Auch wenn die Indianerbanane gar keine Banane ist, tut das ihrer Exotik keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: Die Früchte vereinen die besten Eigenschaften von Mango, Papaya, Ananas und Banane. Der Baum selbst beeindruckt durch eine geschlossene, hochovale Krone. Im Mai trägt er glockenförmige Blüten, und in Gegenden mit Weinbauklima reifen die länglichen Früchte wunderbar aus. Wie du diesen ganz besonderen Baum pflanzt und pflegst, kannst du hier nachlesen.
Die Asimina triloba zählt zu Rahmapfelgewächsen (Annonaceae). Sie ist im gesamten östlichen Raum Nordamerikas bis nach Mexiko zu Hause. In der Natur wächst der Laubbaum bis zu acht Meter hoch. In Kübeln auf Terrassen oder Balkonen gezogen, sollte er an die drei Meter erreichen. Die Blätter werden an die zwanzig Zentimeter lang, sind länglich geformt und nehmen im Herbst eine goldgelbe Farbe an. Die Asimina ist einer dieser Bäume, für die der Indian Summer berühmt ist.
Im Mai blühen die Indianerbananen purpur- bis rostfarben. Die Blätter der Blüten sind leicht nach außen gebogen und haben mehrere Fruchtknoten. Die Früchte sitzen an kurzen Fruchtstielen und reifen zeitversetzt von August bis Anfang Oktober. Damit hast du eine sehr lange Erntezeit. Lösen lassen sich die Früchte durch leichtes Drehen.
Gewusst? Die Indianerbanane trägt auch die Namen dreilappiger Papau, Pawpaw, Michigan Banana oder Poor Man’s Banana.
In der Natur kommt die Asimina triloba vor allem an Waldrändern und nahe von Sümpfen vor. Auch im Garten ist ein Standort ideal, der zwar ausreichend sonnenbeschienen ist, damit die Früchte ausreifen können, aber nicht unbedingt eine pralle Sonneneinstrahlung zulässt. Auch sollte der Boden mäßig feucht bis lehmig sein bei einem pH-Wert von 5,5 bis 7. Gleichzeitig ist ein durchlässige Erde notwendig, damit keine Staunässe entsteht. Eher sandige Böden vertragen eine ordentliche Portion Kompost, um der Pflanze im Kampf gegen Schädlinge die nötige Stärke zu ermöglichen.
Toll an Pawpaws ist, dass sie extrem winterhart sind und Temperaturen von bis zu minus dreißig Grad aushalten, allerdings erst nach einigen Jahren. Als Jungpflanze von bis zu vier Jahren müssen sie etwas mehr gehütet werden. In den ersten Wintern solltest du unbedingt den Bereich um den Baum mit Reisig, Vlies oder anderen Isoliermaterialien gut abdecken. Alternativ hältst du die Pawpaw anfangs in einem Kübel und setzt sie erst zu einem späteren Zeitpunkt in den Garten.
Am besten pflanzt du die Asimina triloba im Herbst oder im Frühjahr bis Mai. Im Verkauf wird die Pawpaw aufgrund ihrer Pfahlwurzeln getopft angeboten und das in unterschiedlichen Größen. Bei kleineren Exemplaren macht es Sinn, sie noch ein bis zwei Jahre im Kübel zu belassen. Bei größeren Pflanzen kann es ans Einsetzen gehen:
Da der Baum nur etwa dreißig Zentimeter pro Jahr wächst, solltest du die Erde im Radius von einem halben Meter regelmäßig jäten, damit keine Nährstoffe verloren gehen. Im Frühjahr kannst du auch eine Mulchschicht auftragen.
Gewusst? Nach zirka acht Jahren sind Erträge von bis zehn Kilogramm pro Baum nicht selten.
Die Indianerbanane mag es absonnig und feucht. Ein gut gewässertes Erdreich ist daher essenziell. Hier nochmals zusammengefasst, was du bei der Pflege deiner Papau beachten solltest:
Bei älteren Bäumen kannst du alternativ den Stamm weiß anstreichen, um Frostrisse zu vermeiden. Indianerbäume im Kübel stellst du am besten in die Nähe eines Fensters in einen kühlen Raum wie die Eingangshalle.
Ein Rückschnitt ist bei der sehr langsam wachsenden Asimina triloba in den ersten drei Jahren nicht notwendig. Abgestorbene Zweige solltest du aber schon entfernen. Wenn der Baum dann größer geworden ist und Früchte trägt, kannst du zu steil stehende Seitentriebe abschneiden oder sie im 60-Grad-Winkel herunterbinden.
Vor allem bei Kübelpflanzen solltest du den Leittrieb ab drei Metern Höhe einkürzen. Damit die Früchte genügend Sonne abbekommen, entfernst du ab August am besten alle Blätter, die Schatten auf die Früchte werfen. So steigt die Chance, dass die Indianerbananen auf dem Baum ausreifen können.
Von August bis Oktober reifen die Bananen nach und nach aus. Sobald die grasgrüne Schale leicht gelblich wird und auf Fingerdruck nachgibt, sind die Früchte reif für die Ernte. Pflücke sie Stück für Stück und lege sie sachte ab, denn die Papaus bilden leicht Druckstellen und faulen. Deshalb müssen sie rasch zu Marmeladen, Chutneys oder Säften weiterverarbeitet oder gegessen werden. Im Kühlschrank überdauern sie zirka eine Woche.
Frisch schmeckt das gelbliche, weiche und nach Vanille duftende Fruchtfleisch ausgezeichnet in Kombination mit Milchprodukten. Bei uns wird die Pawpaw gern für Käsesahnetorten oder Quarkspeisen verwendet. Aber auch pur verfeinert sie jede Mahlzeit, denn nicht nur der Geschmack ist exquisit, auch die Inhaltsstoffe sind es. Sie reichen von ungesättigten Fettsäuren über Mineralien wie Kalzium, Kalium und Eisen zu Vitaminen wie E und C. Die krebshemmende Wirkung der Pawpaw ist sogar wissenschaftlich bewiesen.
Die meisten Sorten der Indianerbanane werden fremdbestäubt. Idealerweise pflanzt du daher zumindest zwei verschiedene Sorten an. Sie Sorten ‚Sunflower‘ und ‚Prima‘ sind eher selbstfruchtbar, bringen aber in Fremdbestäubung ebenfalls höhere Erträge. In ihrer natürlichen Umgebung wird die Indianerbanane über Insekten bestäubt, die es bei uns nicht gibt. Daher musst du selbst Hand anlegen:
Künstlich werden die Papaus mehrheitlich durch Veredelung über Sämlinge vermehrt. Du kannst es auch mit einer Aussaat im Freiland versuchen. Dafür wählst du am besten den Spätherbst. Wenn alles gut funktioniert hat, keimen die Samen im darauffolgenden Sommer aus.
Die Indianerbanane ist eine ausgesprochen spannende Pflanze, deren Früchte du bei uns noch kaum in Supermärkten findest. Selbstanbau zahlt sich daher in vielerlei Hinsicht aus: Der Baum ist für unsere Zonen sehr gut geeignet. Er trägt wunderschöne Blüten sowie noch besser schmeckende Früchte, die du rasch verarbeitet das ganze Jahr über genießen kannst.