Himbeeren (Rubus idaeus) sind anspruchslose und ertragreiche Gartenklassiker, die dich sortenabhängig bis in den Herbst hinein mit aromatisch-leckeren Früchten erfreuen. Neben dem Düngen und Wässern gehört auch der Rückschnitt zum Pflegeprogramm der Himbeersträucher. Wir erklären, warum die Gehölze einen Schnitt benötigen und wie du deine Himbeeren richtig schneidest.
Zwar kann dir das Schneiden der meist stacheligen Triebe etwas anstrengend erscheinen, jedoch sollst du diese Maßnahme nicht vernachlässigen. Für die Himbeeren bedeutet Rückschnitt mehr Kraft und Gesundheit, bei dir bedanken sich die Sträucher mit einer reichhaltigen Ernte. Diese Gründe sprechen fürs Zurückschneiden von Himbeerruten:
Alle Himbeersorten lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: Sommer- und Herbsthimbeeren. Die Sommerhimbeeren tragen im Juni und Juli auf den zweijährigen Ruten, also den Trieben aus dem letzten Jahr. Die Herbsthimbeeren tragen auf einjährigen Ruten, also auf den Trieben, welche im Frühling entstehen. Somit bilden alle Himbeeren unabhängig von der Sorte im Frühjahr neue Triebe.
Deine Aufgabe als Gärtner ist es, die Entwicklung der Pflanzen genau zu beobachten und durch einen gezielten Rückschnitt die Himbeeren nach dem Austrieb zu stärken. Da zu viele Ruten den Himbeersträuchern ihre Kraft nehmen und zu nahe aneinander wachsende Triebe sowohl die Übertragung von Krankheiten beschleunigen als auch das Abernten erschweren, musst du diese ausdünnen.
Warte, bis sich die neuen Triebe ausreichend entwickelt haben, aber noch nicht blühen. Suche ungefähr die zehn kräftigsten unter den jungen Trieben aus und lasse diese stehen. Die restlichen schneidest du bodennah zurück. Auch wenn manchmal die Entscheidung dir etwas schwerfallen wird, tut das Zurückschneiden den Sträuchern gut.
Du möchtest, dass deine Himbeersträucher einen reichen Ertrag bringen und dich über Jahre hinweg mit leckeren Früchten erfreuen? Dann musst du regelmäßig kranke Ruten zurückschneiden. Vor allem die gefürchtete und unheilbare Rutenkrankheit lässt sich auf diese Weise effektiv in Schach halten.
Entdeckst du vergilbte oder eingerollte Blätter an deinen Sträuchern, schneide ebenfalls die erkrankten Ruten ab. Gehe aber der Sache auf den Grund, eventuell braucht die Pflanze Düngemittel oder Wassergaben.
Wichtig zu wissen: Wenn du kranke Ruten abschneidest, lasse diese nie auf dem Boden liegen. Entsorge die Triebe am besten im Restmüll.
Sowohl für Herbst- als auch für Sommerhimbeeren gilt: Nach der Ernte sind die Himbeersträucher zurückzuschneiden. Die Erntezeit ist wiederum sortenabhängig und kann sowohl im Sommer als auch im Herbst liegen. Befolge unsere einfache Anleitung, um deine Himbeeren fachgerecht zu schneiden.
Deine Sommerhimbeeren fruchten auf den Ruten aus dem Vorjahr. Im Schnitt sind die Himbeeren spätestens bis Ende Juli abgeerntet. Die abgetragenen Ruten sterben nach der Ente ab und es ist sinnvoll, diese Triebe bodennah abzuschneiden. So beugst du Pilzbefall und anderen Himbeerkrankheiten vor. Achte lediglich darauf, keine jungen Triebe zu kappen, damit du auch ein Jahr darauf leckere Früchte genießt.
Der Schnitt von herbstfruchtenden Sorten gestaltet sich noch einfacher als der Rückschnitt von Sommerhimbeeren. Ist die Ernte vorbei, schneidest du die abgeernteten Ruten in Bodennähe radikal zurück. Die neuen Triebe der Himbeeren werden sich ja erst im kommenden Frühling bilden.
Sind deine Himbeeren gesund und frei von Krankheiten, lasse einige bereits vertrocknete Ruten stehen. Es ist erwiesen, dass auf diese Weise die Pflanze besser den Frost übersteht. Außerdem überwintern in den abgetragenen Ruten diverse Insekten, darunter Raubmilben, welche in der nächsten Saison den Blattläusen und anderen Schädlingen den Garaus machen.
Beachte die Besonderheit der zweimal tragenden Twotimer-Himbeeren: Bei den Twotimern schneidest du die zweijährigen Ruten ganz und nur den abgetragenen Abschnitt der einjährigen Ruten zurück.
Das Schneiden von Himbeeren ist eine Kombination aus Prophylaxe und Wellness für deine Himbeersträucher. Mehr noch, durch den Rückschnitt lassen sich die Pflanzen problemlos vermehren. Wenn du die Sträucher im Frühling oder Frühsommer ausdünnst, verwende für Stecklinge die kräftigsten unter den zurückgeschnittenen Trieben.
Teile diese in mehrere Abschnitte unter und setze diese in eine Anzuchterde. Feuchte die Stecklinge gründlich, und schon nach ein paar Wochen schlagen die Triebe Wurzeln. Alternativ legst du eine längere Rute flach auf den Boden und bedeckst diese an einigen Stellen mit Erde. Auch in diesem Fall treibt die Himbeere bald aus und bildet Wurzeln.
Nun bist du mit fundiertem Wissen rund um den Rückschnitt der Himbeersträucher gerüstet. Das Schneiden hält die Pflanzen fit, sorgt für solide Erträge und verhindert das Ausbreiten von Krankheiten. Behalte unbedingt unterschiedliche Anforderungen der Sommer- und Herbsthimbeeren an den Rückschnitt im Blick. Würdest du gerne mehr über die Himbeerpflege wissen? Dann empfehlen wir unsere Beiträge zum Pflanzen, Vermehren oder auch zum Pflücken von Himbeeren.
