Immer mehr Hobbygärtner kombinieren Herbst- und Sommerhimbeeren, um möglichst lange in den Genuss der leckeren Früchte zu kommen. Die Herbsthimbeeren überzeugen mit zahlreichen Vorteilen, denn diese Pflanzen zeichnen sich durch eine hohe Krankheitsresistenz aus, begeistern mit einer mehrwöchigen Erntezeit und sind außerdem pflegeleicht. Wir erklären, wie du herbstfruchtende Himbeeren richtig pflegst, und gehen auf die beliebten Sorten ein.
Im Unterschied zu Sommerhimbeeren tragen die Herbsthimbeeren auf einjährigen Ruten. Es sind solche Triebe, welche die Pflanze im Frühjahr bildet. Daher beginnt die Blüte- und dementsprechend die Erntezeit bei diesen Himbeeren später. Je nach Sorte kannst du schon Anfang August die ersten reifen Herbsthimbeeren pflücken und dich noch im Oktober an den leckeren Früchten erfreuen.
Herbsthimbeeren punkten nicht nur mit einer langen Saison, sondern sind auch gesunde Pflanzen. Zum einen sind diese Beeren gegen den Himbeerkäfer resistent, da zum Zeitpunkt der Fruchtbildung die Eiablage des Himbeerkäfers bereits erfolgt ist. Zum anderen sind die Herbsthimbeeren weitgehend gegen die Rutenkrankheit unempfindlich, da alle Ruten vor dem Neuaustrieb zurückgeschnitten werden.
Interessant: Unter den Herbsthimbeersorten gibt es sogenannte Twotimer, die sowohl auf ein- als auch auf zweijährigen Trieben tragen.
Die im Herbst tragenden Himbeeren stehen hoch in der Gunst der Gärtner. Kein Wunder also, dass du bei der Auswahl an Sorten aus dem Vollen schöpfen kannst. Folgende Himbeersorten sind ertragreich, pflegeleicht und gesund:
Wie alle anderen Himbeerarten, mögen es auch die Herbsthimbeeren sonnig und warm. An windgeschützten Standorten sind die Sträucher am besten aufgehoben und lassen sich unter anderem in einem Gewächshaus anbauten. Denke jedoch daran, das Gewächshaus regelmäßig zu lüften, um Pilzbefall vorzubeugen.
Damit sich die Herbsthimbeeren wohlfühlen, sind tiefgründige, humose Böden mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6 von Vorteil. Sind in deinem Hausgarten die Böden eher dicht und schwer, lockere die Erde vor der Pflanzung. Am besten du arbeitest in den Boden entweder eine spezielle Erde für Beerenobst ein oder wertest den Boden mit reifem Kompost und Hornspänen auf. Außerdem trägt Sand zum Auflockern des Bodens bei.
Gut zu wissen: Alternativ baue die Herbsthimbeeren auf einem rund 30 bis 60 Zentimeter hohen Damm aus extra aufbereiteter Erde an.
Im Herbst ist die Pflanzzeit der Herbsthimbeeren. Wenn du die Sträucher im Oktober setzt, dann haben diese Zeit, sich zu verwurzeln. Du hast bereits den Boden mit Nährstoffen angereichert, es bleibt nur noch, eine Rankhilfe für die Ruten zu bauen. Ein Spalier aus Holzpfählen und Drähten oder ein Knotengitter mit einem Gittergeflecht aus Drähten eignen sich als Kletterhilfe gleich gut.
Pflanze die Herbsthimbeeren in einem Abstand von rund 30 Zentimetern, der Abstand zwischen den Reihen soll für einfachere Pflege bei mindestens 150 Zentimetern liegen. Denke unbedingt daran, die flachwurzelnden Pflanzen nicht zu tief zu setzen: Die Grundknospen sollen höchstens 5 Zentimeter unter der Erde liegen.
Du hast im Herbst die Himbeersträucher in einen mit Kompost und Hornspänen angereicherten Boden gepflanzt. In Frühling sind die Herbsthimbeeren angewachsen und bereit für den Austrieb. Um den Pflanzen eine gute Starthilfe zu geben, dünge die Himbeeren im März mit einem organischen Beeren-Langzeitdünger. Noch einmal versorgst du die Pflanzen mit Düngemittel kurz vor der Blütezeit im Sommer.
Während der Trockenzeit brauchen die Himbeeren Wasserzufuhr, da die Sträucher als Flachwurzler leicht austrocknen. Versorge die Pflanzen in den Morgenstunden mit kalkfreiem, abgestandenem Wasser, das du gezielt an die Wurzeln abgibst. Achte darauf, Blätter und Früchte beim Gießen auszusparen, da Feuchtigkeit zum Schimmelpilzbefall führt.
Unabhängig von der Varietät sind alle Himbeeren zu schneiden, wobei die Herbsthimbeeren in dieser Hinsicht vergleichsweise unkompliziert sind. Unterschiede bestehen dabei zwischen einmal und zweimal tragenden Sorten.
Wenige Wochen nach dem Austrieb im Frühjahr und noch vor der Blüte merkst du, dass nicht alle Ruten gleich kräftig aussehen. Schneide daher die schwächeren Triebe bodennah zurück, sodass rund 10 bis 15 Ruten pro laufenden Meter übrigbleiben. Nach der Ernte schneide die abgetragenen Triebe ebenfalls bodennah zurück.
Genauso wie bei einmal tragenden Sorten entfernst du im Frühling die schwächeren Triebe. Nach der Ernte im Herbst schneidest du nur den abgeernteten Teil der Triebe zurück. Auf dem vitalen Teil tragen die Himbeeren im nächsten Jahr wieder.
Um ein weiteres Himbeerbeet anzulegen, musst du nicht immer neue Pflanzen kaufen. Wilde Himbeerableger kommen dir dabei gelegen. Du schneidest die kräftigsten der überflüssigen Triebe zurück, verankerst diese liegend im Boden und streust abschnittweise Erde darüber.
Sobald die Abschnitte unter der Erde Wurzeln schlagen, zerteilst du den Trieb und setzt die einzelnen Stücke an der vorgesehenen Stelle. Aus jedem gepflanzten Abschnitt entwickelt sich ein neuer Himbeerstrauch.
Jetzt kennst du dich mit herbsttragenden Himbeeren aus und weißt, wie die Sträucher zu pflanzen, pflegen, schneiden und auch zu vermehren sind. Würdest du gerne noch mehr über das leckere heimische Obst erfahren? Dann empfehlen wir dir unsere Beiträge zum richtigen Standort, zur Vermehrung oder zum Beispiel zu den beliebtesten Himbeersorten.