Mit heißeren Sommern und milderen Wintern werden Bananenpflanzen auch bei uns immer beliebter. Und obwohl die Musa ein Tropengewächs ist, gedeihen einige Sorten auch in Mitteleuropa ganz ausgezeichnet. Ein paar sind sogar winterhart, etwa die aus Japan stammende Musa basjoo. Doch welche Sorten eignen sich hier bei uns und was ist hinsichtlich des Umgangs mit der Pflanze zu beachten? Wie du Bananenpflanzen in unseren Breitengraden optimal pflegst, verraten wir dir hier.
Bananenpflanzen zählen zur Familie der Bananengewächse (Musaceae), die rund hundert Arten umfasst. Die folgenden Schlüsseleigenschaften findest du bei Bananen:
Im Sommer liebt die Bananenpflanze Frischluft, also kannst du sie getrost auf die Terrasse oder den Balkon stellen. Wichtig ist, sie langsam ans Freie zu gewöhnen, damit die Blätter nicht verbrennen. Im Winter fühlt sie sich in einem Wintergarten wohl, aber auch in einem luftigen Raum mit genügend Luftfeuchtigkeit. Winterharte Pflanzen belässt du im Freien
Bananenpflanzen haben ein sehr charakteristisches Aussehen mit ihrem riesigen, leuchtend-grünen Laub. Am ehesten könnte man sie mit Paradiesvogelstauden verwechseln. Doch an diesen Merkmalen kannst du dich vergewissern:
Blüten bildet die Musa erst nach zirka fünf Jahren. Diese sind überdimensional groß und von violetten Hüllblättern umgeben, die nach und nach abfallen. Die Früchte, also die Bananen, reifen bei uns meist nicht aus. Nachdem die Pflanze Früchte getragen hat, stirbt sie ab. Sie bildet aber Seitentriebe, die die alte Pflanze ersetzen.
Gewusst? Die Blüten der Bananenpflanzen duften angenehm nach Honig.
Im Haus solltest du die Bananenstaude an einen hellen, warmen und luftigen Platz stellen. Je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto besser. Kühler als zehn Grad sollten es nicht werden. Etwas dunkler funktioniert aber auch. In diesem Fall schneidest du die Pflanze stark zurück. Von Ende Mai bis September bevorzugt die Musa aber das Freie. Da steht sie am liebsten nahe einer Hauswand, wo die Hitze in der Nacht noch abstrahlt. Gewöhne deine Bananenpflanze langsam an Freiluftbedingungen und stelle sie zuerst in den Halbschatten, damit die Blätter nicht verbrennen.
Winterharte Exemplare kannst du im Freien belassen, entweder im winterharten Kübel oder im Beet. Zu kalt darf es dafür aber nicht werden, sprich winterharte Bananen halten etwa minus zehn Grad aus. Der Standort sollte auf jeden Fall windgeschützt sein, damit die Blätter nicht zu stark einreißen. Auch solltest du die Pflanze im Winter rundum isolieren.
Kübelpflanzen topfst du alle ein bis zwei Jahr im Frühjahr um, da die Bananenstaude extrem rasch wächst. Der neue Kübel sollte auf jeden Fall um die zwanzig Zentimeter größer sein. Am besten verwendest du ein strukturstabiles Torf-Sand-Gemisch, das Feuchtigkeit mäßig ausgeprägt bindet. Setze dabei die Bananenpflanze nicht zu tief in den Kübel ein, damit die Wurzeln nach unten genug Spielraum haben.
Im Beet planst du rund um die Bananenpflanze einen Abstand von mindestens eineinhalb Metern ein. Zum Einpflanzen im Freien eignen sich am besten die Monate Mai bis August, damit sich die Musa noch gut vor dem Winter eingewöhnen kann. Auch sollte die Bananenstaude schon etwas älter sein, da Jungpflanzen Winter im Freien nicht so gut übertauchen.
Besonders im Sommer benötigt die Musa gleich mehrmals täglich Wasser. Staunässe mag sie aber genauso wenig wie die meisten anderen Pflanzen. Zusätzlich duschst du sie schon mal mit dem Wasserschlauch oder tauchst sie in die gefüllte Badewanne. Alle zwei Wochen fügst du zum Gießwasser stickstoffreichen flüssigen Dünger hinzu. Alternativ gibst du Langzeitdünger in den Topf oder das Pflanzloch. Die Beeterde kannst du auch im Frühjahr mit etwas Kompost anreichern.
Bananenstauden sind sehr schnittverträglich, wobei du Kübelpflanzen gar nicht schneiden musst, es sei denn, sie werden zu groß. Dann solltest du zu groß gewordene Blätter abschneiden. Verfärbte alte Blätter entfernst du am besten an der Basis. Wenn du deine Pflanze zur Überwinterung nach innen stellst, solltest du den Stamm zuschneiden. Dann treibt die Musa im Frühjahr aus der Mitte heraus neu aus.
Auch winterharte Sorten benötigen einen guten Winterschutz, denn die Blätter frieren zurück. Nur der Scheinstamm hält Fröste bis minus zehn Grad aus. Gehe bei der Vorbereitung für die Überwinterung beispielsweise wie folgt vor:
So verpackt hast du gute Chancen, dass der Wurzelstock nicht erfriert und im Frühjahr wieder austreibt. Im Haus gibst du die Staude an einen hellen, warmen Platz oder an einen kühlen, dunkleren Standort.
Am einfachsten vermehrst du die Bananenstaude mit Ablegern, die bereits gewurzelt haben. Dafür brauchst du aber bereits eine Pflanze. Alternativ kaufst du dir am besten Jungpflanzen, da die Erfolgsquote bei der Aussaat niedrig ist. Solltest du es dennoch versuchen wollen, achte auf folgendes:
Nach zirka zwei bis drei Wochen sollten dann die Keimlinge sichtbar werden. Manchmal kann es auch länger dauern oder gar nicht passieren. Dann versuche es einfach nochmals.
Insgesamt gibt es Dutzende Sorten an Bananenpflanzen, doch nicht alle sind bei uns für die Haltung in Haus und Garten geeignet. Daher stellen wir dir hier nur einige widerstandsfähigere vor:
Die ‚Musa Dwarf Cavendish‘ ist, wie ihr Name schon sagt, eine Zwergbanane, die nur eineinhalb Meter groß wird und sich daher optimal als Zimmerpflanze eignet. Diese Sorte muss aber auf jeden Fall im Haus überwintern und mit der Zeit umtopfen. Mit etwas Glück bildet sie sogar essbare Bananen aus.
Bananenpflanzen bringen die große Welt zu dir nach Hause. Durch die verschiedensten Sorten hast du die Qual der Wahl. Haus und Terrasse oder doch Gartenbeet, alles ist möglich. Mit genügend Licht, Wasser und Dünger sowie etwas Fingerspitzengefühl beim Überwintern werden dir Bananenpflanzen viele Jahre Freude bereiten. Lies dazu gerne noch unseren Artikel zur Überwinterung der Bananenpflanze und erfahre, was bei Kälte zu tun ist.