Damit bestimmte Tomatensorten viele aromatische Früchte tragen, musst du sie regelmäßig beschneiden. So investierst du nicht alle Energie ins Wachstum der Pflanze, sondern in die Ausbildung der Tomaten. Aber nicht jeder Schnitt führt zum gewünschten Ergebnis. Es ist ganz wesentlich, dass du deine Tomatenstauden mit Plan zurückschneidest. Doch wie gehst du beim Schnitt deiner Tomaten am besten vor? Wir erklären dir hier im Beitrag, worauf es ankommt.
Der erste Schnitt an Tomaten sollte etwa zwei Wochen nach der Auspflanzung im Garten erfolgen. Wenn du Ende Mai deine Pflanzen setzt, kannst du Mitte Juni damit beginnen. Mache es dir zum wöchentlichen Ritual, deine Tomaten zurückzuschneiden. Ansonsten fließt die Kraft der Pflanze zu sehr in Seitentriebe, die kaum Früchte tragen. Dein Haupttrieb bildet dann weniger und kleinere Tomaten aus, die noch dazu durch zu viele Blätter ringsum nicht gut ausreifen können.
Manche Hobbygärtner empfehlen einen Zuschnitt am Morgen, wenn es noch nicht zu heiß ist und die Pflanze weniger austrocknet. Dass dies besser ist als die Tomatenpflanzen zu einer anderen Tageszeit zuzuschneiden, ist jedoch wissenschaftlich nicht erwiesen.
Starten wir mit dem Unterschied zwischen schneiden und ausgeizen. Ein Geiztrieb ist ein Trieb zwischen Blattachsel und Stamm. Geschnitten werden stärkere Seitentriebe oder die Höhe der Pflanze. Das Beschneiden dient zur guten Belüftung, damit keine Pilze oder anderen Krankheiten entstehen. Hier sollten vor allem auch die unteren Blätter entfernt werden, die besonders anfällig sind wegen des Spritzwassers. Gleichzeitig können sich nur sehr viele Tomaten ausbilden, wenn die Pflanzenenergie vom Trieb- und Blätterwuchs zum Wuchs von Früchten umgeleitet wird.
Ausgegeizt wird wiederum, um die Pflanze durch eine offene Wuchsform zu stabilisieren und die Sonneneinstrahlung auf die Früchte zu erhöhen. Wie beim Zuschneiden der Seitentriebe wird damit für eine bessere Belüftung der Pflanze gesorgt. Geiztriebe können mit der Hand abgezwickt werden. Sie eignen sich als Mulch und zum Ziehen neuer Triebe.
Je nach Tomatensorte gehst du beim Rückschnitt unterschiedlich vor. Verwende für den Zuschnitt entweder ein sehr scharfes Messer oder eine Gartenschere, um einen sauberen Schnitt zu erzielen, der sich schnell schließt. So vermeidest du, dass Krankheitskeime in die Pflanze gelangen. Geiztriebe lassen sich abzwicken, schwächere Seitentriebe ebenfalls. Wähle im Zweifelsfall immer das Abbrechen, da es für die Pflanze schonender ist.
Blätter dienen der Tomatenpflanze einerseits als Sonnenschirm und andererseits als Regenschutz. Sehr nahe am Boden wachsende Blätter erfüllen jedoch keinen großartigen Zweck. Ganz im Gegenteil: Sie rauben der Pflanze Energie. Außerdem werden sie durch Spritzwasser öfter durchfeuchtet und dienen daher als idealer Nährboden für Pilze wie die Kraut- und Braunfäule. Daher ist es wichtig diese Blätter zu entfernen. Schneide daher die Blätter bis zur ersten Tomatentraube ab.
Sollte es dennoch zu Braunfäule gekommen sein, was bei zu hoher Luftfeuchtigkeit und gleichzeitig warmem Wetter schon passieren kann, entferne großzügig alle befallenen Blätter sofort. Entsorge sie im Hausmüll und auf keinen Fall im Kompost, da die Sporen sich verbreiten können. Sobald das Wetter umschwingt, können sich die Pflanzen dann im Regelfall gut erholen.
Beim Zuschneiden können im Grunde drei gröbere Missgeschicke passieren: unsauberes Werkzeug, falsches und fehlendes Zuschneiden. Doch diese Fehler lassen sich ganz einfach vermeiden.
Während Stab- und manche Cocktailtomaten sich auslichten lassen und dich dank eines regelmäßigen Rückschnitts mit einer reichlichen Ernte belohnen, mögen Busch- und Wildtomaten Zuschnitte nicht so sehr. Wenn dir der Umgang mit Messer und Schere also nicht so liegen sollte, wähle eher strauchige Sorten, die keinen Zuschnitt benötigen. Es ist aber im Grunde wirklich leicht. Am besten einfach mal ausprobieren. Mit den richtigen Tricks wird es schnell zur Routine.