Unkraut sieht aus wie Hanf? Daran liegt es!

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Februar 14, 2023
unkraut sieht aus wie hanf
hello world!

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Es gibt erstaunlich viele Pflanzen, die auf den ersten Blick wie Hanf aussehen. Doch keine andere riecht wie Hanf. Dafür ist das Terpen ‚Myrcen‘ verantwortlich. Es verströmt diesen typischen erdigen Duft. Wenn die Stauden aber weiter weg sind, kann es schon mal zur Verwechslung kommen. Doch mit welchen Mitteln sorgst du für die nötige Erkennbarkeit? Wie du trotzdem Hanf erkennen kannst, erklären wir hier. 

So sieht eine echte Hanfpflanze aus

Die Blattform des Hanfs ist, was so ungewöhnlich an der Pflanze ist. Sie erinnert an eine Art Hand, die aus fünf bis neun einzelnen, tief eingeschnittenen und gezackten „Fingern“ besteht. Die Farbe variiert und ist hell- oder dunkelgrün, manchmal sogar mit einem leichten Rotstich. 

Je nach Pflanzenart hast du mal 30 Zentimeter hohe, mal vier Meter hohe Sträucher. Auch gibt es vom Hanf weibliche und männliche Pflanzen sowie Zwitterpflanzen. So kannst du sie unterscheiden:

  • Weiblicher Hanf: weisen Blütenkelche auf. 
  • Männlicher Hanf: weist einen herabhängenden Pollensack auf. 
  • Zwitter: weisen weibliche und männliche Merkmale auf.

Während die männliche Hanfpflanze rascher wächst und früher Merkmale ausbildet, findet sich nur bei der weiblichen THC und CBD. Die Blütenkelche erkennst du an den weißen Härchen, an denen der harzige Blütenstaub haftet.

Tipp:
Hanfsamen enthalten Antioxidantien, Ballaststoffe und Proteine. Im Müsli schmecken sie köstlich. Sie berauschen nicht und sind daher erlaubt.

Warum die Verwechslung mit Unkraut möglich ist 

Die Cannabispflanze hat diverse Mimikry, die so aussehen wie Cannabis, aber kein Cannabis sind. Dazu zählt der Scheinhanf, botanisch Datisca cannabina. Er kann recht groß werden, bildet wechselständig gestielte Blätter und unpaarig gefiederte Blattspreiten. Mit einem Wort, er sieht dem Hanf zum Verwechseln ähnlich. 

Auch der Falsche Hanf (Anthurium polyschistum) heißt nicht umsonst so. Deshalb findet er sich sogar oft als Zimmerpflanze wieder. Eisenhut-Arten haben ebenfalls ähnliche Blätter, vor allem Aconitum cannabifolium. Der Mönchspfeffer wiederum ist dem Hanf „wie aus dem Blatt geschnitten“. Die Wurzeln dieses Lippenblütlers werden auch zu Heilzwecken verwendet.

Gewusst? Derzeit ist es bei uns nur erlaubt, Nutzhanf für medizinische Zwecke mit Lizenz anzubauen. Im Oktober 2022 gab es jedoch einen Beschluss, an der Legalisierung von Cannabis zu arbeiten.

Praktische Tipps zur Unterscheidung von Hanf und Unkraut 

Wie lässt sich also feststellen, was Hanf ist und was nicht? Wir haben es eingangs erwähnt: Der Geruch ist unverwechselbar. Welche weiteren Merkmale machen die Einordnung leichter?

  • Blätter weisen zwischen fünf und 13 Blattfinger auf, die lang und gezähnt sind. In der Regel sind es zwischen sieben und neun Blättern.
  • Hin zur Krone nimmt die Blättchenzahl ab.
  • Um die endständigen Blüten finden sich Einzelblättchen.
  • Entlang der Sprossachse stehen sich die Blätter zu zweit gegenüber.
  • Zur Krone hin finden sich keine Blätter, die exakt auf einer Höhe wachsen.

Diese Merkmale haben alle Hanfpflanzen. Alles andere variiert wie die Größe, das Geschlecht, die Wuchsform oder die Blätterfarbe. Eine sichere Methode ist daher, einen Experten zu fragen. Ganz wie bei Pilzen.

Weitere Pflanzen, die wie Hanf aussehen 

Die Liste von Pflanzen, die eine ähnliche Blattstruktur wie Hanf aufweisen, ist noch lange nicht ausgeschöpft. Hier stellen wir dir einige weitere Arten vor, die ebenfalls mit langen schlanken Blattfingern ausgestattet sind:

  • Mexikanische Riesentagetes (Tagetes minuta): Traditionell wird die einjährige Pflanze als Küchenkraut verwendet. Sowohl Stängel als auch Blätter sehen wie Sativa-Sorten aus.
  • Kenaf (Hibiscus cannabinus): Papier, Seile und Biokunststoffe werden daraus produziert. Zum Wachsen benötigt er einen gut durchlässigen Boden.
  • Korallenbusch (Jatropha multifinda): Er weist während der Blüte rote Blumen auf und ähnelt Hanf insbesondere während der Vegetationsperiode.
  • Spinnenblume (Cleome spinosa): Um sie von Hanf zu unterscheiden, musst du ganz nahe gehen und die Blattstruktur studieren. Während der Blüte verändert sie sich dann.

Auch der Japanische Hopfen, der Maniok, der Japanische Ahorn oder der Scharlach-Hibiskus lassen an Cannabis denken, wenn in den Details dann doch rasch klar wird: Es handelt sich nur um einen ähnlichen Laubwuchs. Tarnung ist eben alles. 

Jetzt mehr zur Entfernung von Unkraut erfahren! 

Cannabis findet sich bei uns noch selten in freier Natur. Daher ist es wahrscheinlich, dass auf Fluren und Wiesen eher ähnlich aussehende Pflanzen wachsen als Hanf. Der Anbau erfolgt meist gezielt im Garten, was noch immer die Polizei auf den Plan rufen kann. Doch das könnte sich mit der Legalisierung von Marihuana ändern, wenn die derzeitige Regierung ihre Wahlversprechen auch hält.