Der Lindenbaum – alles zu Pflanzung und Schnitt! 

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März 30, 2023
Lindenbaum
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Mit seinen herzförmigen Blättern galt der Lindenbaum von jeher als Baum der Verliebten. Auch in die weiche Rinde lassen sich Liebesversprechen einfach einritzen. Besonders Künstler – von Walther von der Vogelweide über Heinrich Heine bis Schubert – wurden vom Lindenbaum inspiriert. Was macht diesen Baum aber so speziell und wie kannst du dir deinen eigenen Ort der Inspiration schaffen? Hier findest du alles zu Standort, Pflanzung und Schnittpflege.

Die Eigenschaften von Blättern und Blüten

Am leichtesten erkennst du einen Lindenbaum an seinem geraden, hohen Wuchs von bis zu vierzig Metern sowie den filigranen, herzförmigen Blättern. Diese färben sich im Herbst gelb und verwandeln den Boden rund um die Linde in ein duftendes Meer aus Gold. Das herabgefallene Laub eignet sich noch dazu hervorragend als Kompost, da es sich besonders leicht zersetzt.

Ab Anfang bis Mitte Juni beginnt die Blüte der ersten Lindenarten wie der Sommerlinde. Tausende beige Blüten verströmen dann ihren Duft und locken Bienen, aber auch andere Insekten an. Das macht die Linde für die Honigproduktion ganz besonders interessant, da zu diesem Zeitpunkt die meisten anderen Bäume bereits verblüht sind. Durch das richtige Zuschneiden kannst du noch dazu die Blütezeit bis spät in den Juli verlängern.

Tipp:
Blütenhonig aus Lindenblüten stärkt besonders die Atemwege.

Diese Sorten des Lindenbaums überzeugen

Die Linde zählt zur Gattung der Lindengewächse oder Tiliaceae. Linden kreuzen sich gern in der Natur, was zu sehr robusten Bäumen führt. In Europa sind vor allem die Sommerlinde (Tilia platyphyllos), die Winterlinde (Tilia cordata) und die Silberlinde (Tilia tomentosa) verbreitet.

  • Sommerlinden: Sie blühen sehr lang, sind aber etwas anspruchsvoll, wenn es um Standort und Bodenbeschaffenheit geht. Es darf nicht zu heiß und trocken sein, und der Boden muss eine konstante Feuchte aufweisen. Folgende Sorten sind für Gärten sehr beliebt, weil sie weniger groß werden:
    • Örebro: Mit 18 Metern relativ klein, trägt sie jede Menge stark duftender Blüten. 
    • Zelzate: Der krankheitsresistente Baum wächst rasch bis zu 20 Meter und bildet eine dichte, eiförmige Krone.
  • Winterlinden: Die Winterlinde ist anspruchsloser als ihr sommerliches Pendant. Das macht sie für Städte und trockenere Zonen ideal. Am häufigsten kommen folgende Sorten vor:
    • Rancho: Mit ihren maximal 12 Metern ist diese Sorte für Stadtgärten geeignet. Noch dazu gilt sie als windfest und wird selten von Blattläusen befallen.
    • Greenspire: Diese Sorte ist prädestiniert für Stadtzonen, da sie äußerst trocken- und hitzeresistent ist.

Die sogenannte Holländische Linde (Tilia x europaea) ist eine natürliche Kreuzung aus Sommer- und Winterlinde und besonders frostbeständig. Leider mögen sie auch Blattläuse gern. Die etwas kleinere Silberlinde gilt neben der Winterlinde als idealer Stadtbaum, da sie Staub und Abgase gut absorbiert.

Worauf es beim Standort deiner Linden ankommt 

Grundsätzlich sind Lindenbäume recht genügsam und können fast überall angepflanzt werden. Sie bevorzugen aber einen sonnigen bis halbschattigen Platz sowie durchlässige, mäßig-feuchte Erde. Allerdings sind manche Sorten heikler als andere. Sommerlinden benötigen etwa eine durchgängige Feuchtigkeit, während Winterlinden mit Dürreperioden zurechtkommen. Auch werden einige Lindensorten recht groß. Daher solltest du dir folgende Punkte vor der Pflanzung überlegen:

  • Raum in Kubikmetern
  • Bodenbeschaffenheit
  • Resistenz
  • Weitere Baumsorten in deinem Garten

Darauf basierend kannst du die für dich optimale Lindensorte auswählen. Lass dich dazu auch von deiner Baumschule beraten, denn Linden sind Anschaffungen für Generationen. An einem guten Standort können die Arten viele Jahrhunderte alt werden.

Tipp:
Blühende Lindenzweige in der Vase sind der Hingucker für jede festliche Tafel.

Wichtige Maßnahmen zur Pflege des Lindenbaums 

Linden zählen zu den pflegeleichten, sich selbst vermehrenden Bäumen. Nur in den ersten Jahren solltest du einige Punkte beachten, damit die Linde gut anwächst und sich optimal entwickelt.

  • Gießen: Die frisch eingesetzten Pflanzen reichlich angießen sowie in den ersten Wuchsjahren in Trockenperioden gießen. Später müssen sie dank des weit verzweigten Wurzelsystems nicht mehr bewässert werden.
  • Düngen: Junge Linden gedeihen rascher, wenn du sie im Frühjahr mit organischem Dünger versorgst. 
  • Schneiden: Linden sind sehr schnittverträglich, und du kannst sie nach deinen Wünschen formen. Am besten schneidest du sie im Frühjahr vor der Lindenblüte zu. Dann treiben sie rasch aus und blühen noch prächtiger. Achte aber darauf, dass die Schnitte sehr glatt sind, damit sie rasch verheilen können.

Auch wenn die Linden als winterhart gelten, ist es sinnvoll, bei jungen Pflanzen Reisig und Tannenzweige rund um den Stamm zu verteilen. Das schützt die noch nicht so stark entwickelten Wurzeln vor zu großem Frost.

So schützt du den Lindenbaum vor Krankheiten

Da Linden wenig Gerbsäuren und Toxine im Holz einlagern, haben Pilze und Insekten relativ leichtes Spiel. Und obwohl ausgewachsene Linden mit den meisten Schädlingen trotzdem gut zurechtkommen, solltest du dir die Blätter dennoch regelmäßig anschauen. Folgende Schädlinge treten primär auf:

  • Blattläuse: Sie sondern klebrigen Honigtau ab, den Bienen zur Honigherstellung verwenden. Er verklebt aber auch alles rund um die Linde, was zu Rußtaupilzen führen kann. Wenn sich das Problem nicht von allein löst, helfen Marienkäfer.
  • Lindenspinnmilbe: Mit bloßem Auge nicht sichtbar erkennst du aber feine Gespinste. Leimringe um den Stamm im Winter oder Raubmilben bieten Abhilfe.
  • Cercospora Blattflecken und Blattbräune: In beiden Fällen findest du braune Flecken auf Blättern, eventuell auch Blattstilen und Zweigen. Schneide großzügig alle befallenen Regionen ab. Um dem Befall vorzubeugen, entferne rechtzeitig das gesamte Herbstlaub.
  • Stigmina pulvinata: Dieser Pilz lässt Zweige absterben und verhindert im Frühjahr einen gesunden Austrieb. Entferne großzügig alle befallenen Bereiche.

Als beste Vorbeugemaßnahme gilt: Herbstlaub zeitnah entfernen und regelmäßig den Baum screenen. Dann kannst du möglichen Befall rasch im Keim ersticken. 

Gewusst? Lindenholz eignet sich ideal zum Bau von Instrumenten oder für Holzschnitzereien.

Jetzt mehr über den Lindenbaum im Garten erfahren! 

Die Linde ist ein Baum, in dem sich die Jahreszeiten widerspiegeln: Im Sommer berauscht sie mit ihrem gelblich-weißen Blütenmeer, im Herbst mit goldenen Blättern, und im Winter harrt sie laublos dem Frühling. Ausgesprochen pflegeleicht wird sie an einem guten Standort über Jahrhunderte Geschichten zu erzählen wissen. Um die für dich passenden Sorte zu finden, schau dir auch die Artikel zur Amerikanischen Linde sowie zur Sommerlinde und Winterlinde an.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Lindenbäumen

Was ist der Lindenbaum und welche Eigenschaften hat er?
Der Lindenbaum ist ein Baum der Gattung der Lindengewächse oder Tiliaceae. Er hat herzförmige Blätter und kann bis zu vierzig Meter hoch werden. Im Herbst färben sich seine Blätter gelb und fallen herab, was eine gute Kompostquelle ergibt. Ab Anfang bis Mitte Juni beginnt die Blüte der ersten Lindenarten wie der Sommerlinde. Tausende beige Blüten verströmen dann ihren Duft und locken Bienen, aber auch andere Insekten an.
Welche Sorten von Lindenbäumen gibt es?
In Europa sind vor allem die Sommerlinde (Tilia platyphyllos), die Winterlinde (Tilia cordata) und die Silberlinde (Tilia tomentosa) verbreitet. Die Holländische Linde (Tilia x europaea) ist eine natürliche Kreuzung aus Sommer- und Winterlinde und besonders frostbeständig.
Welche Standortanforderungen sollte ich beachten, wenn ich einen Lindenbaum pflanzen möchte?
Lindenbäume bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Platz sowie durchlässige, mäßig-feuchte Erde. Manche Sorten wie Sommerlinden benötigen eine durchgängige Feuchtigkeit, während Winterlinden mit Dürreperioden zurechtkommen. Daher sollten vor der Pflanzung Raum in Kubikmetern, Bodenbeschaffenheit, Resistenz und weitere Baumsorten im Garten berücksichtigt werden.
Wie pflege ich meinen Lindenbaum?
Lindenbäume sind pflegeleichte, sich selbst vermehrende Bäume. In den ersten Jahren solltest du jedoch einige Punkte beachten, damit die Linde gut anwächst und sich optimal entwickelt. Dazu gehört, den Boden regelmäßig zu wässern, Schutz vor Nagetieren zu bieten und bei Bedarf zu beschneiden. Eine regelmäßige Schnittpflege fördert außerdem die Blütenbildung und kann die Blütezeit bis spät in den Juli verlängern.