Die Doppelgänger des Giersch – hier ist Vorsicht geboten!

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Februar 6, 2023
Giersch Doppelgänger
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Viele kennen die Pflanze Giersch aus dem Garten als einfaches Unkraut - daher manchmal auch Podagrakraut genannt, aber auch als Geißfuß bekannt. Doch Giersch kann viel mehr: Eigentlich gehört er nämlich zu den Wildkräutern aus der Gattung Aegopodium, die gerne gesammelt werden. Durch seinen der Petersilie ähnelnden Geschmack ist das Wildgemüse daher auch in der Küche wertvoll und zum Verzehr geeignet. Gleichzeitig ist die Pflanze auch als Heilkraut bekannt. Allerdings besteht beim Giersch eine große Verwechslungsgefahr, denn einige visuell ähnliche Kräuter, wie zum Beispiel die Hundspetersilie, der Holunder und der Bärenklau, sind giftig. Im Folgenden erfährst du mehr über die Doppelgänger des Giersch.

Alles Wichtige auf einen Blick

  • Giersch gehört zu den zum Verzehr geeigneten Wildkräutern, die eine heilende Wirkung aufweisen.
  • Beim Unterscheiden des Giersch von seinen Doppelgängern solltest du vorwiegend auf die Blätter und die Stängel achten, da die Blüten oft nahezu identisch aussehen.
  • Sehr charakteristisch ist für den Giersch sein Geruch nach Petersilie oder Möhren
  • Sein Stängel ist im Querschnitt dreieckig und hohl.
  • Die Blätter des Giersch sind eiförmig mit gezacktem Rand.
  • Zu seinen giftigen Doppelgängern gehört  unter anderem die Hundspetersilie und der gefleckte Schierling
  • Suche im Falle eines versehentlichen Verzehrs giftiger Pflanzenteile umgehend einen Notarzt auf oder verständige die Giftnotrufzentrale.

Daran erkennst du Giersch als Pflanze im Garten 

Giersch ist eine Art der Wildpflanze, die zur Gattung der Aegopodium podagraria in der Familie der Doldenblütler gehört - allerdings gibt es einige weitere Pflanzen, deren Blüten zwar starke Ähnlichkeiten aufweisen, aber giftig sind. Dazu gehören beispielsweise die Hundspetersilie und der Gefleckte Schierling.

Anhand der folgenden Merkmale erkennst du Giersch und kannst eine Verwechslung ausschließen:

  • Die Gierschblätter unterteilen sich in Blattspreite und Blattstiel, der Stiel ist bis zu 20 cm lang.
  • Die Blätter gliedern sich in dreifache Fiederblättchen auf und sind mittel- bis blaugrün. Sie erinnern an die Form eines Ziegenfußes (daher übrigens der Name „Geißfuß“).
  • Die Blattunterseite ist behaart, während die Oberseite kahl ist.
  • Das Ende der Blätter läuft spitz zu, sie sind eiförmig mit gezacktem Rand.
  • Ab Mai/Juni bis August/September fängt Giersch an zu blühen
  • Giersch ist ein Doldenblütler, pro Blütenstand gibt es 10 bis 20 Dolden.
  • Eine Dolde besteht aus zahlreichen winzigen Einzelblüten, die Farbe der Blüten ist weiß bis rosa/rötlich.
  • Die Blüten besitzen keine Hüllblätter, sie sind zwittrig und fünfzählig.
  • Nach der Blüte bilden sich grüne und später bräunliche Samenstände.
  • Die Früchte sind zweiteilige Spaltfrüchte, die optisch an Kümmel erinnern.
  • Sie sind 3 bis 4 mm lang.
  • Im Querschnitt ist der Stängel dreieckig und hohl.
  • Giersch ist wintergrün und erreicht während der Blütezeit eine Wuchshöhe von bis zu 1 m Höhe.
  • Die Wurzeln sind sehr lang, weiß und bis zu 3 mm dick und bilden Ausläufer.

Welche Verwandte des Giersch im Garten giftig sind

Wenn du dich noch nicht so gut mit Giersch auskennst, solltest du die Unterschiede zu anderen Wildkräutern kennen, da sie ähnlich aussehen, aber giftig sind. Giftige Doppelgänger sind zum Beispiel:

Hundspetersilie: 

Die Blätter der Hundspetersilie -auch Kälberkropf genannt- sind feiner gegliedert und gefiedert. Die Blattränder sind nicht tief eingeschnitten und auch nicht gesägt. Giersch hingegen hat drei Abzweigungen mit jeweils drei einzelnen Blättern und einem dreikantigen Stängel. Zusätzlich erkennst du Giersch am Geruch, der an den der Petersilie erinnert.

Holunder: 

Kurz nach dem Austrieb ähneln die Wildpflanzen dem Giersch stark. Die Blätter des Holunders sind giftig. Ein gutes Unterscheidungsmerkmal ist sein im Querschnitt runder Stiel, der beim Giersch dreieckig ist. Zudem riecht Holunder beim Zerreiben auch nicht nach Petersilie. 

Gefleckter Schierling:

Den Giersch vom gefleckten Schierling zu unterscheiden, ist im Vergleich zu manch anderen Sorten sehr einfach. Denn anders als die eher runden Blätter des Giersch, hat der gefleckte Schierling sehr viel kleinere, schmale und stark gefiederte Blätter.

Bärenklau: 

Den Giersch vom gefleckten Schierling zu unterscheiden, ist im Vergleich zu manch anderen Sorten sehr einfach. Denn anders als die eher runden Blätter des Giersch, hat der gefleckte Schierling sehr viel kleinere, schmale und stark gefiederte Blätter.

Damit du dir die Unterschiede besser merken kannst, hier noch einmal eine Tabelle für einen Überblick. Achte beim Unterscheiden vor allem auf die Blätter und die Stängel, da die Blüten oft nahezu identisch aussehen.

GierschHundspetersilieHolunderGefleckter SchierlingBärenklau
Blätter-eiförmig mit gezacktem Rand
-Unterseite behaart, Oberseite glatt
-riecht beim Zerreiben nach Petersilie
ungesägte, runde Blätterriecht beim Zerreiben nicht nach Petersilie-auffällig feiner gegliedert und gefiedert
-Rand nicht gesägt
lange, gezackte Blätter
Stängel-grün
-30-100 cm
-Im Querschnitt dreieckig und hohl
oft rötliche StellenIm Querschnitt rund-rötlich-braune Flecken
-80-200 cm
bis zu 2 m
Blüten-flacher Blütenstand
ohne Hüllblätter
Achtung nahezu gleiche Optik -> siehe andere Unterscheidungsmerkmale-zarte, weiche Blüten
-duftend
insgesamt abgerundete Optikkreiskegelähnliche Form
Tipp:
Wenn du gerne Giersch sammeln möchtest und dir nicht sicher bist, wie die Wildpflanze aussieht, könnte es hilfreich sein, sich ein Bild herunterzuladen und dieses mitzunehmen.

Diese Doppelgänger des Giersch sind ungefährlich

Es gibt zahlreiche Pflanzen, die dem Giersch zum Verwechseln ähnlich sehen. Allerdings gibt es auch eine gute Nachricht: Tatsächlich sind nur wenige Verwandte sehr giftig. Am besten orientierst du dich bei der Bestimmung nicht an den Blüten, sondern an den Blättern. Zudem gibt es ein einfaches Merkmal: Wenn du Giersch in der Hand zerreibst, riecht er nach Möhre und Petersilie.

Ergänzend zu den zuvor genannten giftigen Pflanzen, bei denen leicht Verwechslungsgefahr droht, gibt es noch einige Doppelgänger, die nicht giftig sind. Dazu zählen zum Beispiel der Breitblättrige Merk, die Wilde Möhre, die Bibernelle (leicht giftig) und der Wald-Engelwurz. Sie alle sind nicht giftig, allerdings kann der Breitblättrige Merk zu Durchfall führen. 

Nach einem versehentlichen Verzehr giftiger Pflanzenteile, zeigen sich in der Regel schnell typische Vergiftungsanzeichen. Mögliche Symptome sind Brennen im Mund- und Rachenraum, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit und Lähmung. Suche in diesem Fall umgehend einen Notarzt auf oder verständige die Giftnotrufzentrale.

Vorsicht bei den Doppelgängern des Giersch!

Insbesondere bei der Hundspetersilie oder beim Gefleckten Schierling hat eine Verwechslung böse Folgen. Jedoch kannst du die Doppelgänger anhand der zuvor geschilderten Unterschiede einfach identifizieren. So gibt es zum Beispiel bei der Hundspetersilie andere Blätter, die feiner gefiedert und feiner unterteilt sind. Ähnlich sieht es beim Holunder aus, den Unterschied erkennst du einfach am Stiel. 

FAQ - Häufig gestellte Fragen 

Wie kann ich Giersch erkennen?
Da der Giersch einige giftige Doppelgänger hat, solltest du vorwiegend auf die Blätter und die Stängel achten, da die Blüten oft nahezu identisch aussehen. Grundsätzlich erkennt man den Giersch vorallem durch seinen der Petersilie ähnelnden Geruch. Sein Stängel ist im Querschnitt dreieckig und hohl, während seine Blätter eiförmig und gezackte Ränder aufweisen.
Ist Giersch gefährlich?   
Durch seinen der Petersilie ähnelnden Geschmack ist das Wildgemüse auch in der Küche wertvoll und sogar zum rohen Verzehr geeignet. Gleichzeitig ist die Pflanze auch als Heilkraut bekannt.
Wann kann man Giersch ernten?
Du kannst den Giersch von April bis Oktober ernten. Dann sind die Blätter idealerweise gelbgrün und glänzend. Bei älteren Blättern ist das Durchkochen vor dem Verzehr empfehlenswert.