Es klingt ja zu schön, um wahr zu sein: Unkraut entfernen in Windeseile, ohne viel körperliche Anstrengung und Rückenleiden. Ja, beim Abflammen von unerwünschten Beikräutern erzielt man schnell und relativ einfach den anvisierten Erfolg. Zwar ist es eine der effektivsten und biologisch ziemlich einwandfreien Methoden der Unkrautvernichtung, dennoch kostet sie deutlich mehr als beispielsweise das Auskratzen der Fugen per Hand. Aber wer möchte diese Aufgabe schon gerne freiwillig übernehmen? Also werfen wir stattdessen mal einen Blick auf die heißen Brenner.
Wer ist schon Feuer und Flamme fürs Unkrautentfernen? Sicherlich die wenigsten, dennoch haben wir keine Wahl und müssen Terrasse, Hof, Einfahrt und ggf. den Gehsteig vor dem Wohnhaus regelmäßig von unerwünschten Pflanzen befreien. Der ästhetische Aspekt ist ja der eine, doch schaffen es so manche Pflanzen mit ihren Wurzeln, Platten anzuheben. Stolperstellen entstehen – das muss nicht sein.
Also rücken wir dem Unkraut zu Leibe, natürlich nicht, mit bedenklichen Hausmitteln wie Salz und Essig und mit chemischen Vernichtungswaffen ohnehin nicht. Abflammen scheint hierbei eine wirklich gute Alternative. Wobei das Unkraut gar nicht richtig verbrannt wird. Viel mehr wird es ordentlich auf Temperatur gebracht, sodass das Eiweiß im Inneren der Pflanzenzellen gerinnt und die Zellen platzen. Die Pflanze „läuft aus“ und vertrocknet schlussendlich.
Die Vorteile vom Abflammen des Unkrautes liegen ja auf der Hand. Die Methode ist relativ umweltverträglich, relativ kräftesparend und relativ einfach, dabei auch ausreichend effektiv. Doch macht sich auch hier ein kleiner Wermutstropfen breit. Denn bei sehr großen Flächen und hartnäckigem Unkraut kann das Abflammen über kurz oder lang ins Geld gehen. Zumindest im Vergleich zur mechanischen Unkrautvernichtung, sprich, dem Hantieren mit Fugenkratzer, Drahtbürste und Co.
Setzen wir jedoch einmal die mühevollen Arbeitsstunden im Vergleich zum Preis für die Anschaffung des Abflammgerätes und für die Gasflasche, dann rentiert sich die ganze Sache sicherlich zeitnah. Denke stattdessen an die vielen Stunden und die Rückenschmerzen, die du dir sparst, wenn du mit dem Unkrautbrenner ans Werk gehst.
Hier gleich die positive Nachricht: Das Abbrennen von Unkraut auf entsprechend ausgewiesenen Flächen ist erst einmal nicht verboten. Natürlich gibt es Bereiche, in denen der thermische Unkrautvernichter nicht ran darf. Das wären unter anderem:
Für gewöhnlich wendest du das Abflammgerät ja auf der Terrasse, dem Gehsteig und der Hofeinfahrt an. Wobei du natürlich auch hier auf die ordnungsgemäße Anwendung achten musst, andernfalls kannst du bei Unfällen mit einem stattlichen Bußgeld und vor allem mit einer zünftigen Rechnung der Feuerwehr zur Kasse gebeten werden. Aber so weit wollen wir es ja gar nicht kommen lassen.
Wusstest du, dass Abflammen mit Gas nur eine von mehreren thermischen Methoden zur Unkrautvernichtung ist? Auch Strom, Infrarotstrahlung und Wasserdampf kommen zur Anwendung. Das Hantieren mit der Gasflasche oder praktischerweise noch der Gaskartusche jedoch scheinen die gängigsten Methoden.
Wo wir auch schon beim Thema wären: Was brauchst du alles zum Abflammen? Hier kommt es natürlich ganz drauf an, wie groß und wie anspruchsvoll die Fläche ist, die du von Unkraut befreien möchtest. Geht es nur um den Gehsteig vor deinem Haus, dann reicht ein günstiger Unkrautbrenner mit kleiner Gaskartusche zum Anschrauben. Meist musst du nicht mehr als € 30 bis € 40 für diese Anschaffung einplanen.
Bei größeren Flächen wäre ein Abflammer mit entsprechender Gasflasche sinnvoll. Nebst dem Gas und dem Abflammgerät benötigst du noch einen Druckregler und ggf. eine Sackkarre, um die gewichtige Gasflasche über den Hof zu transportieren. Außerdem brauchst du:
Alternativ zur Flamme mit Gas, was ja leider auch CO2 freisetzt, wäre das Vernichten der unerwünschten Pflanzen mittels Infrarotstrahlen. Infrarotbrenner sehen den Gasbrennern ähnlich, kosten auch nicht wesentlich mehr und arbeiten mit Strom, statt mit Gas. Das Prinzip für das Unkraut ist das gleiche: Durch die entstehende Hitze platzen die Pflanzenzellen auf und sterben nach und nach ab.
Auch Wasserdampf-Unkrautvernichter kommen zum Einsatz, wobei seltener im privaten Bereich als viel mehr im Professionellen. Hier werden mittels sehr heißem Wasserdampf die Zellwände der Unkräuter zerstört.
So, jetzt hast du also deinen Unkrautbrenner gekauft oder beim Gärtnerfreund oder im Baumarkt ausgeliehen und die Arbeit kann beginnen. Aber nicht so schnell: Zuvor musst du noch deinen Arbeitsbereich gründlich vorbereiten und einige Dinge beachten.
Sicherheit ist das A und O beim Abflammen von Unkraut. Das gilt für dich ebenso wie für die umliegenden Gebäude und Bepflanzungen. Nicht, dass es dir so ergeht wie manch anderem Hobbygärtner, der (natürlich nicht mutwillig) ganze Thuja-Hecken oder gar Gartenlauben in Brand steckt. Also achte unbedingt auf folgendes:
Es steht außer Frage, dass Abflammen eine körperlich angenehme und ziemlich effektive Methode ist. Vorausgesetzt, man wiederholt den Vorgang in regelmäßigen Abständen. Doch auch die kleinen Schattenseiten sind nicht von der Hand zu weisen, schon gar nicht bei rücksichtsvollen Hobbygärtnern. Denn mit dem Abflammer vernichtest du auch Insekten am Boden, davon abgesehen, dass ihnen ohnehin schon die Nahrungsgrundlage (das Unkraut) genommen wird. Vielleicht wird ja auch der Fugenkratzer dein Freund – die Umwelt würde es dir danken.