Jakobskreuzkraut erkennen – so wird die Giftpflanze deutlich! 

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Dezember 8, 2022
Jakobskreuzkraut erkennen
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Das Jakobskreuzkraut oder Greiskraut gedeiht, wo es wenig Konkurrenz findet. Und das sind nicht selten stark abgeweidete Flächen, gerade dort, wo es auf keinen Fall wachsen sollte. Die hochgiftige Pflanze schadet nämlich insbesondere Rindern und Pferden. Das Jakobskraut zu erkennen, ist jedoch ganz einfach. Wir erklären dir hier, woran du es erkennst und womit es gerne verwechselt wird.

Warum Jakobskreuzkraut für Mensch und Tier gefährlich ist

In der Jacobaea vulgaris sind sogenannte Pyrrolizidinalkaloide enthalten, ein Giftstoff, der schwere Leberschädigungen bei Rindern, Pferden und Schafen hervorrufen kann. In der Regel besteht die Gefahr, dass diese das Greiskraut (botanisch Senecio) im Heu mitfressen. Auf der Weide wird es aufgrund seiner Bitterstoffe eher gemieden. Aber auch irrtümlich von Menschen aufgenommen, kann es zu Leberschäden führen. Das geschieht beispielsweise über vergifteten Honig, Milch oder Tee.

Das Jakobskreuzkraut sieht einigen anderen nichtgiftigen Pflanzen sehr ähnlich, und es kann daher schnell mal zu Verwechslungen kommen. Deshalb ist es von essenzieller Bedeutung, dass du über alle eindeutigen Merkmale des Jakobskreuzkrauts genau Bescheid weißt. So schützt du nicht nur deine Tiere, sondern auch dich und deine Mitmenschen vor irreversiblen Schäden.

Gewusst: Das lateinische Senecio bedeutet Greis und verweist auf die weißen Samenschöpfe, die der Verbreitung der Samen dienen.

In diesen Fällen besteht Verwechslungsgefahr zum Kreuzkraut 

Drei Pflanzen wachsen an ähnlichen Plätzen wie das Greiskraut. Sie alle bilden ebenfalls gelbe Blüten aus. Zwei davon sind ungiftig und dienen als Heilpflanzen. Eine ist ebenfalls eine Giftpflanze. Schlussendlich gibt es noch die wilde Rucola, doch diese wächst nicht in unseren Breitengraden. Identifiziert wird sie an ihrem starken Geruch und den weichen, unbehaarten Blättern.

  • Wiesen-Pippau: Crepis biennis ist wie das Kreuzkraut ein Korbblütler und wird damit am häufigsten verwechselt. Schaue am besten auf die Stängel: Der Wiesen-Pippau hat tiefgrüne, während das Kreuzkraut violett getönte aufweist. Die Blüten der Crepis erinnern noch dazu an Löwenzahn und haben hellgelbe Blüten. Die Blätter sind weniger weit ausgeschnitten.
  • Johanniskraut: Du bestimmst das Johanniskraut an den fünf sternförmigen Blütenblättern. Die Blätter sind außerdem unbehaart und maximal drei Zentimeter groß. Und der dritte Test ist das Zerreiben der Knospen. Beim Johanniskraut tritt das tiefrote Hypericin aus. Weist die Pflanze noch dazu einen straff aufrechten Wuchs auf, handelt es sich um das ungiftige Johanniskraut.

Der Reinfarm, Tanacetum vulgare, ist wie das Kreuzkraut giftig und zählt zu den Korbblütlern. Die Blüten sehen ein bisschen wie Westenknöpfe aus. Bei Hautkontakt kann es wie beim Jakobskreuzkraut zu allergischen Reaktionen kommen. Der Reinfarm wird auch als Färbemittel verwendet, der vor allem Wolle ein dunkles Gelb verleiht.

An diesen Merkmalen lässt sich das Jakobskreuzkraut erkennen 

Die margaritengleichen gelben Blüten der Jacobaea, die von Juni bis in den Oktober blühen, sind wohl die typischste Charakteristik zusammen mit dem Blattwerk, das an Grünkohl erinnert. Nachstehend findest du alle Merkmale aufgelistet, an denen du deine Bestimmung vornehmen solltest.

  • Blätter: Auf der Oberseite sind die behaarten Blätter dunkelgrün, auf der Unterseite weißlich. Die Blattrandeinschnitte können einfach oder doppelt sein.
  • Stängel: Die dunkelroten bis violett schimmernden Stängel sind zirka 30 bis in 120 Zentimeter hoch und wachsen aufrecht.
  • Blüten: Blüten bilden sich erst im zweiten Jahr. Die Blütenblätter sind eng aneinander gereiht. In der Mitte sitzt das Blütenherz, das farblich etwas dunkler im Gelbton ist. Die Blüten besitzen eine Doldentraube, und die Blütenköpfe bilden darauf eine Art Schirm.
  • Geruch: Zerriebene Blätter geben einen sehr unangenehmen Geruch frei. 

Im ersten Jahr bildet die Jacobaea Rosettenblätter, die auch beim Abmähen ohne Blütenausbildung erhalten bleiben. Die Blüten sind zwar giftiger als die Blätter, doch auch die Blätter können Schaden anrichten. Daher genügt es auch nicht, das Kraut oberflächlich zu entfernen. 

Tipp:
Bevor du Zweige zur Bestimmung pflückst, ziehe dir am besten Handschuhe über oder verwende ein Stofftaschentuch. Sowohl das Jakobskreuzkraut als auch der Reinfarn können allergische Hautreaktionen hervorrufen.

So lässt sich das Jakobskraut am effektivsten bekämpfen 

Das Jakobskreuzkraut muss inklusive der Wurzeln eliminiert werden. Bei großen Weiden mit einer starken Verbreitung hilft oft nur Chemie, vor allem, wenn es schnell gehen muss. Hier musst du Experten hinzuziehen, die in der Regel mit Glyphosat sprühen. Nachher sammelst du die abgestorbenen Pflanzen auf und entsorgst sie. 

Entdeckst du die Ausbreitung des Krautes früh genug, kannst du auch mit mechanischen Methoden arbeiten und die Pflanzen als Ganzes ausstechen. Hast du mehr Zeit zur Verfügung, wählst du am besten biologische Methoden. Setze beispielsweise den Blutbären aus, eine Raupe, die auf das Jakobskreuzkraut spezialisiert ist und es so sehr schwächt, dass es abstirbt. 

Erfahre jetzt mehr über das Jakobskreuzkraut im Garten! 

So hübsch das Greiskraut auch anzusehen ist, auf Weiden und in Gärten hat es nichts verloren. Das Jakobskreuzkraut schnell zu erkennen, ist daher extrem wichtig. Durch seine massive Selbst-Aussaat kann es leider rasch passieren, dass es sich bei dir einnistet. Im Artikel zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts findest du weitere hilfreiche Tipps, wie du es wieder loswirst. 

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Jakobskreuzkraut

Warum ist das Jakobskreuzkraut für Mensch und Tier gefährlich?
Das Jakobskreuzkraut enthält giftige Substanzen, die schwere Leberschäden bei Rindern, Pferden und Schafen verursachen können. Es kann auch beim Verzehr von kontaminiertem Honig, Milch oder Tee zu Leberschäden bei Menschen führen.
Wie erkenne ich das Jakobskreuzkraut und welche Verwechslungsgefahr besteht?
Das Jakobskreuzkraut hat margaritengleiche gelbe Blüten und Blätter, die an Grünkohl erinnern. Es kann leicht mit anderen gelben Blütenpflanzen wie Wiesen-Pippau, Johanniskraut und Reinfarn verwechselt werden. Wilder Rucola wächst nicht in unseren Breitengraden.
Woran erkenne ich das Jakobskreuzkraut genau?
Das Jakobskreuzkraut hat dunkelgrüne, behaarte Blätter auf der Oberseite und weißliche auf der Unterseite. Die Stängel schimmern dunkelrot bis violett. Die Blüten bilden eine Doldentraube mit einem dunkleren Gelbton im Blütenherz. Zerriebene Blätter haben einen unangenehmen Geruch.
Wie kann das Jakobskreuzkraut effektiv bekämpft werden?
Zur effektiven Bekämpfung des Jakobskreuzkraut sollten die Pflanzen einschließlich der Wurzeln entfernt werden. Bei großflächigem Befall kann chemische Behandlung mit Glyphosat notwendig sein. Mechanische Methoden wie das Ausstechen der Pflanzen oder der Einsatz von natürlichen Feinden wie der Blutbärenraupe sind ebenfalls möglich. Weitere Tipps zur Bekämpfung findest du in unserem Artikel.