Es gibt erstaunlich viele Pflanzen, die auf den ersten Blick wie Hanf aussehen. Doch keine andere riecht wie Hanf. Dafür ist das Terpen ‚Myrcen‘ verantwortlich. Es verströmt diesen typischen erdigen Duft. Wenn die Stauden aber weiter weg sind, kann es schon mal zur Verwechslung kommen. Doch mit welchen Mitteln sorgst du für die nötige Erkennbarkeit? Wie du trotzdem Hanf erkennen kannst, erklären wir hier.
Die Blattform des Hanfs ist, was so ungewöhnlich an der Pflanze ist. Sie erinnert an eine Art Hand, die aus fünf bis neun einzelnen, tief eingeschnittenen und gezackten „Fingern“ besteht. Die Farbe variiert und ist hell- oder dunkelgrün, manchmal sogar mit einem leichten Rotstich.
Je nach Pflanzenart hast du mal 30 Zentimeter hohe, mal vier Meter hohe Sträucher. Auch gibt es vom Hanf weibliche und männliche Pflanzen sowie Zwitterpflanzen. So kannst du sie unterscheiden:
Während die männliche Hanfpflanze rascher wächst und früher Merkmale ausbildet, findet sich nur bei der weiblichen THC und CBD. Die Blütenkelche erkennst du an den weißen Härchen, an denen der harzige Blütenstaub haftet.
Die Cannabispflanze hat diverse Mimikry, die so aussehen wie Cannabis, aber kein Cannabis sind. Dazu zählt der Scheinhanf, botanisch Datisca cannabina. Er kann recht groß werden, bildet wechselständig gestielte Blätter und unpaarig gefiederte Blattspreiten. Mit einem Wort, er sieht dem Hanf zum Verwechseln ähnlich.
Auch der Falsche Hanf (Anthurium polyschistum) heißt nicht umsonst so. Deshalb findet er sich sogar oft als Zimmerpflanze wieder. Eisenhut-Arten haben ebenfalls ähnliche Blätter, vor allem Aconitum cannabifolium. Der Mönchspfeffer wiederum ist dem Hanf „wie aus dem Blatt geschnitten“. Die Wurzeln dieses Lippenblütlers werden auch zu Heilzwecken verwendet.
Gewusst? Derzeit ist es bei uns nur erlaubt, Nutzhanf für medizinische Zwecke mit Lizenz anzubauen. Im Oktober 2022 gab es jedoch einen Beschluss, an der Legalisierung von Cannabis zu arbeiten.
Wie lässt sich also feststellen, was Hanf ist und was nicht? Wir haben es eingangs erwähnt: Der Geruch ist unverwechselbar. Welche weiteren Merkmale machen die Einordnung leichter?
Diese Merkmale haben alle Hanfpflanzen. Alles andere variiert wie die Größe, das Geschlecht, die Wuchsform oder die Blätterfarbe. Eine sichere Methode ist daher, einen Experten zu fragen. Ganz wie bei Pilzen.
Die Liste von Pflanzen, die eine ähnliche Blattstruktur wie Hanf aufweisen, ist noch lange nicht ausgeschöpft. Hier stellen wir dir einige weitere Arten vor, die ebenfalls mit langen schlanken Blattfingern ausgestattet sind:
Auch der Japanische Hopfen, der Maniok, der Japanische Ahorn oder der Scharlach-Hibiskus lassen an Cannabis denken, wenn in den Details dann doch rasch klar wird: Es handelt sich nur um einen ähnlichen Laubwuchs. Tarnung ist eben alles.
Cannabis findet sich bei uns noch selten in freier Natur. Daher ist es wahrscheinlich, dass auf Fluren und Wiesen eher ähnlich aussehende Pflanzen wachsen als Hanf. Der Anbau erfolgt meist gezielt im Garten, was noch immer die Polizei auf den Plan rufen kann. Doch das könnte sich mit der Legalisierung von Marihuana ändern, wenn die derzeitige Regierung ihre Wahlversprechen auch hält.