Giersch als Unkraut – so wirst du es dauerhaft los!

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August 12, 2022
Giersch Unkraut
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Giersch (Aegopodium podagraria) ist ein Unkraut, welches den einen oder anderen Hobbygärtner durch seine Hartnäckigkeit zur Verzweiflung bringt. Denn die Pflanze vermehrt sich nicht nur durch Samen, sondern auch durch ihre Wurzeln, die unterirdische Ausläufer bilden. Bleibt nur ein winziger Zentimeter des Rhizoms im Beet, bildet es weiterhin Ausläufer. Wenn du das Unkraut in Schach halten möchtest, solltest du daher frühzeitig mit dem Bekämpfen beginnen. Direkt hier in diesem Beitrag erfährst du, welche Mittel zum Erfolg führen und wie du vorgehen solltest.

Für wen Giersch im Garten nicht geeignet ist

Giersch gehört zu den Pflanzen, die sich nur durch Samen, sondern unterirdisch durch ihre Triebe vermehren. Hinzu kommt, dass die Wurzeln schnell brechen und selbst das kleinste Stück im Boden sofort wieder austreibt. Um den Ausbreitungsdrang zu bekämpfen, ist jede Menge Arbeit gesagt. Wenn du nicht sofort reagierst und das Unkraut bekämpfst, kannst du recht schnell mit einer geschlossenen Unkrautdecke sowie mit robusten Wurzeln rechnen.

Wer daher nicht so viel Zeit mit dem Entfernen aufwenden möchte, gleichzeitig aber auch die essbaren Blätter und Blüten nicht ernten möchte, hat schlechte Karten. Das Bekämpfen der Wurzelausläufer ist vor allem auf größeren Flächen sehr zeitaufwendig, weshalb du bei Giersch im Garten vorsichtig sein solltest.

So kannst du Giersch am besten abhacken

Du solltest wirklich schnell, sobald das Unkraut im Frühjahr erscheint und sich die ersten Blätter zeigen, mit dem Jäten beginnen. Auch wenn es effektiver ist, die Wurzeln zu entfernen, ist das Abhacken für diejenigen geeignet, die nicht die Zeit und Geduld haben, den Boden mit einer Grabegabel zu lockern und die Wurzeln vorsichtig zu entfernen. Bricht dir nämlich nur ein kleines Stück ab, wird dieses Wurzelstück im Boden wieder austreiben.

Eine einfachere Methode ist es, mehrmals im Jahr den Giersch einfach abzuhacken. Mache dem Giersch den Garaus, indem du, sobald die ersten Blätter erscheinen, alle oberirdischen Pflanzen auf Bodenhöhe abschlägst. Damit schwächst du das Unkraut und der Beifuß kann sich nicht mehr so verbreiten. Allerdings musst du bedenken, dass die Wurzeln noch nach einem Jahr ausschlagen können. Zudem ist diese Methode langwierig.

Ist ein Boden locker oder sandig, dann kannst du die Wurzeln vorsichtig aus der Erde herausziehen. Allerdings funktioniert diese Methode am besten dann, wenn die Stelle in deinem Garten nicht mit Stauden und Co. bewachsen ist. Auch bei einem kompakten Boden oder bei Lehmboden hast du schlechte Karten.

Wie die Blüte eine Ausbreitung vor Ort begünstigt

Bekämpfe den Giersch, bevor er Samen bilden kann. Neben den Wurzeln solltest du auch blühende Pflanzen oder Samen auf keinem Fall auf dem Kompost werfen. Diese werden in der Regel nicht zersetzt und können dann im Folgejahr mit Ausbringung des Komposts wieder keimen.

Eine leckere Methode, um den Blüten zu Leibe zu rücken, ist das Essen. Es gibt verschiedene Rezepte, bei denen du die Blätter und Blüten verwenden kannst. Beliebt sind zum Beispiel ein Salat oder ein grünes Pesto. Ernte hierfür die Blüten, bevor sie Samenkapseln bilden und sich damit weiter ausbreiten. Je jünger die Blätter des Giersch sind, desto besser schmecken sie.

Unsere Tipps zur Bekämpfung neuer Rhizome

Die folgenden Tipps helfen dir dabei, die Wurzeln der Pflanze im Garten zu bekämpfen.

Kartoffeln

Du kannst Giersch bekämpfen, indem du dem Unkraut eine starke Pflanze entgegensetzt. Hierfür musst du dir konkurrenzstarke und schnell wachsende große Pflanzen kaufen und pflanzen. Diese können dann den Giersch zurückdrängen. Dazu zählen Wiesenraute, Chinaschilf, Kerzenknöterich oder die Weidenblättrige Sonnenblume. Im ersten Jahr nach der Pflanzung benötigen die Stauden Unterstützung, bis sie sich fest etabliert haben. Ebenfalls helfen zum Beispiel auch Kartoffeln dabei, den Giersch im Garten einzudämmen.

Vlies

Den Giersch kannst du auch dadurch vertreiben, indem du ein Vlies oder eine Folie nutzt. Der Arbeitsaufwand ist relativ gering. Decke hierfür den Boden mit Vlies, Folie, Pappe oder einem Bändchengewebe ab. Zuvor musst du den Giersch zurückschneiden und dann auf der Fläche das Abdeckmaterial auslegen. Damit leichte Materialien wie Vlies oder Pappe nicht weggeweht werden, solltest du diese mit Mulch beschweren. Die Pappe verrottet eigenständig, sodass du die Fläche im nächsten Jahr neu bepflanzen kannst. Durch diese Methode wird der Giersch ausgehungert und werden Sauerstoff und Licht entzogen.

Herbizide

Eine weitere Alternative sind Unkrautvernichter. Diese solltest du allerdings nur als absolute Ausnahme einsetzen. Die chemische Keule birgt dabei auf Dauer weitere Risiken und kann die gesamte Umgebung der Pflanzen einschränken.

Chemische Mittel und Unkrautentferner als Ausnahme

Zeigen deine Maßnahmen keine Wirkung oder hast du nicht die Zeit, den Giersch regelmäßig zu bekämpfen, bringen chemische Mittel und Unkrautentferner meistens den erwünschten Erfolg. Allerdings kannst du Herbizide nur dort einsetzen, wo ausschließlich Gehölze wachsen. Denn andere Gartenpflanzen und Stauden werden von den Mitteln ebenfalls abgetötet.

Tipp:
Für den Rasen gibt es ein spezielles Mittel, welches zwar dem Giersch den Garaus macht, den Rasen aber leben lässt. Die chemische Keule solltest du allerdings nur in Ausnahmefällen anwenden.

Warum Giersch nicht immer beseitigt werden muss

Giersch ist nicht nur ein Unkraut, sondern hat auch positive Seiten. Du kannst zum Beispiel seine Blätter verwenden und als Salat zubereiten. Hierfür eignen sich vor allem die jüngeren Blätter, ältere Blätter nutzt du als Wildgemüse und kochst daraus ein Gericht, das ähnlich wie Spinat schmeckt. Im Giersch sind viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Außerdem wird Giersch in der Heilkunde seit dem Mittelalter verwendet, zum Beispiel für die Behandlung von Rheuma und Gicht.