Die Marienglockenblume (Campanula medium) bildet nicht nur lange Triebe und große Blüten aus, vor allem die Farben der Blüten begeistern durch ihre abwechslungsreichen rosa, weißen, blauen oder violetten Färbungen. In diesem Beitrag erklären wir dir alles Wissenswerte zur Marienglockenblume und zeigen dir, wieso diese Staude eine wahre Bereicherung für deinen Garten sein kann!
Die Marienglockenblume stammt ursprünglich aus dem Süden Europas. Bereits seit dem 16. Jahrhundert jedoch lässt sie sich auch in unseren heimischen Gärten finden und fühlt sich vor allem in Bauerngärten wohl. Die Marienglockenblume (Campanula medium) ist ein Vertreter der großen Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae), welche über 300 Familienmitglieder umfasst! Nachfolgend stellen wir dir die wichtigsten Merkmale der Marienglockenblume kurz vor:
Die Campanula medium weist einen stauden-artigen, aufrechten Wuchs auf und erreicht eine Wuchshöhe von 50 bis 90 Zentimetern. Die standfesten Stängel verzweigen sich am oberen Ende und die Pflanze bildet somit eine pyramidenförmige Optik aus.
Die Blätter der Marienglockenblume sind zungenförmig und rau-behaart sowie filzig. Es wird zwischen den rosettenartigen, gestielten Grundblättern und den Blättern unterschieden, die direkt an den hohen Trieben sitzen, den Stängelblättern. Das Laub der Marienglockenblume erreicht eine Länge von zwölf bis 15 Zentimetern. Während sich im ersten Jahr nach der Pflanzung die Blattrosetten bilden, bildet sich erst im zweiten Jahr der aufrechte Blütenstand.
Die Marienglockenblume begeistert darüber hinaus nicht nur durch ihre sommergrünen Blätter, sondern vor allem durch ihre Blüten, die in blauen, rosafarbenen, violetten oder weißen Farbtönen ausgebildet werden. In der Zeit von Juni bis Juli bildet diese Campanula-Sorte ihre großen und glockenförmigen Blütenstände aus. Ein großer Vorteil der Blüten der Marienglockenblume ist, dass diese geruchslos sind und somit eine hervorragende Eignung für Pollenallergiker mit sich bringen.
Wie du bereits bei den Merkmalen der Marienglockenblume lesen durftest, wünscht die Staude sich einen sonnigen bis halbschattigen und vor allem warmen Standort. Das Substrat im Beet rund um deine Marienglockenblumen sollte nährstoffreich, locker und frisch sein. Achte vor allem auf eine gute Durchlässigkeit des Bodens, denn die Campanula medium reagiert sehr empfindlich, wenn sich Staunässe im Bereich des Wurzelballens bildet. Arbeite vor der Pflanzung am besten hochwertige Drainagematerialien, wie Sand, Kiesel oder Blähton in die Pflanzlöcher ein, oder vermenge die Erde im Beet vor einer Aussaat mit Sand.
Die Aussaat des Saatguts der Marienglockenblume sollte von Mai bis Juli durchgeführt werden. Achte darauf, dass die Temperaturen im Freiland bei 15 bis 18 Grad Celsius liegen, und halte die Samen nach der Aussaat durchgehend feucht. Marienglockenblumen-Samen sind darüber hinaus Lichtkeimer. Bedecke das Saatgut also nur locker mit Erde und drücke sie nicht zu tief ins Substrat. Es bietet sich zudem an, das Beet oder Frühbeet mit Vlies abzudecken und die Keimlinge erst dann zu vereinzeln, wenn sie eine Wuchshöhe von ungefähr zehn Zentimetern erreicht haben oder zwei bis drei Wochen alt sind.
Die Marienglockenblume ist keine Pflanze, nach der du alle zwei Tage gucken musst. Somit gilt die Campanula medium als überaus robust und pflegeleicht. Es bietet sich an, die Staude nach der Blütezeit bis auf eine Handbreit über den Boden abzuschneiden, damit keine Verwilderung stattfindet und die Pflanze sich nicht selbst aussät und vermehrt.
Wohnst du in Regionen, die besonders kalte Winter erfahren, so solltest du deinen Marienglockenblumen außerdem einen passenden Winterschutz bieten und die Pflanzen im Herbst mit Fichtenreisig abdecken. Ansonsten genügt es, die Campanula medium einmal im Frühjahr mit Kompost zu düngen und in besonders langanhaltenden Trockenperioden mit Wasser zu versorgen.
Die Marienglockenblume begeistern im Sommer vor allem durch ihre reichhaltige Blütenpracht, weswegen sie sich hervorragend dafür eignet, Lücken im Staudenbeet zu schließen und für eine wahre Blütenweide zu sorgen. Darüber hinaus eignen die Triebe dieser Glockenblumenart sich perfekt als Schnittblume und gestalten den Blumenstrauß mit ihren großen und verschiedenfarbigen Blüten.
Ob im Bauerngarten oder im Vorgarten-Beet – die Marienglockenblume fühlt sich besonders wohl, wenn du sie in einer Mischung mit geeigneten Pflanznachbarn pflanzt. Zu diesen geeigneten Nachbarn gehören unter anderem der türkische Mohn (Papaver orientale), die Wucherblume (Chrysanthemum coccineum), der Echte Salbei (Salvia officinalis), Rosen oder auch die Flammenblume (Phlox). Insbesondere die Kombination der Marienglockenblume mit verschiedenen Pflanzen mit unterschiedlich-gefärbten Blüten verschönert jeden Garten und bietet gleichzeitig Nahrung für heimische Insekten, wie Bienen und Hummeln.
Glücklicherweise wird die Campanula medium nur selten von Krankheiten oder Schädlingen wie dem Grauschimmel oder dem Falschen Mehltau heimgesucht. Stattdessen sind es vor allem die Schnecken, die sich gerne an deinen Stauden laben und zwei Pilz-Arten, die der Marienglockenblume schaden können. Zu diesen Rost-Pilzen gehören die Pilzerreger Coleosporium tussilaginis und Puccinia campanulae. Bemerkst du einen Befall deiner Sommerblumen mit der Krankheit, ist es dringend ratsam, die betroffenen Pflanzen sofort aus dem Beet zu entfernen und im Hausmüll zu entsorgen. So gewährleistest du, dass benachbarte Pflanzen nicht befallen werden, und schützt dein Blumenbeet!
Du bist begeistert von der Marienglockenblume und möchtest diese Sorte der Campanula gemeinsam mit vielen anderen Glockenblumen-Arten bei dir im Garten anpflanzen? Dann lies dir unseren Beitrag zur Dalmatiner-Glockenblume oder zur Waldglockenblume durch, denn auch diese Vertreter der Campanulaceae haben es in sich, deinen Garten zu einer wahren, grünen Oase zu gestalten!