Als einheimischer Strauch wächst der wilde Eingriffelige Weißdorn an Wegen und Waldrändern. Gleichermaßen zäh und genügsam ziert er auch immer häufiger Gärten und Parkanlagen. Inzwischen gilt er als die meistverbreitete Gattung des Weißdorns in Mitteleuropa. Vor allem als blickdichte Dornenhecke gepflanzt, ist der Weißdorn für Gartenumzäunungen attraktiv. Noch dazu sind die Pflege sowie Vermehrung relativ einfach. Doch was macht den e#Eingriffeligen Weißdorn bei dir im Garten zu einer guten Wahl, um ihn zu pflanzen und auf Dauer zu kultivieren?
Der Crataegus monogyna, so der botanische Name des eingriffeligen Weißdorns, zählt zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). In der Natur kommt er von Mitteleuropa über Asien bis nach Afghanistan vor. Der Weißdorn ist nicht nur Bienenweide, sondern auch Vogelnistplatz. Er wird außerdem in der Naturheilkunde bei Beschwerden des Herz-Kreislaufsystems eingesetzt.
Der winterharte Weißdorn bevorzugt einen nährstoffreichen, kalkhaltigen Boden. Darauf wächst er als dicht verzweigter Strauch bzw. Kleinbaum mit einer unregelmäßigen dichten Krone und zahlreichen Dornen an Zweigen und Ästen. An den Dornen spießt beispielsweise der Neuntöter aus der Familie der Würger Insekten und Kleintiere auf.
Gewusst? Crataegus monogyna heißt auch noch Hagdorn, Hanweide, Mehlbeere oder Mehlbaum, letzteres vor allem, weil mit dem Pulver aus den Früchten früher Brotmehl gestreckt wurde.
Bis zu sieben Zentimeter können die grünen Blätter werden, die drei- bis siebenlappig und tief eingeschnitten sind. An den Spitzen finden sich einige grobe Zähne, das restliche Blatt ist ganzrandig. In den Achseln der Blattnerven wachsen kleine Haarbüschel. Im Herbst verfärben sich die Blätter gelblich-orange. An den weißen fünfzähligen Schalenblüten sind die weiße Farbe sowie die roten Staubblätter markant, die nur einen Griffel haben. Daher auch der Name eingriffeliger Weißdorn.
Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich im September tiefrote, runde bis längliche apfelähnliche Früchte, die nur einen Kern enthalten. Diese sind äußerst beliebt bei Vögeln oder in der Naturheilkunde. Aber auch die Blüten sowie die Rinde werden zu Heilzwecken geerntet. Weißdorn ist fieber- und blutdrucksenkend, adstringierend und beruhigend.
Gewusst? Die Blüten verströmen einen für uns unangenehmen Geruch, der aber dadurch Fliegen und Käfer zu Bestäubungszwecken anlockt.
Crataegus monogyna gedeiht am besten vollsonnig. Da prägt er die meisten Blüten aus und kann sogar bis zu 600 Jahre alt werden. Lichter Schatten funktioniert auch noch gut, doch je schattiger es wird, desto spärlicher werden Blüten und Früchte. Eine Lage im Halbschatten ist für eine optimale Wuchshöhe daher meist nicht die beste Wahl. Dafür stellt er keine großartigen Ansprüche an den Boden. Wie andere Weißdornarten wurzelt er tief und benötigt daher einen tiefgründigen Pflanzort.
Am besten ist die Erde basenreich, lehmig sowie trocken bis frisch. Der Weißdorn mag es auch kalkhaltig. Was er jedoch nicht verträgt, ist Salz. Nahe von Auffahrten oder Wegen ist daher bei der Salzstreuung im Winter aufzupassen. Aufgrund des unangenehmen Geruchs während der Blütezeit von Mai bis Juni ist es überlegenswert, den Weißdorn nicht zu nahe an Haus oder Terrasse zu setzen.
Die winterharte Pflanze übersteht bis zu minus 24 Grad und benötigt wenig Aufwand. Auch hält sie extreme Wetterbedingungen sehr gut aus. Nicht umsonst ist sie bei uns heimisch. Mit folgenden Tipps bist du das ganze Jahr über gut beraten:
Ab Juli solltest du dann keinen Stickstoffdünger mehr verwenden, damit sich das Gehölz bis zum Winter gut aushärtet. Nur so übersteht der Weißdorn den Winter problemlos. In den ersten Jahren kann es nicht schaden, den Bereich rund um das Gehölz mit Reisig oder Vlies abzudecken.
Weißdorn zählt zu den Kaltkeimern, sprich er benötigt einen Kältereiz, um zu keimen. Daher säst du ihn am besten im Herbst oder Winter aus. Vor allem die Wildart des Crataegus monogyna treibt verlässlich aus. Alternativ gibst du die Samen im Haus in Anzuchtgefäße. Ein warmer Ort oder eine Schutzfolie über den Samen ist überflüssig. Sobald die Keimlinge zirka zwei Zentimeter hoch sind, kannst du sie pikieren.
Über Stecklinge kürzt du den Prozess bedeutend ab. Wähle dafür passende Triebe, die schon leicht verholzt sind, zumindest eine Knospe und einige Blätter aufweisen. Den Trieb schneidest du oberhalb des Wachstumsknotens ab und steckst ihn zu einem Drittel in lockere Anzuchterde. Optional stülpst du eine Tüte über, um einen leichten Treibhauseffekt zu schaffen. Sobald sich frische Blätter bilden, hat der Steckling gewurzelt und ist reif fürs Umpflanzen.
Ob als Solitär, im Kübel, in der kleinen Gruppe oder als Hecke, der Eingriffelige Weißdorn setzt sich überall in Szene. Für Naturgärten ist er besonders zu empfehlen, denn er bietet Vögeln Nistplätze und dank der lang anhaftenden Früchte Nahrung im Winter. Auch Bienen, Käfer und andere Insekten tummeln sich zur Blütezeit auf dem Strauch, der dann sehr intensiv riecht.
Gut steht ihm, wenn du ihn in die Nähe von bläulich-violettem Sommerflieder pflanzt. In einer Hecke kannst du ihn mit einer Reihe von ebenfalls einheimischen Heckenpflanzen kombinieren. Dazu zählen die Schlehe, die Holunderbeere oder die Kupfer-Felsenbirne. Hübsch in seiner Nähe sind ebenfalls Blumenarrangements mit Wildrosen. Auch mit dem zweigriffeligen ‚Rotdorn‘ verträgt er sich.
Wie andere beispielsweise zweigriffelige Weißdornarten kann der Eingriffelige Weißdorn manchmal von Pilzerkrankungen wie echter Mehltau oder Rost befallen werden. Schädlinge wie Gallmilben, Blattläuse oder Gespinstmotten können auch auftreten. In der Regel erholt sich der Strauch von allein wieder gut. Dem Weißdorn wirklich gefährlich werden kann nur der Feuerbrand.
Dabei handelt es sich um eine Infektion mit Bakterien, die die Triebspitzen schwarzbraun verfärben und absterben lassen. Da Feuerbrand hochinfektiös ist und ganze Obstplantagen auslöschen kann, ist die Krankheit meldepflichtig. Wenn der Befall nicht sehr frühzeitig erkannt wird, hilft es nur mehr die Bäume zu roden und zur Gänze zu verbrennen.
Mit dem Eingriffeligen Weißdorn schlägst du drei Fliegen mit einer Klappe: Dein Garten wird zum Blütenmeer, du tust Gutes für Umwelt und Tiere, und du ersparst dir den Sichtschutz. Spannend ist etwa auch die Sorte Säulenweißdorn (‚Stricta‘) des Crataegus monogyna, der schmalwüchsiger ist, dafür aber wesentlich höher wird. Weitere Arten des Weißdorns wie der Apfeldorn überzeugen mit dem schirmartigen Blattdach und der leuchtenden Herbstfärbung. Solltest du dich auch über die Pflanzung einer Weißdornhecke im Garten informieren wollen, dann lies gerne direkt hier weiter.