Aromatisch und verführerisch lecker sind Himbeeren aus eigenem Garten. Dieses anspruchslose heimische Obst erfordert keinen allzu hohen Pflegeaufwand und begeistert mit reichen Erträgen. Himbeeren – das ist auch eine erstaunliche Vielfalt an farbenfrohen und schmackhaften Züchtungen und Sorten mit unterschiedlicher Erntezeit. Doch welche Sorte überzeugt am Ende für deinen Garten am meisten? Wir stellen die beliebtesten Himbeersorten für deinen Garten in unserem Überblick vor.
Himbeere (Rubus idaeus) ist aus botanischer Sicht ein Scheinstrauch und gehört zur Familie der Rosengewächse. Diese Pflanze bildet jedes Jahr bedornte, verholzende Ruten und zieht sich über den Winter unter die Erde zurück. Den wilden Vorfahren unserer Himbeeren, die Waldhimbeere, findest du überall in Europa an einem sonnigen, windgeschützten Waldrand.
Alle modernen Himbeersorten stammen von der Waldhimbeere ab und fühlen sich an einem warmen, ruhigen Standort und in einem nährstoffreichen, lockeren Boden wohl. Doch im Hinblick auf die Pflege sowie Aussehen und Geschmack ihrer Früchte weisen die Himbeersorten erhebliche Unterschiede auf.
Die Sommerhimbeeren sind hinsichtlich ihrer Ökologie den Waldhimbeeren am nächsten. Alle Sorten der Sommerhimbeeren tragen am zweijährigen Holz, nach der Ernte sterben die Triebe ab. Die Sommerhimbeeren punkten mit reichen Erträgen, auch geschmacklich sind sommertragende Himbeersorten rundum überzeugend. Nachteilig ist die Anfälligkeit der Sommerhimbeeren gegenüber der Rutenkrankheit und dem Himbeerkäfer.
Nach der Ernte schneidest du die abgetragenen Ruten bodennah zurück, die im Frühling gebildeten Triebe musst du dagegen unbedingt stehen lassen. Du findest im Handel eine Menge an Sommerhimbeersorten mit unterschiedlicher Erntezeit. Neben den roten gibt es auch Sommerhimbeeren in leuchtendem Gelb.
Während die Sommerhimbeeren genau wie Waldhimbeeren auf zweijährigen Ruten fruchten, ist der Lebenszyklus bei den Herbsthimbeeren verkürzt. Diese Himbeersorten tragen an den einjährigen Ruten, also den Trieben, welche die Pflanze im Frühjahr gebildet hat.
Die Erntezeit bei den Herbsthimbeeren beginnt bereits im August und dauert bis in den Spätherbst hinein. Die herbstfruchtenden Himbeeren sind im Vergleich zu sommerfruchtenden Sorten etwas weniger ertragreich, dafür aber aufgrund einer späteren Blüte gegenüber dem Befall mit Himbeerkäferlarven immun. Die Pflege gestaltet sich relativ einfach, da du alle Ruten nach der Ernte zurückschneidest.
Unter den Himbeersorten sind schwarze Himbeeren fast noch ein Geheimtipp. Diese Zuchtform stammt aus den USA und begeistert mit Früchten, die während der Reifezeit von Rot zu Schwarz oder Dunkelviolett nachdunkeln. Die Früchte der schwarzen Himbeeren sind nicht nur überdurchschnittlich groß, sondern zeichnen sich durch ein vollmundiges Aroma und hervorragende geschmackliche Eigenschaften aus.
Schwarze Himbeeren erreichen Wuchshöhen von bis zu 400 Zentimetern, die Ruten sind stark bedornt. Keine der schwarzen Himbeersorten neigt zur Bildung von Ausläufern, außerdem sind diese Himbeersorten immun gegen den gefürchteten Himbeerkäfer und generell weitgehend resistent gegenüber Krankheiten.
Die schwarzen Himbeeren tragen an den zweijährigen Ruten, welche du nach der Ernte bodennah zurückschneidest. Auch sonst ähneln sich der Lebenszyklus und die Pflege dieser Himbeersorten denen von den Sommerhimbeeren. Ungeachtet ihres brombeerartigen Aussehens handelt es sich bei den schwarzen Himbeeren übrigens nicht um eine Kreuzung von Himbeeren und Brombeeren!
Bei diesen Himbeersorten ist der Name Programm, denn Twotimer tragen während der Saison gleich zweimal. Das erste Mal fruchten die Twotimer im Sommer wie die Sommerhimbeeren auf zweijährigen Ruten, um im Herbst auf den einjährigen Trieben noch einmal zu tragen.
Die Pflege der Twotimer-Himbeeren unterscheidet sich von der Pflege anderer Himbeersorten nur im Hinblick auf den Rückschnitt. Genauso wie bei den Sommerhimbeeren schneidest du die abgetragenen zweijährigen Ruten zurück. Bei den abgeernteten einjährigen Trieben kürzt du hingegen nur den abgetragenen Abschnitt und lässt die Rute bis zur nächsten Saison stehen.
Gut zu wissen: Sogar bei den ertragreichen Twotimer-Sorten fällt die Sommer- und Herbsternte geringer aus als bei nur sommer- oder herbstfruchtenden Himbeeren.
Du weißt jetzt, wie unglaublich vielfältig die Himbeeren sind, und kennst auch die Besonderheiten von Sommer- und Herbsthimbeeren, von schwarzen Himbeeren und von den Twotimern. Zur Auswahl stehen dir mehrere Sorten mit unterschiedlichen geschmacklichen Eigenschaften und verschiedener Reifezeit. Wenn du Himbeeren in deinem Garten anbauen möchtest, dann informiere dich gezielt über die Pflege, den Standort, die Düngung und auch über das Umpflanzen der Himbeersträucher.