Trauerweiden müssen zwar nicht unbedingt geschnitten werden, wenn genügend Platz vorhanden ist. Dennoch entwickeln sie ihre charakteristische Gestalt harmonischer, wenn sie von Zeit zu Zeit in Form gebracht werden. Dabei können die biegsamen, lang herabhängenden Zweige ganz schön herausfordernd sein. Doch welches Vorgehen eignet sich für den Schnitt der Trauerweide und was ist für Blätter und Äste zu beachten? Mit unseren Tipps wirst du dies schon bald gut meistern.
Für einen ordentlichen Rückschnitt wählst du am besten den Spätwinter oder das Frühjahr. Ein warmer, trockener Februartag ist ideal. Auch sollte in den nachfolgenden Tagen kein Regen oder Schnee vorhergesagt sein. Durch diesen Frühjahrsschnitt tragen die Zweige dann besonders viele Kätzchen. Auch vermeidest du im Herbst mithilfe eines Radikalschnitts große Laubansammlungen.
Einen weiteren Schnitt der Salix kannst du nach der Blüte vornehmen und beschädigte oder vertrocknete Äste abschneiden. Regelmäßige Zuschnitte brauchen aber primär Jungbäume während der ersten Jahre, damit sich die Form wie gewünscht entwickelt. In späteren Jahren reicht ein einmaliges Kürzen der Triebe sowie das Entfernen abgestorbener Zweige.
Besonders in den ersten Wachstumsjahren lässt sich die Statur der noch jungen Pflanze gut beeinflussen. Wenn du zu dieser Zeit regelmäßig zur Schere greifst, wächst die Weide so, wie du sie lenkst. Schwebt dir beispielsweise eine Kopfweide vor, dann solltest du alle zwei bis drei Jahre alle Zweige bis auf kurze Aststummel entfernen.
In späteren Jahren geht es dann primär darum, den Baum in deinem Garten ‚in shape‘ zu halten, damit sie nicht zu mächtig und ausladend wird und die Krone ihre abgerundete Form bewahrt. Den Erhaltungsschnitt kannst du auch dafür nützen, mit den gekürzten Trieben die Trauerweide zu vermehren. Die abgeschnittenen Ruten sind außerdem toll, um daraus Weidenkörbe oder einen Sichtschutz aus Weiden zu flechten.
Gewusst? Radikale Rückschnitte sind von März bis Oktober verboten, da die Salix alba ‚Tristis‘ Insekten und Vögeln als Lebensraum dient.
Bei jungen Bäumen ist der Rückschnitt etwas aufwändiger als bei älteren Exemplaren, weil du mit dem Schnitt die spätere Form entwickelst.
Diese sogenannten zwillenförmigen Astgabelungen brechen im Alter leicht ab. Grundsätzlich geht es beim Rückschnitt von älteren Bäumen vor allem darum, verletzte oder abgestorbene Zweige zu entfernen und das Wachstum in Grenzen zu halten. In diesem Fall sind folgende Schritte zu beachten:
Ergänzt wird der Radikalschnitt um einen Pflegeschnitt nach der Blüte, der aber auch ausgelassen werden kann. Dabei kannst du vertrocknete Zweige entfernen und etwas auslichten.
Die Wahl deines Werkzeugs hängt primär von der Größe des Baums ab, also von seinem Alter. Jungbäume lassen sich noch gut mit Astschere und Gartenschere bearbeiten, während größere Trauerweiden dann wesentlich mehr Aufwand bedeuten. Hier ist das richtige Werkzeug essenziell, damit du dich nicht bei der Arbeit verletzt:
Wenn du nicht geübt bist mit dem Umgang von schwerem Gartenwerkzeug, ist es ratsam dir Hilfe zu suchen. Gärtner kannst du auch stundenweise buchen.
Ob du dich fürs Zuschneiden deiner Trauerweide entscheidest oder nicht, mach dir bewusst, dass etwaige Schnittfehler vom Baum gut ausgeglichen werden. Da die Salix alba ‚Tristis‘ sehr rasch nachtreibt, kannst du dich gern einfach mal an ihr ausprobieren. Es ist im Grunde ganz einfach. Fange am besten beim frisch gepflanzten Baum nach dem ersten Jahr an. Dann wachst ihr sozusagen gemeinsam. Viele weitere nützliche Informationen zur ‚Tristis‘ findest du übrigens auch in unserem Artikel zur Pflege der Trauerweide.