Jakobskreuzkraut bekämpfen – so wirst du das Giftkraut los! 

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Dezember 8, 2022
Jakobskreuzkraut bekämpfen
hello world!

Inhaltsverzeichnis

Die giftigsten Pflanzen blühen oft am schönsten. Auch das Jakobskreuzkraut bildet ausgesprochen attraktive leuchtend-gelbe Blüten, doch für Pferde und Rinder sind sie hochtoxisch. Deshalb musst du Weideflächen unbedingt auf dieses Kraut regelmäßig untersuchen. Das Jakobskreuzkraut bekämpfen, kannst du dann auf verschiedene Arten. Doch welches Vorgehen eignet sich rund um das Giftkraut am ehesten? Wie du dabei am besten vorgehst, erklären wir in diesem Artikel.

An diesen Merkmalen wird Jakobskraut erkennbar

Das Jakobskreuzkraut oder Jakobsgreiskraut ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr Rosetten ausbildet und im zweiten blüht. Mit welchen Pflanzen es leicht zu verwechseln ist, kannst du in unserem Artikel ‚Jakobskraut erkennen‘ nachlesen. Es wächst vor allem an Wegrändern, auf übernutzten grünen Flächen, aber auch im Gartenbeet. Inzwischen ist es viel verbreiteter als früher, was Wissenschaftler auch den Klimaveränderungen zuschreiben.

  • Blüten: goldgelbe, eng aneinandergereihte Blüten
  • Blütezeit: von Juni bis Oktober
  • Blätter: dunkelgrüne, behaarte, gezackte Blätter mit stumpfen Blatträndern und weißlicher Unterseite
  • Stängel: bis 120 Zentimeter lange dunkelrote bis violette Stängel
  • Geruch: Beim Zerreiben der Blätter dritt ein sehr unangenehmer Geruch auf.

Giftig sind Blätter und Blütenstände der Jacobaea vulgaris sowohl im frischen als auch im getrockneten Zustand. Rinder und Pferde können daran sogar aufgrund einer Leberverhärtung eingehen. Für Schafe und Ziegen ist das Kreuzkraut etwas weniger gefährlich. Grundsätzlich meiden die Tiere das Kraut auf der Weide wegen seiner Bitterstoffe, doch im Heu wird es einfach mitgefressen.

Gewusst? Bei einer irrtümlichen Zubereitung von Tee aus Jakobskreuzkraut können auch Menschen Leberschäden davontragen. Bei Hautkontakt kann es zu allergischen Reizungen kommen. Deshalb immer Gartenhandschuhe tragen, wenn du mit dem Kreuzkraut hantierst.

Diese Maßnahmen eignen sich zur Bekämpfung des Krauts 

Da das Jakobskreuzkraut über 120 Insekten als Nahrungsquelle dient, ist grundsätzlich eine möglichst natürliche Bekämpfung vorzuziehen. Nur wenn keine der biologischen und mechanischen Methoden greift, empfehlen wir den Einsatz von Chemie. Wichtig ist auch eine möglichst frühe Bekämpfung, idealerweise im ersten Jahr des Wachstums. Die ausgewachsenen Pflanzen entwickeln nämlich bis zu 150.000 Samen, die sich im Umfeld von sieben Kilometern ausbreiten.

Biologische Bekämpfung

Kaninchen sind natürliche Fressfeinde, die die Wurzeln und Blätter fressen und damit der Giftpflanze über Zeit das Garaus machen. Raupen wie etwa der auf die Jacobea spezialisierte Jakobskrautbär, auch Blutbär genannt, ernähren sich von den Blättern und Stängeln. Dadurch geht das Jakobskreuzkraut ebenfalls ein. Auch Käfer und Fliegen können ausgesetzt werden. Das ist dann aber ein etwas langwierigeres Prozedere.

Mechanische Bekämpfung

Effizienter ist es, die noch nicht blühenden Pflanzen inklusive die gesamten Wurzeln auszustechen und über den Haushalts- oder Biomüll zu entsorgen. Nach der Kompostierung sind keine Giftstoffe mehr nachweisbar. Am leichtesten stichst du das gesamte Wurzelwerk mit der Grabegabel oder einem Pflanzenstecher nach Regen aus. Transportiere die Giftpflanzen in dichten Säcken.

Chemische Bekämpfung

Bei großflächigem Auftreten des Jakobskreuzkrauts hilft oft nur mehr die Chemiekeule mit Glyphosat. Je jünger die Pflanzen sind, desto rascher wirkt dabei das Herbizid. Weniger effektiv ist der Einsatz bei sehr hohen oder niedrigen Temperaturen sowie bei Dauerregen. Sobald die Pflanzen abgestorben sind, musst du sie auf jeden Fall auch noch von Hand aufsammeln und entsorgen.

Jakobskreuzkraut mit Chemie zu bekämpfen, musst du aber den Profis überlassen. Gemäß der Spritzmittelverordnung obliegt es ausschließlich geschultem Personal wie Gartenfachfirmen oder Landwirten, die Spritzvorrichtungen zu handhaben. Bedenke auch immer, dass du mit Chemie die gesamte Bodenfläche verunreinigst und die Auswirkungen auf Mensch und Tier noch nicht vollkommen geklärt sind.

Tipp:
Gehe nach der Entfernung regelmäßig in drei- bis fünftägigen Abständen das gesamte Areal ab und überprüfe, ob du auch wirklich alle Pflanzen erwischt hast und nichts mehr nachwächst. 

Auf diese Weise lassen sich Flächen neu bepflanzen 

Eine andere Möglichkeit dem Kraut Einhalt zu gebieten bzw. es ganz loszuwerden ist es, die gesamte Grünfläche umzupflügen. Danach solltest du alles Grün entsorgen. Da die Pflanzen primär auf mageren, ausgelaugten Böden sprießen, dünge den Boden großzügig mit Mulch und beginne erst dann mit der frischen Aussaat.

In der Folge solltest du regelmäßig die Grünfläche auf potenziellen, hartnäckigen Nachwuchs des Jakobskreuzkrauts kontrollieren. An den kleinen Rosetten ist es in der Regel früh erkennbar. Und wenn du dann gleich Hand anlegst, hatte es noch keine Zeit auszusäen. Stelle auch sicher, dass du das Gras dicht aussäst. Da das Wurzelkreuzkraut konkurrenzschwach ist, hat es dann weniger Chancen nachzuwachsen.

Gewusst? Es genügt auf keinen Fall, die Pflanzen auszureißen. Alle Wurzeln müssen mitentfernt werden. Mähen ist noch dazu kontraproduktiv. Besonders wenn die Pflanzen bereits blühen, verteilst du damit die Samen großflächig.

Wie Schädlinge und Krankheiten den Kräutern schaden 

Wenn du Grünflächen hast, auf denen keine Tiere wie Pferde, Rinder oder Schafe weiden, ist der Einsatz von Schädlingen auf jeden Fall die nachhaltigste und bodenschonendste Option. Damit wurden beispielsweise in den USA schon sehr gute Erfolge verzeichnet. Allerdings kann schon mal ein Jahrzehnt ins Land ziehen, bevor du die Flächen vollkommen vom Kreuzkraut gesäubert hast. Folgende Tierchen gehen der Jacobaea dabei ans Kraut:

  • Käfer
  • Raupen wie der Blutbär
  • Fliegen

Setze die Schädlinge nahe der Jacobaea aus. Je mehr du davon hast, desto besser. Blutbären mögen vor allem Blätter und Stängel. So saugen sie den Kräutern die Lebensenergie aus und die Pflanzen gehen ein. Solltest du oder deine Nachbarn Kaninchen halten, dann lasse sie von Zeit zu Zeit überwacht in die Nähe des Jakobsgreiskrauts. Sie fressen sowohl das Kraut als auch die Wurzeln, denn ihnen schaden die enthaltenden Pyrrolizidin-Alkaloide in der Pflanze nicht. 

Die beste Lösung: Kreuzkraut gar nicht erst wachsen lassen! 

Am einfachsten kannst du das Jakobskreuzkraut bekämpfen, indem du für dichte, geschlossene Grünflächen sorgst, denn das Kraut kann nur da wachsen, wo es keine anderen Pflanzen gibt. Wenn Böden doch mal offen werden, säe das konkurrenzstarke deutsche Weidelgras oder den Wiesenschweidel aus. Schnellwüchsige Leguminosen in Kombination mit Gräsern sind am wirkungsvollsten. Auch rechtzeitige Flächenwechsel der Weidetiere beugen offenen Böden vor. 

FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Jakobskreuzkraut

Welche Merkmale helfen bei der Erkennung von Jakobskreuzkraut?
Das Jakobskreuzkraut zeichnet sich durch goldgelbe, eng aneinandergereihte Blüten, dunkelgrüne, behaarte, gezackte Blätter mit stumpfen Blatträndern und weißlicher Unterseite sowie bis zu 120 Zentimeter lange dunkelrote bis violette Stängel aus.
Wie kann man das Jakobskreuzkraut effektiv bekämpfen?
Zur Bekämpfung des Jakobskreuzkrauts eignen sich biologische, mechanische und chemische Methoden. Biologisch können Kaninchen und bestimmte Raupenarten eingesetzt werden. Mechanisch ist das Ausstechen der Pflanzen inklusive der Wurzeln effizient. Chemisch kann Glyphosat verwendet werden, jedoch sollte dies geschultem Personal überlassen werden.
Wie lassen sich Flächen nach der Bekämpfung neu bepflanzen?
Um Jakobskreuzkraut zu verhindern oder zu beseitigen, kann die gesamte Grünfläche umgepflügt werden. Danach sollte das gesamte Grün entsorgt und der Boden großzügig mit Mulch gedüngt werden. Anschließend kann mit der frischen Aussaat begonnen werden.
Was ist die nachhaltigste Methode, um das Jakobskreuzkraut zu bekämpfen?
Die nachhaltigste Methode, das Jakobskreuzkraut zu bekämpfen, besteht darin, für dichte, geschlossene Grünflächen zu sorgen, da das Kraut nur dort wächst, wo es keine anderen Pflanzen gibt. Durch die Aussaat von konkurrenzstarken Gräsern, wie dem deutschen Weidelgras oder dem Wiesenschweidel, kann das Wachstum des Kreuzkrauts unterdrückt werden.