, die Samen nicht zu fluten. Pflanze die Jungpflanze nach wenigen Wochen entweder ins Beet oder in einen größeren Topf.
Oregano musst du nicht unbedingt selbst aussäen, da es sich schnell verbreitet. Als Alternative kannst du dir eine Jungpflanze zulegen und in dein Beet pflanzen. Innerhalb weniger Wochen hat sich der Oregano stark ausgebreitet, sodass es sich lohnt ihn zu teilen und getrennt wieder einzupflanzen.
Um den Oregano nach der Ernte in frischer oder getrockneter Form zu genießen, bist du auf eine grundlegende Pflege angewiesen. Damit der Anteil ätherischer Öle möglichst hoch bleibt, solltest du nicht zu viele Nährstoffe am Boden verteilen. Eine Düngung im Frühjahr mit etwas Kompost ist zu diesem Zweck bereits vollkommen ausreichend. Doch auch weitere Maßnahmen zur Pflege können sich lohnen, um von einem hervorragenden Geschmack deiner Blätter aus dem Garten zu profitieren:
Das Würzkraut lässt sich laufend von der Pflanze ernten, sodass du entweder immer frischen Oregano erntest, oder einen Großteil der Pflanze auf einen Schlag konservierst. Für eine reiche Ernte empfehlen wir zu warten, bis die doldenförmigen Blüten des Oreganos erscheinen. Kurz nachdem sich die Blütenstände geöffnet haben, trägt das Würzkraut die meisten ätherischen Öle in sich. Bei einer Ernte zu diesem Zeitpunkt ist der Oregano sehr geschmacksintensiv.
Ab September raten wir davon ab Oregano zu ernten, da sich die Pflanze auf den Winter vorbereiten muss. Bei der Vorbereitung sind der laufende Blattverlust und die offenen Schnittwunden eine große Bedrohung für das Überleben der Pflanze.
Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Trocknen von Oregano:
Falls du Oregano frisch verwenden möchtest, kannst du einige Halme frisch ernten und zum Beispiel deine Tomatensoße würzen. Allerdings verliert Oregano beim Trocknen nur wenig Aroma, sodass das Kraut getrocknet weiterhin ein wunderbares Geschmackserlebnis liefert.
Oregano kannst du wunderbar mehrjährig kultivieren, dazu musst das Kraut einen eisigen deutschen Winter überstehen. Je nachdem, welche Sorte in deinem Garten wächst, ist sie mehr oder weniger winterhart. Falls dein Oregano nicht winterhart ist, benötigt er entweder einen Winterschutz, oder muss in den eigenen vier Wänden überwintert werden.
Wenn sich der erste Frost ankündigt ist es ratsam den Oregano mit einer Sicht aus Humus und Gartenerde zu bedecken, sodass er vor Kälte geschützt ist. Zusätzlich zur Schicht aus Erde schützt Reisig den Wurzelstock vor den eisigen Temperaturen.
Die Vermehrung von Oregano ist auf verschiedene Arten möglich, einerseits bildet Oregano unterirdisch Wurzelausläufer, andererseits ist das Pflanzen von Stecklingen ebenfalls eine gern genutzte Option. Die beste Zeit, um deinen Oregano zu teilen, liegt im Frühjahr und im Herbst. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Teilen von Oregano:
Die Teilung ist nicht die einzige Methode, um Oregano zu vermehren, das Würzkraut lässt dich auch durch Stecklinge und Aussaat vermehren.
Ab Ende April ist die Zeit für die Stecklingsvermehrung gekommen. Schneide hierzu junge und kräftige Triebe von der Mutterpflanze ab und setze sie in eine mit Anzuchterde gefüllten Anzuchttopf. Wenn du den Topf stetig feucht hältst, wird der Stecklinge nach wenigen Wochen zu einer Jungpflanze wachsen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist für das Anwurzeln sehr wichtig, da das Würzkraut ansonsten einen hohen Wasserverlust hat.
Gelbe Blätter am Oregano werden häufig durch einen Nährstoffmangel verursacht. Falls dein Oregano gelbe Blätter austreibt, kannst du ihn mit etwas Flüssigdünger im Gießwasser versorgen. Alternativ sind Hornspäne oder Gesteinsmehl gute Optionen, um deiner Pflanze Nährstoffe zu verabreichen. Achte darauf, wie dein Oregano auf den Dünger reagiert, da es bei einer Überdüngung zu weiteren gelben Blättern kommen kann.
Als Pflanzpartner für Oregano kommen verschiedene Kräuter infrage. Entscheidend bei der Auswahl der Kräuter ist der Anteil der ätherischen Öle, da Pflanzen mit einem hohen Anteil eine nährstoffarme Erde benötigen. So kannst du Pflanzen mit ähnlichen Anforderungen an ihren Boden in die Nähe oder in einen Topf pflanzen. Als Pflanzpartner für Oregano eignen sich folgende Kräuter:
Zur Entspannung und Verdauung ist ein frischer Oregano-Tee hilfreich, außerdem kann er erkältungsähnliche Symptome wie Halsschmerzen oder Husten lindern. Für eine Tasse von dem Stimmungsaufheller benötigst du zwei bis drei Teelöffel Oregano, die du mit 250 Millilitern Wasser mischst und je nach Belieben nachsüßt.
Vielen Oreganoarten wurde aufgrund ihrer Herkunft benannt, sodass mittlerweile viele verschiedene Arten aus den verschiedensten Teilen der Erde existieren. Griechischer, Maxikanischer, Sibirischer, und Kirgisischer Oregano sind nur wenige Beispiele für die vielen Arten des Würzkrautes.
Griechischer Oregano (Origanum heracleoticum) ist als das Pizzagewürz schlechthin bekannt. Durch seinen mediterranen Geschmack wird es häufig in Tomatensaußen verwendet. Im Vergleich zu anderen Arten ist der Griechische Oregano robust gegen Trockenheit und übersteht kurzfristige Dürre gut.
Der Blüten-Oregano (Oreganum x laevigatum) ist nicht nur für den Bauch ein Genuss, sondern auch für das Auge. Zwischen Juli und September verzaubert er deinen Garten in einer zartrosa Farbe. Nichtsdestotrotz sind Blüten und Blätter nach der Ernte essbar.
Der Hopfen-Oregano trägt ebenfalls wunderschöne Blüten und entwickelt ein atemberaubendes Aroma. Der Nachteil am Hopfen-Oregano lautet, dass er nicht frostfest ist und somit einen Winterschutz benötigt. Decke dazu den Wurzelstock mit Reisig ab und lege eine Folie als Nässeschutz darüber.
Zusammenfassend ist es kinderleicht, Oregano im Topf oder im Beet zu pflegen und zu ernten. Das frisch geerntete Würzkraut kannst du nun für viele Gerichte, wie Pizza oder Tomatensaucen verwenden. In der mediterranen Küche ist Oregano ein fester Bestandteil und ist nicht wegzudenken. Falls du mehr über die Ernte oder das Trocknen von Oregano erfahren möchtest, findest du hier bei uns in der Pflanzenschule alle wichtigen Details.