Bananenpflanzen bilden laufend Ableger aus, sogenannte Kindeln. Das tun sie, weil der Stamm nach der Fruchtbildung eingeht. Deshalb baut die Staude vor und produziert kleine Tochterpflanzen, die alle Merkmale der Mutterpflanze haben. Da die Kindeln bereits als Ableger Wurzeln treiben, ist das Trennen und Ziehen von neuen Bananen relativ einfach und meist erfolgreich. Allerdings gilt es den richtigen Zeitpunkt, die richtige Größe der Ableger sowie eine fachkundige Abtrennung zu beachten. Wie das geht, erfährst du hier im Beitrag zur Ablegervermehrung.
Bananenpflanzen vertragen absolut keine Staunässe. Daher muss das Substrat sowohl im Kübel als auch im Gartenbeet genügend durchlässig sein, damit das Wasser vollkommen abrinnen kann. Dafür sollte die Garten- oder Blumenerde vermischt werden mit Sand, Kieseln, Blähton oder Kokosfasern. Auch kannst du Langzeitdünger in Form von Kompost beimengen. Letzteres ist aber nicht unbedingt nötig, wenn du gute stickstoffreiche Mischerde verwendest.
Bevor du Ableger einpflanzt, ist es ganz wichtig, das Substrat sowie gegebenenfalls das Pflanzgefäß zu desinfizieren. Stelle dafür Erde und Gefäß für bis zu dreißig Minuten bei 150 Grad in den Backofen. So verhinderst du, dass Krankheitskeime an die noch nicht so kräftigen Jungpflanzen kommen und diese schwächen könnten.
Wenn im Frühjahr Kindeln mindestens zwei große Blätter sowie Wurzeln gebildet haben und zumindest ein Drittel so groß sind wie die Mutter, kannst du die Ableger abtrennen und separat einpflanzen. Ansonsten belasse sie noch an der Mutterpflanze. Zum Vermehren gehe wie folgt vor:
Topfe nun die Kindeln einzeln in desinfiziertes Substrat ein und pflanze die Mutter ebenfalls mit frischer Erde in einen neuen Kübel.
Bei Freipflanzen lockere die Erde rund um den Stamm und lege die Verbindungsstelle zum Ableger frei. Gehe dann genauso vor wie bei Kübelpflanzen: Kindel von der Mutterpflanze abtrennen, Schnittstellen abwaschen und mit Holzkohlepulver desinfizieren.
In den ersten Wochen sind an den Bananenpflänzchen noch mehr Blätter als Wurzeln. Deshalb benötigen die Ableger während dieser Zeit eine besondere Pflege. Als Standort für die Töpfe mit den Kindeln eignet sich am besten Halbschatten. So wird die Wasserverdunstung reduziert und Trockenstress vorgebeugt. Für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit hilft es die Blätter regelmäßig zu besprühen. Stülpe alternativ eine transparente Haube über, die du mehrmals täglich zum Lüften abnimmst. Halte das Substrat konstant feucht, aber dünge die ersten acht Wochen nicht.
Beachte beim Gießen und Besprühen, dass Bananenpflanzen kalkunverträglich sind. Das heißt, das Wasser sollte entweder gut abgestanden oder gefiltertes Regenwasser sein. Auch ist zimmerwarmes Wasser ideal. Sobald erste Wurzelspitzen aus den Bodenlöchern des Topfes sprießen, ist es Zeit, die Ableger in den permanenten Kübel umzutopfen oder ins Freie zu pflanzen.
Nachdem der Ableger ausreichend Wurzeln geschlagen hat, geht es ans endgültige Umtopfen für das erste Jahr. Gehe dabei wie folgt vor:
Drücke die Erde für einen guten Bodenschluss rundum fest. Gieße die Pflanze mit weichem Wasser rasch an. Dabei überprüfst du nochmals, ob das Wasser auch sauber durchrinnt und somit die Erdkonsistenz genau richtig ist.
Gewusst? Die ausladenden Blätter der Bananenpflanze sind nicht nur Augenweide, sondern auch Luftfilter. Sie sollen gegen Müdigkeit, trockene Augen und Atemwegsreizungen auf natürliche Weise helfen.
Sobald du den Prozess des Abkindelns einmal erfolgreich durchgeführt hast, kannst du dir eine eigene Bananenplantage ziehen. Aber möglicherweise freuen sich ja Familie und Freunde ebenfalls über einen klimafreundlichen Bananenbaum? Bring am besten noch das nötige Know-how mit, das du auch in unseren Artikeln zur Bananenpflanze, zur Überwinterung der Bananenstaude und zur Vorbeugung brauner Blätter nachlesen kannst.